Wohnraum
Wohnungsmarktmonitoring spiegelt Folgen des angespannten Wohnungsmarktes wider
Das Amt für Wohnen hat den vierten Bericht zum "kleinräumigen" Wohnungsmarktmonitoring vorgelegt. Er ist eine wichtige Ergänzung zur bewährten kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung. Mit diesem Bericht wird nochmal präziser räumlich in die 170 statistischen Unterbezirke Dortmunds gegangen.
Der Bericht liefert wichtige Erkenntnisse für die gesamte Stadtverwaltung, die Akteur*innen auf dem Wohnungsmarkt, sowie für die Wohnungspolitik. "Ziel ist es mit dieser Beobachtung besonders wohnungsmarktrelevante Handlungsschwerpunkte zu erkennen," so Szuggat auf der Pressekonferenz nach der Sitzung der Verwaltungsspitze am 14. März. Der Bericht führt jedoch nicht unmittelbar zu konkreten Handlungsansätzen, sondern stellt eher ein "Frühwarnsystem" für mögliche Problemlagen dar, die sich in einzelnen Quartieren ergeben können oder bereits bestehen. Klare Zahlen können so eine objektive Grundlage schaffen, wo zuvor Schieflagen meist nur vermietet worden sind.
Das Ziel des Berichtes ist es, genau diejenigen Unterbezirke zu erkennen und in den Blick zu nehmen, in denen besondere Handlungsprioritäten bestehen könnten. Den Maßstab für die Betrachtung bilden dabei die Teilziele des Kommunalen Wohnkonzeptes: "Verbesserung der Wohnsituation für Familien", "Verbesserung der Wohnsituation für Senior*innen" sowie "Verbesserung der Wohnsituation in Quartieren mit erhöhtem wohnungswirtschaftlichem und sozialem Handlungsbedarf".
Wohnsituation für Familien
Die Analysen ergaben für das Teilziel "Verbesserung der Wohnsituation für Familien", dass in einigen Statistischen Unterbezirken mit einem hohen Familienanteil aufgrund überdurchschnittlichen Wegzugs ein erhöhter Handlungsbedarf hinsichtlich der Verbesserung der Familienfreundlichkeit bestehen könnte. Hierzu gehören die Unterbezirke in der Innenstadt-Nord sowie im nordöstlichen und nordwestlichen Stadtgebiet wie z.B. Dorstfeld (Statistischer Unterbezirk Nummer 032), Lanstrop-Neu (251), Wickeder Feld (341), Germania (741), Alte Kolonie (924) und Oestrich (940). Eine genauere Analyse der Vor-Ort-Situation wäre sinnvoll, um mögliche fortzugsrelevante Aspekte sowohl im Wohnungsbestand als auch im Wohnumfeld aufzudecken.
Quartiere mit erhöhtem wohnungswirtschaftlichem Handlungsbedarf
Bei der Betrachtung des Teilzieles "Verbesserung der Wohnsituation in Quartieren mit erhöhtem wohnungswirtschaftlichem Handlungsbedarf" wird deutlich, dass die angespannte Situation des Dortmunder Wohnungsmarktes im preiswerten und mittleren Segment eine stärkere Konzentration auf die Statistischen Unterbezirke erfordert, die sehr geringe Leerstandsquoten aufweisen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Quartiere mit niedrigem Mietniveau und niedrigen Leerstandsquoten gerichtet werden. Hier sollten die Ressourcen in die Erweiterung des vorhandenen preiswerten Wohnungsangebots durch Neubaumaßnahmen fließen, können aber gegebenenfalls durch den Ankauf von Belegungsbindungen erfolgen, um mögliche Verdrängungseffekte zu verhindern. Zu diesen Unterbezirken gehören u. a. Wickeder Feld (341), Marsbruchstraße (412), Germania (741) und Jungferntal (831).
Darüber hinaus wäre eine nähere Betrachtung der Unterbezirke sinnvoll, die ebenfalls geringe Wohnungsleerstände, jedoch auch überdurchschnittlich hohe Mieten aufweisen. Diese Situation ist u. a. in Unterbezirken im südlichen und östlichen Stadtgebiet wie Brünninghausen (631), Kruckel (662) und Gartenstadt-Nord (082) gegeben. Hier könnten weitergehende Analysen Erkenntnisse darüber liefern, inwiefern und in welchen Quartieren eine Erweiterung des Wohnungsbestandes mit bezahlbarem Wohnraum möglich ist, um für Entlastung zu sorgen.
Anwendungsmöglichkeiten für die Ergebnisse
Auf Grundlage von Datenanalysen sowie umfangreichem Kartenmaterial wird aufgezeigt, welche Statistischen Unterbezirke eine auffällige Datenlage aufweisen. Diese sollten in der Zukunft näher betrachtet werden. Durch die Fokussierung auf bestimmte Bereiche bietet das kleinräumige Wohnungsmarktmonitoring eine objektive Basis und Transparenz zur Auswahl von Quartieren für eine bestandsorientierte Quartiersentwicklung. Es kann als Grundlage für wohnungs-, sozial- und stadtentwicklungspolitische Entscheidungen herangezogen werden. Darüber hinaus fließen die Erkenntnisse in die Aufstellung von Bebauungsplänen sowie in die Investorenberatungen für den geförderten Wohnungsbau ein. Zusätzlich ergeben sich vielfältige Verknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Instrumenten der Verwaltung: Masterpläne, Integrierte Stadtbezirksentwicklungskonzepte, Sozialraumanalysen und weitere.
Der Verwaltungsvorstand hat den "Bericht zum kleinräumigen Wohnungsmarktmonitoring" am 14. März 2023 zur Kenntnis genommen die Weiterleitung an die politischen Gremien beschlossen.
Kleinräumiges Wohnungsmarktmonitoring
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