Schwarzer und weißer Ewald
- Höhe: Insgesamt: ca. 3 m; Sockel: 0,2 m
- Breite: Insgesamt: 1 m; Sockel: 1,36 m
- Tiefe: Insgesamt: 0,7 m; Sockel: 1,07 m
Das Kunstwerk „Schwarzer und weißer Ewald“ wurde 1980 von dem Dortmunder Bildhauer Kuno Lange gestaltet. 65.000 DM wurden von der Stadt Dortmund und der Stadtsparkasse für die knapp 3 Meter hohe Bronzeplastik gestiftet, die insgesamt circa 880 kg wiegt. Die zwei patina-grünen, männlichen Figuren stehen überlebensgroß auf dem Aplerbecker Marktplatz. Sie halten einander so innig in den Armen, dass sie nur einen Körper zu haben und aus einem Guss zu sein scheinen. Erst im Oberkörper werden die Ewalde zu zwei Personen. Auch an den ent-individualisierten Gesichtern kann man die legendären „Glaubensbrüder“ kaum unterscheiden, die wegen ihrer Haarfarbe „Schwarzer und weißer Ewald“ genannt wurden. Die knöchellangen Kutten und die Tonsur kennzeichnen sie als Mönche. In verhaltener Abstraktion und in knappen, klaren Formen gestaltet Kuno Lange seine Figuren mit einer dynamisch gelösten Körperlichkeit. Die unruhige, expressive Oberflächenbehandlung und Farbgebung trägt noch zu der dynamischen Wirkung des Kunstwerks bei. In einem städtischen Wettbewerb Anfang 1980 belegte Kuno Lange mit seinem Modell im Maßstab 1:10 den zweiten Platz. Aufgrund des lokalen Bezuges der Ewald-Brüder zu Aplerbeck erhielt die Skulptur den Vorzug vor dem erstplatzierten Werk − einer Kugelabstraktion. Im Wachsausschmelzverfahren wurde von dem handgefertigten Modell in Originalgröße ein Bronzeguss hergestellt, der aufwendig mit verschiedenen chemischen Stoffen verpatiniert wurde. Die Aufstellung erfolgte 1981. Der Legende nach kamen die Ewaldbrüder im 7. Jahrhundert zusammen mit anderen Missionaren aus England und Irland in den rheinisch-westfälischen Raum, um die Sachsen zu christianisieren. Aufgrund lokaler Überlieferungen wird davon ausgegangen, dass die Ewalde 693 n. Chr. in die Bauernschaft Aplerbeck kamen. Die Dorfbewohner, Anhänger von Wotan und Donar, befürchteten, dass die beiden Christen ihren Fürsten missionieren wollten. Daher fanden die Beiden der Legende nach in Aplerbeck den Märtyrertod und wurden in den Rhein geworfen - vermutlich war es eigentlich die Emscher. Auf wundersame Weise trieben ihre Leichname stromaufwärts ins christliche Köln. Ihre Verehrung geht in Aplerbeck bis ins 15. Jahrhundert zurück, aus der Zeit stammt auch die Überlieferung. Der Künstler selbst interpretiert seine Skulptur als „ein Symbol dafür, dass der Mensch für seinen Glauben Opfer bringen muss.“ IF
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