Impressionen Gedenkstunde am Mahnmal in der Bittermark 2018

Gedenkveranstaltung in der Bittermark

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Roland Gorecki

Grußworte von Wolfgang Asshoff

Karfreitag 2020 – keine Reden zum schrecklichen Geschehen in der Zeit vor 75 Jahren, als Männer und Frauen aus verschiedenen Nationen sinnlos dahingemordet wurden, nachdem sie bis auf die Knochen ausgehungert und abgemagert, auf Lastwagen wie bei einem Viehtransport zusammengepfercht, in der Bittermark und beim Rombergpark mit Stacheldraht an den Händen gefesselt, mit einem Genickschuss in die ausgehobenen Gräben kippten;

kein gemeinsames Gedenken in Wort und Musik an ein mörderisches und menschenverachtendes System, das Nicht-Deutsche zu Untermenschen und Sklaven degradierte und deren Arbeitskräfte missbraucht wurden zur Unterstützung der Waffen- und Vernichtungsindustrie;

und dennoch der Schwur: wir wollen diese Geschehnisse nicht einfach dem Vergessen anheim geben, wir wollen nicht aufhören, gegen Gewalt, Unmenschlichkeit, Menschenverachtung und Rassenwahn zu kämpfen, auch wenn wir nicht Seite an Seite unsere Stimmen laut erschallen lassen.

In Gedanken stehen wir vor dem riesigen Mahnmal und gehen an den Opfern – an den Wänden des Mahnmals figürlich hervorgehoben – mit gesenkten Blicken vorbei bis in die Krypta, unter deren Bodenplatte ein wahrscheinlich französisches, mit Namen nicht bekanntes Opfers ruht, und in einer Urne Erde mit den Gebeinen eines Opfers der deutschen Zwangsarbeit vom Pariser Friedhof Père-Lachaise steht.

Wir reichen uns in Gedanken die Hand, Franzosen, Deutsche, Nachfahren der damals Gemordeten aus anderen Nationen und schwören: Nie wieder Krieg; Freundschaft zwischen den Völkern!

Wolfgang Asshoff, Träger des Nationalen Verdienstordens Frankreichs, des Bundesverdienstkreuzes am Band sowie der Ehrennadel der Stadt Dortmund, betreute mehr als 50 Jahre lang den deutsch-französischen Austausch rund um das Bittermark-Gedenken.