Dortmunder U

Stadtgeschichte

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Lutz Kampert

Das neue Dortmund

Strukturwandel vollzieht sich nicht von selbst. Neue Arbeitsplätze brauchen neue Industrien. Bei den alten großen Branchen Dortmunds - Kohle, Stahl und Bier - konnte endgültig nicht mehr mit Zuwächsen, sondern nur mit weiterem Arbeitsplatzabbau gerechnet werden.

Die ThyssenKrupp AG, Ende der neunziger Jahre gerade damit beschäftigt, die letzten Hochöfen in Dortmund auszublasen, sah die Verantwortung für den Standort, an dem das Unternehmen jahrzehntelang erfolgreich Geschäfte gemacht hatte. Zusammen mit Stadt und McKinsey wurde ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet. Basis hierfür war eine Studie, von der ThyssenKrupp AG finanziert, die von da an unter dem Namen "dortmund-project" firmierte. Dieses Projekt wurde - verwaltungstechnisch betrachtet - organisatorisch beim Amt des Oberbürgermeisters und der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung angebunden.

PHOENIX-See Panorama

Auf einem Industriegelände entsteht der Phoenix-See.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Soeren Spoo

Insgesamt 50 Millionen Euro will die Stadt dafür investieren, zusätzlich ein Vielfaches davon aus privaten Kassen mobilisieren - ein Musterbeispiel für Public-Private-Partnership. Unter der Führung des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Gerhard Langemeyer (Amtsinhaber 1999 bis 2009), der sich engagiert in diese Entwicklung einbrachte, wurden innerhalb kurzer Zeit Grundsteine gelegt. Der erste große Schritt in Richtung Verwirklichung gelang am 15. Juni 2000, als der Rat der Stadt das Konzept des dortmund-project einstimmig verabschiedete. Gut zwei Wochen später nahm das Team die Arbeit auf.

Die knapp zwanzigköpfige Gruppe konnte die Aufgabe nur mit Hilfe von vielen Unterstützern aus dem gesamten wirtschaftlichen Spektrum meistern. Ihr Hauptaugenmerk richtete sie deshalb darauf, möglichst viele Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Verbänden und Politik zur aktiven Mitwirkung zu bewegen. Kommunikation war und ist dabei der Königsweg und so ist es folgerichtig, dass Dr. Langemeyer, wo immer möglich, sich im Wirkungskreis des dortmund-project zeigt und so den von der Initiative gepflegten Netzwerkgedanken vorlebt.

So engagieren sich im Netzwerk mittlerweile über 500 Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Bis Ende 2002 wurden mit Hilfe der vom dortmund-project initiierten start2grow-Gründungswettbewerben über 50 neue Unternehmen gegründet.

MST.factory

MST Factory ist eins der neu gegründeten Unternehmen.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Benito Barajas

Hierdurch können langfristig eine Reihe zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen. Ferner wurden verschiedene Einrichtungen geschaffen, welche die innovativen Bestrebungen unterstützen:

  • das IT-Center, das innerhalb von zwei Jahren zum IT-Professional ausbildet und somit den schnellsten akademischen Studiengang Deutschlands bietet
  • der e-port-dortmund, der als Kompetenzzentrum Existenzgründern aus der Logistikund bestehenden Unternehmen seine Dienstleistungen anbietet
  • die MST.factory, die als MST-Kompetenzzentrum jungen Unternehmen aus der Mikrosystemtechnik bei der Entwicklung von Prototypen behilflich ist und Dienstleistungen sowie Fertigungskapazitäten anderen Unternehmen anbietet.

Die Vision des neuen Dortmund beinhaltet eine umfassende, zukunftsorientierte Umgestaltung. Am Ende des Prozesses steht eine Großstadt, die nachfrageorientierte Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstellt. Ein neues Dortmund, das sich um Bildung, Qualifizierung und um die Steigerung der Lebensqualität bemüht und das demokratisches Engagement, Chancengleichheit, Gerechtigkeit und Effizienz kommunaler Verwaltung gewährleistet.

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