Nachhaltigkeit
Umweltamt gibt Tipps zum Energiesparen
Energiesparen ist das Gebot der Stunde – „Dortmund macht’s“ auch weiterhin! Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.
Wie das geht, dazu haben die Energieberater des dlze – Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz vom Umweltamt der Stadt Dortmund einige Tipps.
In der kalten Jahreszeit steht beim Thema Energieverbrauch natürlich das Heizen im Fokus. Was sind die effektivsten Schritte, um daheim Heizkosten zu senken?
Die Kerntipps lauten: Senken Sie die Raumtemperatur, stellen Sie Ihre Heizkörper nicht zu, hängen Sie keine Wäsche davor und entlüften Sie sie regelmäßig. Elektronisch einstellbare Ventile für die Heizkörper helfen dabei, die Wunschraumtemperatur einzuhalten. Ein Fachbetrieb kann zudem für das Heizungssystem einen hydraulischen Abgleich durchführen. Dieser optimiert den Betrieb der Heizungsanlage und senkt so dauerhaft den Energieverbrauch. Alle Räume im Haus werden so gleichmäßig mit Wärme versorgt – ohne störende Fließgeräusche bei Rohren und den voreinstellbaren Ventilen. Eine einmal optimierte Anlage muss nicht erneut abgeglichen werden.
Ab dem 1. Oktober 2024 ist der hydraulische Abgleich für jede neu errichtete Heizungsanlage, unabhängig vom Energieträger, gesetzliche Pflicht. Der hydraulische Abgleich nach Verfahren B ist weitreichender als das einfache Verfahren A und Voraussetzung für die Fördermöglichkeit (z.B. bei neuen Heizungsanlagen mit Erneuerbaren Energien).
Ein oder zwei Grad weniger Raumtemperatur - das hört sich nicht viel an. Lohnt sich das leichte Absenken der Raumtemperatur überhaupt?
Ja, denn ein Grad weniger Raumtemperatur bewirkt bereits eine Energieeinsparung von ca. sechs Prozent.
Wie sollte ich während der Heizperiode idealerweise lüften?
Kurzes Stoßlüften mit möglichst ganz geöffneten Fenstern ist effektiver als längere Kipplüftung. So vermeidet man auch das starke Auskühlen von Fensterleibungen, was zu Tauwasser und Schimmelbildung führen kann. Frische sauerstoffreiche Luft kann zudem besser Wärme speichern als verbrauchte Luft.
Ist Warmwasserverbrauch ein starker Kostentreiber? Und wie kann ich diesen komfortabel senken?
Ein Sparduschkopf bringt einen spürbaren Unterschied beim Wasserverbrauch, weil die Brause dem Wasser Luft beimischt. Für Waschtisch- und Spültischarmaturen gibt es spezielle Perlatoren, die ebenfalls den Verbrauch des kalten und warmen Wassers deutlich verringern können. Tatsächlich kann man dadurch seinen Energieverbrauch um die Hälfte verringern, da beim Wassersparen auch gleichermaßen Energie gespart wird. Man hat so geringere Kosten und es wird auch weniger klimaschädliches CO₂ erzeugt.
Für beachtlichen Energieverbrauch sind Waschen und Trocknen bekannt. Wozu raten Sie hier sparwillige Bürger*innen?
Wir raten entweder zum Verzicht auf Trocknernutzung oder dazu, die Wäsche gut trocken zu schleudern, bevor sie in den Wäschetrockner wandert. Dies spart bereits viel Strom ein. Auch sollten Sie keine Kleinstmengen von Wäsche waschen. Es ist auch ratsam, die Energiesparprogramme (Eco-Programm) Ihrer Waschmaschine zu nutzen.
Wichtig ist es auch, energiesparende Geräte bei Neuanschaffungen zu wählen. Hier sollte auf das EU-Energielabel für Waschmaschinen mit der Einteilung in Effizienzklassen von A bis G geachtet werden. Seit März 2021 sind Labels mit A und Pluszeichen bei neuen Geräten weggefallen. Die beste Energieeffizienzklasse haben Waschmaschinen aktuell mit A, die schlechteste Klasse mit F. Auch gilt: Wärmepumpentrockner sind energieeffizienter als Kondenstrockner. Wäschetrockner behalten übrigens ihr bisheriges Energielabel und verbrauchen mit der Energieeffizienzklasse A+++ am wenigsten Strom.
