Kunst im öffentlichen Raum

Fliegende Bilder (U-Turm Bilderuhr)

Künstler*in:
Adolf Winkelmann
Jahr:
2010
Technik und Material:
LED-Installation (1,7 Millionen LEDs)
Maße:
  • Höhe: 625m³
Kunstwerknr.:
44137-077
Standort:
Do-Mitte, Leonie-Reygers-Terrasse, Dortmunder U, 44137 Dortmund
Fliegende Bilder (U-Turm Bilderuhr)
Fliegende Bilder (U-Turm Bilderuhr), Adolf Winkelmann

Das 1926/1927 entstandene Kellereihochhaus der Dortmunder Union Brauerei könnte viele Geschichten erzählen. Seit 2010 tut der U-Turm dies tatsächlich. Das als Zentrum für Kunst und Kreativität umgebaute und zur Kulturhauptstadt RUHR.2010 wiedereröffnete Gebäude wird von Adolf Winkelmann innen und außen mit drei Film-Installationen bespielt, den „Fliegenden Bildern“. Die Miniaturen erzählen liebevolle, schräge, oft leicht surreale Mini-Geschichten aus dem (Ruhrgebiets-)Alltag. Die Winkelmann Filmproduktion GmbH entwickelte die drei Installationen im Auftrag der Stadt Dortmund für das U. Am auffälligsten und weithin sichtbar ist die „U-Turm Bilderuhr“, Dortmunds neues Wahrzeichen. In den 56 Gefachen der Dachkrone sorgen 1,7 Millionen in Lamellen installierte LEDs fast nonstop für Film-Installationen – nur nachts zeigt die Bilderuhr die Echtzeit. Die Bilderuhr definiert die Tage, die Stunden und die Jahreszeit, denn jeder Tag hat ein eigenes Motiv. Mal verwandelt sich die Dachkrone in ein Aquarium, mal in ein Bierglas, mal sieht man Passanten in der Fußgängerzone, mal fallendes Herbstlaub, mal wirbelnden Müll in der Sortieranlage. Jeweils zur vollen Stunde erscheinen Tauben, am Wochenende sind es weiße. Der Betrachter schaut wie durch eine Gaze ins Innere des Turms, je nach Wetter, Jahreszeit und Lichteinfall ist die Wirkung mehr oder weniger durchsichtig. Für Winkelmann ist die Bilderuhr auch eine Reminiszenz an barocke Kirchtürme mit ihren ingeniösen beweglichen Mechaniken.Im Foyer begegnet dem Betrachter das Ruhrgebiet im Extremformat. Die „Ruhrpanoramen“, zweite Station der Fliegenden Bilder, sind 34 Panoramen, gefilmt an Straßenkreuzungen, Aussichtspunkten oder in Industriebetrieben. Elf querformatige, 5,8 Quadratmeter große Leinwände sind im Oval angeordnet, die darauf projizierten Panoramen bilden eine 360-Grad-Bilderkette, eine von Klangkompositionen untermalte Landschafts-Montage, die sich in Gänze nie erfassen lässt. Die dritte Station sieht nur, wer mit der Rolltreppe aufwärts fährt. „Neun Fenster in der Vertikalen“, das ist ein Fenster-Theater auf drei Etagen. 150 Film-Miniaturen, projiziert als quadratische Bildfenster von 5,6 Quadratmetern auf die eigentlich fensterlose Wand, erzählen von den Menschen des Ruhrgebiets, ihren Schrullen und Sehnsüchten. Der Ton dazu kommt von zwölf unsichtbar in die Wand integrierten Flächenlautsprechern. In den Filmen wirken bekannte Schauspieler mit, darunter Dietmar Bär, Peter Lohmeyer, Caroline Peters oder August Zirner. KP

