Newsroom

Tag des offenen Denkmals

Historischer Bereich des Fredenbaumparks bekommt Denkmalschutz

Innenstadt-Nord

Beim Tag des offenen Denkmals am 9. und 10. September wird es Führungen zur Geschichte des Fredenbaumparks geben. Das Besondere: Ein historischer Bereich soll bald unter Denkmalschutz stehen.

Der Teich im Fredenbaumpark
Bild: Roland Gorecki
Früher wie heute kann im Fredenbaumpark Boot gefahren werden.
Bild: Roland Gorecki

Der Fredenbaumpark hat eine bewegte Geschichte: Diente er einst als Quelle für Brennholz und als Standort für die Schweinemast, entwickelte er sich mit Beginn der Industrialisierung zum beliebten Freizeitziel für die geplagte Stadtbevölkerung. Zeitweise war er Heimat des schillernden Luna-Parks, einem Freizeitpark, der 1912 mit für diese Zeit spektakulären Attraktionen wie einer Wasserrutsche, dem Teufelsrad und einem Hippodrom die Besucher*innen in Scharen anlockte. Nun sollen Teile des historischen Fredenbaumparks unter Denkmalschutz gestellt werden.

"Wir freuen uns sehr darüber. Der Park spielt seit langer Zeit eine wichtige Rolle für die Dortmunder Stadtgesellschaft. Mit der Unterdenkmalschutzstellung werden die interessante Geschichte und der große Wert des Fredenbaumparks gewürdigt", sagt Parkleiter Jan Peter Mohr. Auch Dr. Lucia Reckwitz von der Unteren Denkmalbehörde ist zufrieden. "Entstehung und Werdegang des Parks sind faszinierend. Der Anstoß, vom Wald zum Park zu werden, kam von der Bevölkerung selbst, die ihn einfach nutzte. Die unterschiedlichen Phasen seiner Entwicklung haben gemein, dass er danach stets als Volkspark gedacht war, nicht als Volksgarten. Ein Ort, an dem auch gespielt, gefeiert, sich ausgeruht und amüsiert werden darf und soll, und der nicht ausschließlich ästhetischen Anforderungen folgt. Ein Park für die Menschen."

Rund ein Drittel der Parkfläche unter Denkmalschutz

Der Denkmalschutz bezieht sich auf rund ein Drittel der Parkfläche im mittleren Teil des Parks von der großen Wiese an der Schmiedingslust im Osten bis zur Straße Westerholz im Westen. Auch im Norden wird er von der hier weiterführenden Straße Westerholz begrenzt. Im Süden reicht der Unterschutzstellungsbereich fast bis an die Parkgrenze.

Warum nur dieser Abschnitt? Hier sind die Spuren der Vergangenheit noch besonders deutlich zu sehen. Im Jahr 1899 hatte sich der Magistrat der Stadt Dortmund im Rahmen der "Gartenbauausstellung für Westfalen und die Fürstentümer Lippe" dazu entschlossen, einen Entwurfswettbewerb zur Umgestaltung des Westerholz in einen Volkspark auszuloben. Zwar gab es damals keinen Gewinner, aber mehrere Entwürfe wurden prämiert. Der für den Denkmalschutz vorgesehene Bereich des Parks zeigt noch deutlich die Realisierung dieser Wettbewerbsentwürfe aus dem Jahr 1899 und ihre Ergänzung durch den Dortmunder Gartenbaudirektor Nose.

2015 war durch den LWL der Denkmalwert des Fredenbaumparks erkannt worden. Damals sollte noch der gesamte Park unter Schutz gestellt werden. Nähere Untersuchungen in jüngster Zeit durch die Untere Denkmalbehörde ergaben jedoch, dass nur der mittlere Bereich schützenswert ist.

Das Grünflächenamt und die Untere Denkmalbehörde blicken erwartungsvoll der positiven Stellungnahme des LWL zur Unterschutzstellung entgegen, die in Kürze erwartet wird.

