Grüne City
Dortmunder Pilotprojekt: Vom Bau-Zaun zum Grün-Traum
Hier wächst eine neue Idee. Die Stadt testet mit dem Projekt „Bauzaun lässt hopfen“ an der Kampstraße, wie sich störende Baustellen in kleine Oasen verwandeln lassen. Pflanzen und integrierte Sitze machen einen Bauzaun vor der Reinoldikirche zum grünen, urbanen Pop-up-Ort in der City.
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Wie können sich Baustellen attraktiv und nachhaltig in ihr Umfeld einfügen? Zum Beispiel durch Begrünung. Die Baustelle an der Kampstraße rund um den Pylon wird dafür zum Testobjekt.
Dabei werden vier Elemente des Metall-Bauzauns begrünt. Die Elemente sind jeweils 2 Meter hoch und 3,50 Meter lang. Jedes Element bekommt zwei Blumenkästen, in denen Hopfen und andere Pflanzen wachsen. Die schnell wachsenden Hopfenpflanzen sind genügsam und können unter idealen Bedingungen bis zu 30 cm pro Woche wachsen. In Kombination mit weiteren mehr- und einjährigen Pflanzen ergibt sich schnell ein üppiges grünes Bild.
Stadtrat Arnulf Rybicki: „Diese Idee hat eine Geschichte. Wir machen uns schon seit langem Gedanken darüber, wie man Baustellen optisch besser in das Stadtbild integrieren kann. Zuerst hatten wir an Plakate gedacht, jetzt testen wir den grünen Bauzaun.“
Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl ergänzt: „Wir machen keine Baustellen, um die Leute zu ärgern. Die Maßnahmen sind notwendig. Unser Ziel es, Bauen so verträglich und angenehm wie möglich zu gestalten. Dieses Dortmunder Pilotprojekt ist entstanden, um zu sehen, ob es funktioniert.“
Mittagspause an der grünen Baustelle
In dem Holzbau aus nachhaltiger Lärche, der komplett ohne Schrauben auskommt, sind auch einige Sitzgelegenheiten vorgesehen. Der begrünte Bauzaun lädt Passant*innen ein zu einer kleinen Auszeit, sei es für die Mittagspause oder für einen kurzen Stopp beim Einkaufen. Auf diese Weise erobern sich die City-Besucher*innen die Baustelle wieder zurück. An der Kampstraße werden durch den neuen Bauzaun zudem einige der Sitzmöglichkeiten an der Freitreppe vor der Reinoldikirche ersetzt, die aufgrund der Bauarbeiten zurzeit fehlen.
In ein paar Wochen schon sollen die ersten Erkenntnisse zum Projekt ausgewertet werden. Dann wird sich auch zeigen, wie die Dortmunder*innen die veränderte Atmosphäre mit dem nachhaltigen Bauzaun aufnehmen und ob der Hingucker als mobiles, grünes City-Möbel ankommt.
Auf dortmund.de/hopfenbauzaun gibt es eine Infoseite zu „Bauzaun lässt hopfen“.
Die spezielle und massive Konstruktion der Pflanzkästen in Handarbeit bietet den Vorteil, dass die Elemente später ganz leicht und klimaneutral mit dem Fahrrad zur nächsten Baustelle transportiert werden können, ohne dass die Pflanzen stark darunter leiden müssen. Für das Projekt „Bauzaun lässt hopfen“ arbeiten Tiefbauamt, das Grünflächenamt, der Fachbereich Marketing + Kommunikation sowie das Team des Citymanagements zusammen. Die Kästen wurden von David Coerdt von Pandora 2.0 konstruiert, gebaut und bepflanzt. Gesetzt wurden Hopfen, Geranien, Weide, Nachtkerze, Steingewächse, Kapuzinerkresse und Johanniskraut. Sämtliche Pflanzen sind aus Dortmund, das Holz aus dem Märkischen Kreis. Das Projekt ist vollständig nachhaltig konzipiert. Es verzichtet auf Plastik und weitgehend auch auf andere chemische Bestandteile. „Bauzaun lässt hopfen“ ist als Pilotprojekt auf zwei Jahre Laufzeit angelegt, um die Machbarkeit für künftige Anwendungen zu testen.
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