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Die neue Ausstellung im schauraum: comic +cartoon beschäftigt sich mit dem Kolonialismus

Vom Sidekick zum Superhelden: „Black Comics“ zeigt schwarze Figuren im Comic

Nach den gelben „Simpsons“ ziehen die „Black Comics“ in den schauraum: comic + cartoon: Die neue Ausstellung blickt auf die Entwicklung von Schwarzen Figuren im Comic – vom schlichten Sidekick bis zum Superheld wie Black Panther.

Die neue Ausstellung im schauraum: comic + cartoon „Black Comics - Vom Kolonialismus zum Black Panther“ ist von den gleichen Macher*innen wie die erfolgreiche „Simpsons“-Schau. Sie beschäftigt sich mit einem aktuellen, aber in Deutschland noch wenig behandelten Thema: der Entwicklung von schwarzen Figuren im Comic. Der Comicexperte Dr. Alexander Braun hat auch dafür wieder viel seltenes Material zusammengestellt: Mit circa 100 Originalwerken und reichlich Archivmaterial wirft die Ausstellung Schlaglichter auf die Entwicklung von schwarzen Figuren im Comic und ihre Macher*innen.

Wir laden Sie herzlich zum Presserundgang ein!

Black Comics - Vom Kolonialismus zum Black Panther

  • Wann : Am 14. November um 11 Uhr
  • Wo: schauraum: comic + cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7, Dortmund
  • Wer: Dr. Alexander Braun (Kurator), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe), Sophia Paplowski (schauraum: comic + cartoon) und Roman Kurth (schauraum: comic + cartoon)

Sie wurden zunächst ausschließlich von Weißen gezeichnet, dann zunehmend und immer selbstbewusster auch von schwarzen Künstler*innen. Die Entwicklung während des 20. Jahrhunderts ist enorm: von einem kolonialistischen Tim und Struppi 1930 (Tim im Kongo) bis zu kongolesischen Zeichner*innen, von Schwarzen Sidekicks im Comic-Strip der 1910er-Jahre bis zu Schwarzen Superhelden wie Black Panther oder einem Schwarzen Batman.

Von katholischen Missionaren zu Titelhelden

Die westlichen Demokratien, insbesondere Deutschland haben intensiv damit begonnen, sich mit ihrer kolonialen Geschichte auseinanderzusetzen. Und was sagt der Comic dazu? Ein Negativbeispiel ist zum Beispiel Hergés „Tim im Kongo“ von 1930, in dem der blonde belgische Reporter an der Seite katholischer Missionare den „dummen“ Afrikaner*innen Bildung und Tugendhaftigkeit bringt. Aber: Nur neun Jahre später machte Jijé es besser und bescherte dem europäischen Comic – mitten in der Besatzung Belgiens durch die Nazis – einen schwarzen Jungen als Titelhelden („Blondin et Cirage“). Außerdem: Trotz seiner kolonialen Agenda wird „Tim im Kongo“ im Kongo selbst zu einem Bestseller und rangiert bis heute in Afrika unter den beliebtesten Comic-Titeln. Das Album wird zur Initialzündung einer eigenen afrikanischen Comic-Kultur: circa 50 Prozent der Comic-Künstler*innen des gesamten Kontinents stammen aus dem Kongo. Das Beispiel zeigt: Mit plumpen Klischees und schnellen Verurteilungen ist hier wenig Staat zu machen. Das Thema ist sehr komplex und steckt voller Ambivalenzen.

Black Community erobert die Comic-Landschaft

Zu Beginn der 1950er-Jahre prangerte der EC-Verlag den Rassismus in den USA und die Machenschaften des Ku-Klux-Klans an. In den frühen 1970ern erweiterten Jack Kirby und Co. den Superhelden-Kosmos um eine ganze Riege afroamerikanischer Helden, angeführt vom „Black Panther“. Nun gab es nicht nur schwarze Helden, sondern sie wurden auch zunehmend von afroamerikanischen Künstler*innen gezeichnet. Immer stärker setzte die Black Community in der Comic-Landschaft eigene Akzente, und Independent-Autor*innen und -Zeichner*innen wie Ho Che Anderson oder Kyle Baker huldigten in Graphic Novels ihren Idolen Martin Luther King oder Nat Turner. Heute ist die Comic-Szene von New York bis Kapstadt, von Paris und Brüssel bis Kinshasa so vielstimmig und bunt wie nie zuvor.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogbuch.

  • Black Comics: Vom Kolonialismus zum Black Panther
  • 15.11.2024 bis 27.04.2025
  • Eröffnung: Freitag, der 15. November, 18:00 Uhr - Studio B, Stadt- und Landesbibliothek Dortmund

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