Führungen durch den Park am 9. September

Zum Tag des offenen Denkmals (9. + 10. September) wird es neben vielen weiteren Highlights am Samstag, 9. September, Führungen zur Geschichte des Fredenbaumparks geben. Dr. Lucia Reckwitz veranstaltet den Rundgang um 13:00 und um 15:00 Uhr. Dauer: ca. 1 Std., Treffpunkt: Nordeingang (Lindenhorster Straße). Dabei haben Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die Historie des Parks zu ergründen und die heute noch sichtbaren Erinnerungen zu besuchen.

Die Geschichte des Fredenbaumparks im Schnelldurchlauf

Die frühere Dortmunder Planschwiese an der Schmiedingslust.
Bild: Stadtarchiv
Die frühere Dortmunder Planschwiese an der Schmiedingslust.
Bild: Stadtarchiv

Der Fredenbaumpark war als Wald Westerholz schon immer ein "Naturtalent“". Zunächst diente er der Dortmunder Bevölkerung als Brenn- und Bauholzlieferant und zur Schweinemast. In der Industrialisierungszeit entdeckte die Bevölkerung dann seine Forstwege zum Spazierengehen, woraufhin er nach und nach als solcher ausgebaut wurde.

Zwei Ausflugslokalen folgten Baumaßnahmen für Veranstaltungen und Gastronomie hinter dem Straßenlokal und 1889 der große Fredenbaumsaal – damals der größte Veranstaltungssaal Deutschlands. 1899 fand schließlich ein Wettbewerb zur Umgestaltung in einen Volkspark statt.

Im Osten wurde 1912 ein Luna-Vergnügungspark eröffnet, der kirmesartige Vergnügen bot. Der westliche Teil wurde erst in den 1970er-Jahren grundlegend neugestaltet.

Modernisierung in den 1920er-Jahren

Die Modernisierung in den 1920er-Jahren durch Gartendirektor Richard Nose übernahm die vorhandenen Parkstrukturen und prägte vor allem den Bereich der Rosenbeete an der Gaststätte Schmiedingslust.

Arbeitslosigkeit und Inflation bedeuteten damals keine gute Zeit für den Arbeiterpark Fredenbaum. Das Bürgertum schätzte eher den Kaiserhain als Ausflugsziel und mit der Westfalenhalle bekam der Fredenbaumsaal eine ernste Konkurrentin.

Während der NS-Zeit verwahrloste der Luna-Park und war nach dem Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Während man im mittleren Bereich des Parks in den 50er-Jahren überwiegend nur das Lokal Schmiedingslust und seine Terrasse neu errichtete, wurde sein Areal u. a. mit Minigolf, Verkehrserziehungsplatz und Abenteuerspielplatz komplett erneuert.