Was gilt es bei meinem Kühlschrank und Gefrierfach zu beachten?
Es ist wichtig, dass Sie Ihr Gefrierfach regelmäßig abtauen. Im Kühlschrank lässt sich häufig bedenkenlos eine wärmere Temperatur einstellen, denn oft ist der Kühlschrank zu kalt. Sieben Grad reichen meist, um die Lebensmittel frisch zu halten.
Ein wichtiger Tipp: Orientieren Sie sich an den unterschiedlichen Klimazonen im Kühlschrank und räumen Sie die Vorräte entsprechend ein. Am kältesten ist es an der Rückwand und auf der Glasplatte; besonders empfindliche Lebensmittel wie Fleisch sind hier also am besten aufgehoben. In der Tür und im Obst- und Gemüsefach ist es grundsätzlich weniger kalt. Die Lebensmittel richtig einzusortieren, lohnt sich also – je nachdem, ob sie wärmer oder kälter gelagert werden sollten.
Kann man durch Ausschalten von Mehrfachsteckern Strom sparen?
Ja. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes verursacht der Standby-Betrieb von Geräten deutschlandweit jährliche Stromkosten in Höhe von vier Milliarden Euro.
Welchen Anteil macht Unterhaltungselektronik, zum Beispiel der Fernseher, durchschnittlich bei unserem Energieverbrauch aus?
Der Stromverbrauch für Unterhaltungs- und Informationstechnik kann im Haushaltsschnitt einen Anteil von 26 bis 30 Prozent ausmachen.
Auch beim Kochen und Backen lässt sich hervorragend Energie sparen. Wozu können Sie hier raten?
Es lohnt sich, die Restwärme zu nutzen. Auch sollte die Fläche des Herdfeldes nicht größer als die Pfanne oder der Topf sein – und man sollte es vermeiden, Kleinstmengen zu kochen. Im Backofen sollten Sie Umluft statt Ober-Unterhitze nutzen. Auch simple Tipps zeigen Wirkung: Das Kochen mit Deckel spart bis zu 50 Prozent Energie. Zusätzlich entweicht dann weniger Wasserdampf in die Küche, der sonst zur Raumentfeuchtung intensiver weggelüftet werden müsste – mit daraus resultierendem Anstieg von Heizenergieverlusten.
Was sind Empfehlungen zur energiesparenden Beleuchtung?
Natürlich sollte Licht nur dort angeschaltet sein, wo man sich auch aufhält. Ein Bewegungsmelder für draußen und für das Treppenhaus spart bis zu 50 Prozent der Energie je Jahr. Obendrein ist es relevant, welche Leuchtmittel verwendet werden. LED-Lampen haben bereits in vielen Haushalten die alten Leuchtmittel und auch die Halogen- und Energiesparlampen ersetzt. Dennoch gibt es auch bei den LED-Lampen noch unterschiedliche Energieverbräuche, und man sollte daher beim Kauf dieser Lampen immer auf die Energielabel achten.
Die Hitzesommer werden nicht weniger in Deutschland. Wie können Bürger*innen sich hier ohne den teuren Einsatz von Klimaanlagen gut Abkühlung schaffen?
Die Stadt Dortmund hat die Broschüre „Der Hitzehelfer Dortmund: Tipps, Hinweise und Hilfsangebote im Umgang mit Hitze in Dortmund“ erstellt. Darin gibt es viele Tipps, die ganz ohne den energieintensiven Einsatz von elektrischen Geräten zur Kühlung auskommen.
An welchen städtischen Stellen können Dortmunder*innen sich zum Thema Energiesparen beraten und können Infomaterial erhalten?
Beratung zur energieeffizienten Gebäudesanierung und Heizungstechnik finden Sie im dlze – Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz. Wenn Sie Interesse an einer kostenfreien Erstberatung durch erfahrene Energieberater*innen haben, können Sie das Kontaktformular des dlze nutzen.
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