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Stadtentwässerung

Abwassergebühren steigen: Was das für Dortmund bedeutet

Seit 2018 blieben die Abwassergebühren stabil, doch 2024 ist eine deutliche Erhöhung um 17,8 Prozent geplant. Zusätzlich wurde der Wirtschaftsplan der Stadtentwässerung für die Jahre 2025/2026 vorgestellt, der weitere Maßnahmen und Investitionen beinhaltet.

Die Abwassergebühren in Dortmund werden im Jahr 2024 um rund 17,8 Prozent steigen. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies eine Erhöhung der jährlichen Kosten von 630 Euro auf 742 Euro – ein Plus von 112 Euro. Diese Anhebung ist nach sieben Jahren stabiler Gebühren unvermeidbar, da mehrere Faktoren die Kosten maßgeblich beeinflussen.

Gründe für den Gebührenanstieg

Ein wesentlicher Faktor sind gestiegene Mitgliedsbeiträge und Abwasserabgaben an Wasserwirtschaftsverbände wie die Emschergenossenschaft und den Lippeverband. Diese machen mit etwa 47 Prozent den größten Kostenanteil aus. Allein für das Jahr 2025 wird hier eine Erhöhung von 6 Prozent bei der Emschergenossenschaft und 4,4 Prozent beim Lippeverband erwartet. Insgesamt steigen die Kosten für Dortmund um fast 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ein weiterer Kostentreiber ist der anhaltende Anstieg der Energie- und Materialpreise, die sich auf die Baukosten niederschlagen. Der Baukostenindex für 2025 steigt auf 227,38 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2000. Dies bedeutet Mehrkosten von 5,8 Millionen Euro für das kommende Jahr.

Zudem wirken sich Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst (TVöD) sowie Anpassungen bei der Besoldung auf den Personalaufwand aus, der um etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr ansteigt. Das entspricht zusätzlichen rund 3,6 Millionen Euro.

Zur Abmilderung der notwendigen deutlichen Kostensteigerungen wird die Kostenunterdeckung von 2023 mit knapp 10 Mio. Euro nur zu einem Drittel mit rund 3,3 Mio. Euro kostenerhöhend berücksichtigt.

Die gesamten durch Gebühren zu deckenden Kosten belaufen sich auf rund 180 Mio. Euro. Für die Entwässerung der städtischen Straßen, Wege und Plätze trägt die Stadt Dortmund einen Eigenanteil in Höhe von 28,32 Mio. Euro.

Gebühren weiter unter Landesdurchschnitt

Trotz der Anpassung bleiben die Abwassergebühren in Dortmund voraussichtlich auch 2024 unter dem Durchschnitt der Großstädte in Nordrhein-Westfalen. Zwischen 2018 und 2024 lagen die Gebühren für einen Vier-Personen-Haushalt zwischen 580 und 630 Euro, was deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt. Auch im kommenden Jahr werden die Gebühren voraussichtlich weiter unter dem Landesdurchschnitt liegen.

Wirtschaftsplan 2025/2026

Parallel zur Gebührenanpassung hat die Stadtentwässerung Dortmund den Wirtschaftsplan für 2025/2026 vorgelegt. Für das Jahr 2025 werden Erträge von rund 191 Millionen Euro erwartet, für 2026 rund 195 Millionen Euro. Die Aufwendungen werden mit rund 164 Mio. Euro (2026: rund 169 Mio. Euro) veranschlagt. Davon entfallen etwa 180 Millionen Euro (2026: 184 Millionen Euro) auf Abwassergebühren.

Zu den größten Kostenblöcken zählen:

  • die bereits genannten Beiträge an Wasserwirtschaftsverbände mit 84,9 Mio. Euro (2026: 86,5 Mio. Euro),
  • Abschreibungen mit 22,6 Mio. Euro (2026: 23,3 Mio. Euro),
  • Personalaufwendungen mit 23,2 Mio. Euro (2026: 24,6 Mio.) und
  • Zinsaufwendungen mit 13,4 Mio. Euro (2026: 13,3 Mio. Euro).

Für Investitionen stehen für das Jahr 2025 rund 33,9 Mio. Euro zur Verfügung. eplant sind unter anderem Projekte an der Großen Heimstraße, Hoeschallee und dem Falterweg. Darüber hinaus saniert die Stadtentwässerung Kanäle im gesamten Stadtgebiet. Den geplanten Jahresüberschuss investiert die Stadtentwässerung wieder in das über 2.000 Kilometer lange Dortmunder Kanalnetz.

Über Gebührensatzung und Wirtschaftsplan entscheidet der Rat in seiner Sitzung am 14. November.

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