Botanischer Garten Rombergpark
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Geschichte des Botanischen Gartens

Bereits in den Jahren 1820 -1822 wurde im Auftrag der Adelsfamilie von Romberg auf deren Ländereien im heutigen Dortmunder Süden ein Landschaftsgarten nach englischem Vorbild angelegt. Gut 100 Jahre später, im Jahre 1926, erwarb die Stadt Dortmund den Park und legte dort in den darauffolgenden Jahren einen Botanischen Garten an. Auch heute ist der Garten als Bildungs- und Erholungsort ständig im Wandel.

Das Schloss Brünninghausen auf einem Bild von etwa 1850
Bild: Stadt Dortmund / BGR
Das Schloss Brünninghausen auf einer Lithographie von etwa 1850. Nur das Alte Torhaus ist heute noch erhalten.
Bild: Stadt Dortmund / BGR

Vor 1818: Schloss Brünninghausen

Die Geschichte des Botanischen Gartens Rombergpark reicht weit zurück. Das Adelsgeschlecht von Romberg lebte seit dem 15. Jahrhundert an der Schondelle. Der fruchtbare Boden diente ihnen damals aber zur Selbstversorgung; besser gesagt, als durchaus reiche Adelsfamilie ließ man sich versorgen. Davon zeugen noch die Reste des Romberg'schen Gutes. Es gab damals Hühner-, Kuh- und Schweineställe, eine Wassermühle und sogar eine Brauerei in direkter Nähe des Schlosses. Heute zeugen nur noch einige Mauerreste und gepflanzte Hecken von der einstigen Größe des 1945 zerstörten Schlosses. Der ehemalige Zugang zum Schloss, das Torhaus aus dem Jahre 1681, wurde nach dem II. Weltkrieg restauriert und dient heute kulturellen Zwecken. Einige kleinere historische Bauwerke wie Eiskeller und die Bastei am großen Weiher sind bis heute erhalten geblieben. Andere, wie das Bleichenhäuschen, existieren nicht mehr.

Die Bastei am Großen Weiher im Botanischen Garten Rombergpark
Bild: Stadt Dortmund / Dieter Hull
Die Bastei am Großen Weiher wurde bei der Neugestaltung des Schlossparks angelegt.
Bild: Stadt Dortmund / Dieter Hull

1818: Gisbert I. von Romberg lässt den Englischen Landschaftsgarten anlegen

Während die heutige Parklandschaft Jahrhunderte zur Ernährung genutzt wurde, kam es unter der Ägide von Gisbert I. von Romberg zu einem radikalen Umbruch. Im Jahr 1818 beauftragte er den Landschaftsgärtner Maximilian von der Weyhe, große Teile des Geländes südlich vom Schloss in einen Englischen Landschaftsgarten umzuwandeln – damals sozusagen der letzte Schrei. Bestehende Baumgruppen, wie die drei großen Platanen von 1805, wurden optisch freigestellt, ein großer Weiher abgesteckt, neue Sichtachsen und Blickpunkte geschaffen. Das Gelände wurde harmonisch modelliert und eine perspektivisch angelegte Lindenallee gepflanzt. Auch eine große, geschwungene Wiesenlandschaft durfte nicht fehlen. Trotz all dieser Maßnahmen merkt man den gestalterischen Eingriff von Menschenhand heute erst auf den zweiten Blick. Diese geplante Natürlichkeit ist typisch für den Englischen Landschaftsgarten. Einige der Pflanzen des 19. Jahrhunderts sind heute noch zu sehen.

Die Kleine Talwiese im Botanischen Garten Rombergpark
Bild: Stadt Dortmund / Dieter Hull
Die Kleine Talwiese zwischen Nose- und Krüssmann-Arboretum
Bild: Stadt Dortmund / Dieter Hull

1926: Die Stadt Dortmund kauft den Schlosspark

Im Jahre 1926 verkaufte der letzte im Schloss wohnende von Romberg die Anlage an die Stadt Dortmund. Während dieser Zeit war Richard Nose Direktor des städtischen Garten- und Friedhofamts. Als profunder Dendrologe (Baumkundler würde man wohl heute sagen) erkannte er sofort das Potential des Romberg'schen Schlossparks. Denn die Stadt Dortmund leistete sich schon seit 1887 einen kleinen, aber feinen Botanischen Garten nahe der heutigen Städtischen Kliniken an der Beurhausstraße. Im Zuge des Wachstums der Stadt und seiner Bevölkerung wuchs auch die Größe des Klinikums. Darum mussten der Botanische Garten und seine Pflanzen immer wieder umziehen. Mit dem Erwerb des Romberg'schen Schlossparks mit seinem fruchtbaren Boden und natürlichen Fließgewässern im klimatischen Schutz des Ardey-Gebirges beschloss man, diesen in einen großen und überregional bedeutsamen Botanischen Garten umzuwandeln. So begann man 1927 mit den Planungen.

