Kopfnoten – Eine kleine Geschichte von Komponistinnen und Interpretinnen

Pianistinnen I – Klassik und Romantik

Es ist bezeichnend, dass die neue Saison mit einer Auftragskomposition des Konzerthauses Dortmund an eine Komponistin beginnt: Die Sopranistin Hila Baggio und das Israel Philharmonic Orchestra werden das neue Werk der Israelin Betty Olivero aus der Taufe heben. Es hat sich viel getan, seit die musikalische Genderforschung vor rund vierzig Jahren ihre Stimme erhoben hat, und ein Blick in die neue Saison zeigt doch ein erfreulich verändertes Bild: Musik von Fanny Hensel und Lili Boulanger, die Dirigentinnen Elim Chan und Kristiina Poska, Solistinnen wie Yuja Wang, Hilary Hahn oder Tabea Zimmermann: Sie alle stehen für »Equality und Diversity in Concert Halls«, wie sie 2021 in einer Untersuchung der Stiftung Donne – Women in Music erhoben wurden. Grund genug, dass sich auch die »Kopfnoten« diesem Thema widmen.

​Die Schülerinnen Mozarts sind bei den Pianistinnen zu nennen: Josepha Auernhammer, Rose Cannabich und Barbara Ployer. Clara Schumann natürlich und die vielen Schülerinnen von Frédéric Chopin und Franz Liszt und, und, und… An Pianistinnen, von denen im 18. und 19. Jahrhundert viele auch mit ihren eigenen Werken auftraten, hat es nie gemangelt. Ob sie nun aus dem Adel stammten oder Protagonistinnen der bürgerlichen Musikkultur waren – die viel zitierten »höheren Töchter« waren immer zugleich auch Vorkämpferinnen ihres Instruments.

Mitwirkende:
Michael Stegemann

€ 8 (freie Platzwahl)