Literatur Kunstwerk

Ralf Bohm und Heiner Wilharm (Hg.): Inszenierung der Stadt. Urbanität als Ereignis, Bielefeld 2012, S.67-79, S.79-82.; Walter Smerling/Ferdinand Ullrich(Hg.):Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum, Recklinghausen 2012, S.206.; Anonym (Oli): Stadt plant Rettung der "Fliegende Bilder", in: Ruhr Nachrichten, 31. Oktober 2018

Literatur Künstler*in

Walter Smerling/Ferdinand Ullrich(Hg.):Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum, Recklinghausen 2012, S.102.;

Biografie

Adolf Winkelmann wurde 1946 in Hallenberg (NRW) geboren. Er studierte an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel. Ab 1967 entstanden erste Filmarbeiten. Seit 1979 ist Winkelmann Professor für Film an der Fachhochschule Dortmund. Er führte Regie bei zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen und Dokumentationen, darunter „Contergan“ (Bambi 2007, Romy und Deutscher Fernsehpreis 2008, Gold World Medal beim New York Festival 2009) und „Der Letzte Kurier“(Adolf-Grimme-Preis 1997). Er erhielt den Verdienstorden des Landes NRW (1996) und das Bundesverdienstkreuz am Bande (1999). Adolf Winkelmann lebt, lehrt und arbeitet in Dortmund. (K.P.)

Weitere Kunst im öffentlichen Raum

Jahr: 1898
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks auf
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks auf "Zeche Zollern" in Kirchlinde

Künstler*in: Künstler unbekannt

Jahr: 1952 (Einweihung: 16.März 1952)
Denkmal für die Opfer der Grubenunglücke vom 4.7.1940, 16.3.1944 und 22.3.1979
Denkmal für die Opfer der Grubenunglücke vom 4.7.1940, 16.3.1944 und 22.3.1979

Künstler*in: Wilhelm Wulff

Jahr: 1936
Denkmal für die Opfer eines Grubenunglücks von 1935
Denkmal für die Opfer eines Grubenunglücks von 1935

Künstler*in: Wilhelm Wulff

Jahr: 1927
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks vom 11. Februar 1925
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks vom 11. Februar 1925

Künstler*in: Friedrich Bagdons

Jahr: nach 1920
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks am 8.8.1920
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks am 8.8.1920

Künstler*in: Benno Elkan(?)

Jahr: 1954-1960
Mahnmal Bittermark
Mahnmal Bittermark

Künstler*in: Will Schwarz, Karel Niestrath, Léon Zack

Jahr: 1931
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks vom 16.5.1925
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks vom 16.5.1925

Künstler*in: Friedrich Bagdons (Entwurf)

Jahr: 1993
Gedenktafel für den jüdischen Friedhof
Gedenktafel für den jüdischen Friedhof

Künstler*in: Künstler unbekannt

Jahr: 1956
Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges
Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Künstler*in: Vorname? Endlich, Herwarth Schulte u. Heinrich Bayer

Jahr: 1946/47
Denkmal für die gefallenen Sowjets
Denkmal für die gefallenen Sowjets

Künstler*in: F. J. Kraus

Jahr: nach 1945
Denkmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes
Denkmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes

Künstler*in: Künstler unbekannt

Jahr: 1924/25
Mahnmal für die 1914/18 gefallenen Bürger aus Dortmund
Mahnmal für die 1914/18 gefallenen Bürger aus Dortmund

Künstler*in: Friedrich Bagdons

Jahr: 1965
Haltet Frieden
Haltet Frieden

Künstler*in: Curt Unger

Jahr: 1934, (Einweihung: 16.9.1934)
Kriegerdenkmal in Dorstfeld, Gefallene 1914-1918
Kriegerdenkmal in Dorstfeld, Gefallene 1914-1918

Künstler*in: Bildhauer: Heinrich Bayer; Architekt: Josef Wentzler;

Jahr: undatiert
o. T. (Kunstobjekt )
o. T. (Kunstobjekt )

Künstler*in: Künstler unbekannt