Die Blüte eines Tulpenbaums
Bild: Stadt Dortmund / BGR
Der Tulpenbaum trägt seinen Namen wegen der auffälligen Blüten, die wie Tulpen aussehen.
Bild: Stadt Dortmund / BGR

1929: Der "Botanische Garten Rombergpark" wird eröffnet

Schon 1929 wurde mit einem großen Zeitungsartikel der „Botanische Garten Rombergpark“ eröffnet. Der im Artikel genannte Tulpenbaum mit seinem markanten Blatt ist heute das Logo des Gartens. Als eigenständige Anlage wurde von 1930-1933 auf einem Geländerücken ein etwa 3 Hektar großes, systematisch gegliedertes Arboretum angelegt. Damals sollten die Pflanzungen den Besuchern die Vielfalt der Gehölze näherbringen und geprüft werden, welche Gehölze besonders industriefest sind, also widerstandsfähig gegen die Abgase von Bergbau- und Hüttenindustrie. Im Jahr 2016 wurden am ‚Tag des offenen Denkmals’ wiederum hunderte Gehölze auf dem Gelände gepflanzt – diesmal von den Bürgern der Stadt Dortmund! Und statt Industrieabgasen steht heute die Suche nach Gehölzen im Vordergrund, die dem Klimawandel trotzen können.

Der Bau der Pflanzenschauhäuser von 1959 im Botanischen Garten Rombergpark
Bild: Stadt Dortmund / BGR
1958 wurden die Pflanzenschauhäuser im Süden des Gartens gebaut, hier das Kakteen- und Sukkulentenhaus.
Bild: Stadt Dortmund / BGR

1950: Gerd Krüssmann erweitert den Botanischen Garten

Der II. Weltkrieg unterbrach alle weiteren Planungen. Bis 1948 wurde der Garten als Grabeland genutzt. Die Ruinen des Schlosses wurden erst 1957 abgebrochen, und ab 1958 das ‚Hotel Rombergpark’ an gleicher Stelle erbaut. Aber auch dieses ist schon wieder Geschichte.
In den 1950er Jahren gewann der Botanische Garten Rombergpark wieder an Bedeutung: vom Bund Deutscher Baumschulen wurde eine „Zentralstelle für Gehölzsichtung“ gesucht. Durch die Sichtung sollte der Wert einzelner Gehölzsorten objektiv ermittelt werden. Man konnte den namenhaften Dendrologen Gerd Krüssmann für diese Aufgabe gewinnen. Seitdem zählt der Botanische Garten zu den bedeutendsten Anlagen Europas. Nach Krüssmann’s Vorstellungen wurden auf dem gesamten Gelände bis 1960 zahlreiche Pflanzungen durchgeführt. Für die Gestaltung der Neuanlage orientierte sich Krüssmann an ästhetischen Gesichtspunkten. Diese wollte er in einem öffentlichen Park nicht zugunsten einer wissenschaftlichen Ordnung vernachlässigen. Im Jahr 1958 eröffneten die Pflanzenschauhäuser, zumindest der erste Bauabschnitt. Der zweite steht derzeit in Planung.

Die Moorkate in der Heide-Moor-Landschaft des Botanischen Gartens Rombergpark
Bild: Stadt Dortmund / BGR
Ökologie im Kleinformat: Die Heide-Moor-Landschaft wurde 1988 unter Dr. Otto Bünemann angelegt.
Bild: Stadt Dortmund / BGR

Ab 1975: Ökologie und Dendrologie

In einer geographischen Sammlung auf 18 Hektar östlich der Schondelle wurden ab 1967 Gehölze aus anderen Ländern gepflanzt. Auf Gerd Krüssmann folgten seine Nachfolger Dr. Otto Bünemann von 1975 bis 1995 und Heribert Reif von 1995 bis 2014. Umwelterziehung, ökologische Bewirtschaftung und überhaupt die ‚grüne Welle’ hielten unter Dr. Bünemann Einzug in den Botanischen Garten. Eine wieder mehr dendrologisch fokussierte Ausrichtung erfolgte mit Heribert Reif, ebenso wie die Unterschutzstellung als Dortmunds größtes Bodendenkmal. Seit 2014 ist Dr. Patrick Knopf der Direktor des Botanischen Gartens.

Das Bildungsforum Schule, Natur und Umwelt im Botanischen Garten Rombergpark
Bild: Stadt Dortmund / Dieter Hull
Lernen im Grünen: Das Bildungsforum Schule, Natur und Umwelt wurde 2016 eröffnet.
Bild: Stadt Dortmund / Dieter Hull

Der Botanische Garten Rombergpark heute und in Zukunft

Heute stellt sich der Botanische Garten Rombergpark neuen Herausforderungen: als Erholungs- aber auch Bildungsort muss er dem sanften Tourismus genauso wie der Kinder- und Erwachsenenbildung gerecht werden. Umwelt-, Natur- und Artenschutz sind wichtiger denn je, aber der sich ankündigende Klimawandel setzt den etablierten Arten zu. Neue klimataugliche Gehölze zu testen und dabei angestammte Sammlungen zu erhalten ist manchmal ein Spagat. Fakt ist: Die stete Weiterentwicklung der Gesamtanlage in ihren geschützten Flächen, ihren Pflanzungen und Sammlungen zu einen zeitgemäßen Bildungs- und Erholungsort ist unabdingbar – aber gerade das macht den Reiz, die Vielfalt und die Schönheit des Botanischen Gartens Rombergpark aus!

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Ein Mädchen betrachtet einen sogenannten Flaschengarten, ein bepflanztes Einmachglas
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