Familie Planen & Bauen

Weitere Nachrichten

Mehr Nachrichten
zur Nachricht Dortmund bewirbt sich für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen Dortmund bewirbt sich für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen Fr 14. Februar 2025
Fußballfans
Bild: Stadt Dortmund / Stephan Schütze
zur Nachricht Neues Stadt-Design, Ausstieg aus X und kein Lachgasverkauf mehr an Jugendliche: So hat der Rat der Stadt entschieden Neues Stadt-Design, Ausstieg aus X und kein Lachgasverkauf mehr an Jugendliche: So hat der Rat der Stadt entschieden Fr 14. Februar 2025
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Wie mittelalterliche Liebestränke zum Wintertrend wurden Wie mittelalterliche Liebestränke zum Wintertrend wurden Do 13. Februar 2025
Kräuterfachfrau Lydia Pokall informiert in der Bibliothek des Deutschen Kochbuch-Museums über die Wirkungsweise von Kräutern
Bild: Stadt Dortmund / Silke Hempel
zur Nachricht Kita in Dortmund-Scharnhorst soll neu gebaut werden Kita in Dortmund-Scharnhorst soll neu gebaut werden Do 13. Februar 2025
Bunte Bauklötze im Vordergrund Kinder mit Erziehern im Hintergrund.
Bild: Stadt Dortmund
zur Nachricht Knallfarben und politische Statements: Bürger*innen kaufen Kunst fürs Museum Ostwall Knallfarben und politische Statements: Bürger*innen kaufen Kunst fürs Museum Ostwall Do 13. Februar 2025
Der Beirat und die Mitarbeitenden des Museum Ostwall vor einem Kunstwerk im Museum.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Dortmunder Zukunftsgarten: Nahverkehrsmuseum Mooskamp wird grüner und barrierefreier Dortmunder Zukunftsgarten: Nahverkehrsmuseum Mooskamp wird grüner und barrierefreier Mi 12. Februar 2025
Bauarbeiten an Gleisen am Nahverkehrsmuseum Mooskamp mit einem Bagger.
Bild: Nahverkehrsmuseum Mooskamp
zur Nachricht Künstler*innen schaffen magische Momente auf langen Beinen im Stadtpark Künstler*innen schaffen magische Momente auf langen Beinen im Stadtpark Mi 12. Februar 2025
Eine Frau trägt ein Kostüm, bestehend aus geometrischen Elementen.
Bild: Art Tremondo
zur Nachricht Schneller ans Ziel: Neue Buslinie 400 und CityTaktPlus starten nach den Sommerferien Schneller ans Ziel: Neue Buslinie 400 und CityTaktPlus starten nach den Sommerferien Mi 12. Februar 2025
Bus Linie 440 an Haltestelle Hörde.
Bild: DSW21 / Jörg Schimmel
zur Nachricht Dortmunder Comic-Preis: Der erste „Dodo“ geht an Hannah Brinkmann Dortmunder Comic-Preis: Der erste „Dodo“ geht an Hannah Brinkmann Di 11. Februar 2025
Hannah Brinkmann steht an einem Podium bei der Verleihung des ersten Dortmunder Comicpreises.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Romantische Dates in Dortmund: Perfekte Ideen für den Valentinstag Romantische Dates in Dortmund: Perfekte Ideen für den Valentinstag Mo 10. Februar 2025
Zwei junge Frauen auf einer Kirmes.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Familiennachmittag, Kunstwerkstatt, Biergeschichte – das Wochenendprogramm der Museen Familiennachmittag, Kunstwerkstatt, Biergeschichte – das Wochenendprogramm der Museen Fr 7. Februar 2025
Ein Blick in die Ausstellung "Black Comics".
Bild: Maximilian Mann
zur Nachricht Nordstadt in neuem Glanz: Stadt unterstützt Immobilien-Sanierung Nordstadt in neuem Glanz: Stadt unterstützt Immobilien-Sanierung Mi 5. Februar 2025
Anne Behlau und Christoph Krafczyk vom Team Immobilien.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Kunst und Kultur in Dortmund: Um diese Zuschüsse können Sie sich jetzt bewerben Kunst und Kultur in Dortmund: Um diese Zuschüsse können Sie sich jetzt bewerben Di 4. Februar 2025
Drei Musiker spielen Ukulele, Akkordeon und Chello über den Dächern Dortmunds
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Antiker Klassiker mit aktueller Brisanz: Schauspiel bringt „Antigone“ auf die Bühne Antiker Klassiker mit aktueller Brisanz: Schauspiel bringt „Antigone“ auf die Bühne Fr 31. Januar 2025
Linda Elsner als Antigone
Bild: Birgit Hupfeld
zur Nachricht Die Welt zu Gast bei Garten-Freunden in Dortmund – jetzt mitmachen! Die Welt zu Gast bei Garten-Freunden in Dortmund – jetzt mitmachen! Do 30. Januar 2025
Motiv aus dem Gemeinschaftsgarten beim TSC Eintracht - gefördert durch Querbeet.
Bild: Stadt Dortmund / Andreas Buck