Dortmunder Akteur*innen haben eine gemeinsame Vision erarbeitet
Kulturelle Bildung stark vernetzt - für die Zukunft!
Expertinnen und Experten der Kulturellen Bildung haben sich im Rathaus auf eine gemeinsame Vision verständigt: Dortmund versteht Kulturelle Bildung als einen Raum, in dem Kinder und Jugendliche nicht nur teilnehmen, sondern diesen Raum aktiv mitgestalten. Kinder entfalten ihre Kreativität, erfahren Selbstwirksamkeit und die lebendige Entwicklung unserer Stadt.
In Dortmund gibt es über 70 Kultureinrichtungen und viele freie Kulturschaffende, die Angebote in der Kulturellen Bildung gestalten. Zahlreiche Akteur*innen aus der Kulturellen Bildungslandschaft, wie beispielsweise das Theater Dortmund, die Museen und Vereine der freien Szene haben sich nun im Dortmunder Rathaus auf gemeinsame Themen für die Zukunft verständigt.
Die Arbeitsschwerpunkte in den kommenden drei Jahren sollen sein:
- Weiterentwicklung des Themenfeldes „Kultur und Bildung“,
- Stabile Kooperationsstrukturen zwischen Kulturinstitutionen, Schulen, Kitas, Jugendeinrichtungen und der freien Szene,
- Stärkung von Stadtteil- und Quartiersnetzwerken,
- Ausbau partizipativer Formate, die Kinder und Jugendliche in Entscheidungen einbeziehen,
- Abbau von Zugangsbarrieren.
Kooperationspartner arbeiten eng zusammen
Geplant ist, dass eine fachbereichsübergreifende Koordinierungsgruppe dafür sorgt, dass alle Beteiligten – innerhalb und außerhalb der Verwaltung – eng zusammenarbeiten. Schulen, Kitas, Jugendzentren, Kulturinstitutionen und Vereine werden als Partner*innen in die Gestaltung von Kulturprojekten eingebunden, sodass Partizipation systematisch ermöglicht wird.
„Eine Bildungslandschaft ist ein vernetztes System aller Bildungsakteur*innen in einer Stadt, die Bildung, Kultur, Jugend, Soziales, Sport und Verwaltung miteinander verbindet. In Dortmund arbeiten diese Akteur*innen gemeinsam daran, chancengerechte, ganzheitliche und partizipative Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche zu gestalten – Kulturelle Bildung ist dabei ein zentraler Baustein“, sagte Monika Nienaber-Willaredt, Dezernentin für Schule, Jugend und Familie.
Die wissenschaftliche Grundannahme für Kulturelle Bildung ist: Kunst mit all ihren Ausprägungen wie Malerei, Musik oder Schauspiel ist für die jungen Menschen viel mehr als reine Kreativität. Kulturelle Bildung wirkt weiter: In künstlerischen Schaffensprozessen müssen junge Menschen mit anderen Menschen interagieren. Sie müssen sich abstimmen, beraten, eine Einigung finden, einander helfen. Im Orchester beispielsweise müssen sie aufeinander achten und hören.
Ideenwerkstatt geplant
„Kulturelle Bildung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Durch die kreative Mitgestaltung, kulturelle Projekte und partizipative Formate fördern wir ästhetisches-musisches Bewusstsein und damit den Zugang für Kunst und Kultur, kritisches Denken, Empathie und Selbstwirksamkeit – Kompetenzen, die junge Menschen befähigen, aktiv und verantwortungsvoll an einer offenen, inklusiven und zukunftsorientierten Gesellschaft mitzuwirken und teilzuhaben“, sagt Hendrikje Spengler, Leiterin des Kulturbüros.
Auf einen konkreten nächsten Schritt zur Umsetzung haben sich die Expert*innen im Rathaus auch schon geeinigt: Im Frühjahr soll es eine Ideenwerkstatt zu den genannten Arbeitsschwerpunkten mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen geben.
Dortmund wurde für ihre Konzepte vielfach ausgezeichnet
Im Bereich Kulturelle Bildung blickt die Stadt Dortmund auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück: 2005 rief das Land Nordrhein-Westfalen die Kommunen dazu auf, Gesamtkonzepte zur Förderung der Kulturellen Bildung zu entwickeln. Dortmund hat diesen Auftrag kontinuierlich weiterentwickelt: Bereits 2007, 2017 und 2018 wurde die Stadt für ihre kommunalen Gesamtkonzepte „Kulturelle Bildung“ ausgezeichnet – ein deutliches Zeichen für Qualität, Vernetzung und nachhaltige Strukturen.
Daraus sind wesentliche Maßnahmen entstanden, die Dortmunds Kulturlandschaft prägen:
- Kinder und Jugendliche haben bei vielen Kultureinrichtungen freien Eintritt.
- Es entstanden zahlreiche Bildungspartnerschaften zwischen Kitas, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen und freien Kulturschaffenden sowie Kulturinstitutionen wie Theater und Museen.
- Die uzwei im Dortmunder U ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche experimentell, spielerisch und partizipativ Kultur gestalten können.
- Programme aus dem Land NRW werden in Dortmund erfolgreich umgesetzt: „Kulturrucksack NRW“, „Kultur und Schule NRW“, „Kultur macht stark“, „JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“, „Nachtfrequenz“ (bundesweit größtes vernetztes Jugendkultur-Projekt)
All diese Aktionen zahlen auf wesentliche Aspekte für eine zukunftsorientierte Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ein. Die Kinder lernen durch Kunst Selbstwirksamkeit, Empathie, kritisches Denken und Problemlösekompetenzen. Sie lernen, wie Mitbestimmung funktioniert, soziale Verantwortung und Chancengleichheit. Denn kulturelle Bildung öffnet Räume für alle Kinder und Jugendlichen. Hautfarbe, Religion oder sozialer Stand spielen hier keine Rolle.