An einer Wegeinmündung im Westfalenpark begegnet dem Spaziergänger ein zunächst irritierendes steinernes Gebilde. Es ist 2,7 m hoch, aus Anröchter Dolomit und greift den rechten Winkel der Ecksituation auf. Seine zum Weg ausgerichteten Flächen weisen diagonal angeordnete Bearbeitungsspuren auf. Im unteren Bereich ist ein Handlauf zu finden. Oder ist es eine Regenrinne? Wirft man einen Blick hinter die „Fassade“, zeigt sich eine ausgehöhlte Rückseite, die im unteren Bereich, sofern der Stein durch den Regen nicht feucht ist, eine schattige Sitzfläche anbieten kann.Jan Bormann schuf diese Arbeit 1982 im Rahmen des Bildhauersymposiums. Der Castroper Bildhauer entwickelte die Skulptur vor Ort und auf die Ecksituation hin zugeschnitten. Der „Eckstein“ ist Architekturfragment und Orientierungspunkt zugleich und greift durch sein natürliches Material und seine Bearbeitung auch die Gestaltungsart des Parks auf: auch hier sind die Rasen- und Beetflächen sowie Wege nach Plänen gestaltet, gleichzeitig aber zeigen das Wachsen, Spriessen und Blühen der Pflanzen ihren natürliche Ursprung. SR
Literatur Kunstwerk
Ruhr-Nachrichten, 28. Juli 1982; Freundeskreis Westfalenpark Dortmund (Hg.); Will Schwarz: Bildhausersymposium '82, Dortmund 1982, o.S.; 25 Jahre Westfalenpark Dortmund. Kunst-Kulturführer, hg. v. Stadt Dortmund und Freundeskreis Westfalenpark e.V., Dortmund 1984, S. 57; 50 Jahre Westfalenpark Dortmund. Kunst-Kulturführer, hg. v. Stadt Dortmund und Freundeskreis Westfalenpark e.V., Dortmund 2009, S. 44; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 386, S. 298; Jan Bormann. Metaphern. Arbeiten eines Bildhauers, Ausst.-Kat., Flottmann-Hallen, Herne 2009, S. 38 f.
Literatur Künstler*in
Westfälische Rundschau, 16. August 1980; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16. August 1980; Dortmunder Gruppe / Dortmunder Künstlerbund (Hg.): 25 Jahre Dortmunder Gruppe, Dortmunder Künstlerbund. Eine Dokumentation, Bönen 1981, S. 50ff; Jan Bormann. Skulpturen, Erika A. Schäfer. Fotografien, hg. v. Oberstadtdirektor d. Stadt Herne, Alexander von Knorre, Jan Bormann und Erika A. Schäfer, Ausst.-Kat. Flottmannhallen Herne, Emschertalmuseum, Herne 1981; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12. Mai 1982; Thomas Grygiel: Jan Bormann, in: Saur. Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 13, München, Leipzig 1996; S. 74; Jan Bormann. Metaphern. Arbeiten eines Bildhauers, Ausst.-Kat., Flottmann-Hallen, Herne 2009; Nadine Albach: Kratzen an der Freiheit der Kunst, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 21. November 2009; Anonym (Dema): Kunst im öffentlichen Raum wird vernachlässigt, in: Ruhr Nachrichten, 21. November 2012; Emschergenossenschaft (Hg.),Hans van Oyen: Die blaue Welle. Jan Bormann und das Neue Emschertal – Begegnung mit einem Künstler, Bönen 2014; http://www.schiffart.de/pdf/bormann_vita.pdf [Abruf: 11.03.2014]
Biografie
Jan Bormann wurde 1939 in Dortmund geboren. Er machte zunächst eine Ausbildung als Steinbildhauer, die er mit der Meisterprüfung abschloss und arbeitete einige Jahre in dem Handwerksberuf. Von 1965 bis 1969 studierte er Bildhauerei an der Städtischen Höheren Fachschule für Gestaltung, der späteren Fachhochschule bei Professor Herbert Volwahsen. Nach seinem Studium übernahm er bis 1978 eine Lehrtätigkeit an der FH Dortmund. Seit den 1970er Jahren entstanden zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum im In- und Ausland. Zudem waren und sind seine Arbeiten in Einzelausstellungen, Gruppenausstellungen und auf Bildhauersymposien zu sehen. Bormann verwendet vorwiegend Naturstein und Holz in seinen plastischen Arbeiten. In neueren Werken sind auch andere Materialien wie Stahl zu finden. Jan Bormann lebt und arbeitet mit der Künstlerin Erika A. Schäfer in Castrop-Rauxel. SR
Quelle
Lit. Zänker: Ruhr-Nachrichten vom 28.07.1982; Schwarz; o.S.; 25 Jahre Westfalenpark, S. 57/ Kunst und Kulturführer - 50 Jahre Westfalenpark, S. 44.
Weitere Kunst im öffentlichen Raum
Jahr:
1898
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks auf "Zeche Zollern" in Kirchlinde
Künstler*in: Künstler unbekannt
Jahr:
1952 (Einweihung: 16.März 1952)
Denkmal für die Opfer der Grubenunglücke vom 4.7.1940, 16.3.1944 und 22.3.1979
Künstler*in: Wilhelm Wulff
Jahr:
1936
Denkmal für die Opfer eines Grubenunglücks von 1935
Künstler*in: Wilhelm Wulff
Jahr:
1927
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks vom 11. Februar 1925
Künstler*in: Friedrich Bagdons
Jahr:
nach 1920
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks am 8.8.1920
Künstler*in: Benno Elkan(?)
Jahr:
1954-1960
Mahnmal Bittermark
Künstler*in: Will Schwarz, Karel Niestrath, Léon Zack
Jahr:
1931
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks vom 16.5.1925
Künstler*in: Friedrich Bagdons (Entwurf)
Jahr:
1993
Gedenktafel für den jüdischen Friedhof
Künstler*in: Künstler unbekannt
Jahr:
1956
Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges
Künstler*in: Vorname? Endlich, Herwarth Schulte u. Heinrich Bayer
Jahr:
1946/47
Denkmal für die gefallenen Sowjets
Künstler*in: F. J. Kraus
Jahr:
nach 1945
Denkmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes
Künstler*in: Künstler unbekannt
Jahr:
1924/25
Mahnmal für die 1914/18 gefallenen Bürger aus Dortmund
Künstler*in: Friedrich Bagdons
Jahr:
1965
Haltet Frieden
Künstler*in: Curt Unger
Jahr:
1934, (Einweihung: 16.9.1934)
Kriegerdenkmal in Dorstfeld, Gefallene 1914-1918
Künstler*in: Bildhauer: Heinrich Bayer; Architekt: Josef Wentzler;