Bilanz für 2022
Dortmunds Luft wird immer sauberer
Die Luftqualität in Dortmund nimmt zu. Das zeigt ein aktueller Sachstandsbericht. Das Umweltamt hat die Messwerte zu Stickoxiden und Feinstaub in der Luft aus 2022 zusammengestellt und ausgewertet. Das Fazit: Die Grenzwerte werden überwiegend eingehalten, an vielen Stellen haben sie sich verbessert.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW) betreibt in Dortmund seit 1988 ein Messnetz zur Bestimmung der Luftqualität. Ergänzt werden diese durch Messstationen des Umweltamtes.
Stickstoffdioxid-Werte größtenteils gesunken oder gleich geblieben
An acht Stellen misst das LANUV die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2). An allen Messstellen wurde der Immissionsgrenzwert von 40 µg/m3 wie bereits in den letzten Jahren auch im Jahr 2022 eingehalten. Die Station Borsigstraße liegt nur 1 µg/m3 unter dem Grenzwert und stellt den zweithöchsten Wert in NRW dar. Im Vergleich zu 2021 sind die Werte an einigen Stationen leicht gesunken, an anderen gleichgeblieben und an einer Station leicht gestiegen.
Ergänzend zu den Messungen des LANUV wurden im Auftrag des Umweltamtes auch im Jahr 2022 im Dortmunder Stadtgebiet Messungen zur Ermittlung der Stickstoffdioxid -Belastung durchgeführt. Um weitere Belastungsschwerpunkte zu ermitteln, hat das Umweltamt die Anzahl der Messstellen für Stickstoffdioxid seit 2022 um sieben auf insgesamt 23 erhöht. An folgenden Straßen wird seit Januar 2022 die Belastung mit Stickstoffdioxid neu gemessen: Bornstraße 138/140, Kaiserstraße 185, Hohe Straße 71, Lindemannstraße 43, Rheinische Straße 170, Treibstraße 21/23, Leopoldstraße 15.
An den städtischen Messstellen (mit Ausnahme einer Messstelle) ist im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 die Belastung um 2 bis 4 µg/m3 zurückgegangen. An allen Messpunkten wird der Jahresmittelgrenzwert von 40 µg/m3 unterschritten. Der höchste Wert mit 37 µg/m3 wurde im Bereich der Bornstraße gemessen.
Grenzwerte für Feinstaub meist unterschritten
Messungen des Feinstaubes werden für zwei Messgrößen durchgeführt. Es wird zwischen PM10 (PM, particulate matter) Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 10 Mikrometer (μm), und PM2,5 Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 Mikrometer (μm) unterschieden.
Die Konzentration von Feinstaub (PM10) wird seit längerer Zeit durch das LANUV NRW an den Messstationen in Eving und an der Brackeler Straße gemessen. An beiden Messstellen wird der Grenzwert für das Jahresmittel von 40 µg/m3 Luft mit jeweils 17 µg/m3 Luft deutlich eingehalten, wie dies auch in den Vorjahren der Fall war.
Darüber hinaus dürfen die täglichen Mittelwerte einen Wert von 50 µg/m3 Luft 35 Mal im Jahr überschreiten. Dies war im Jahr 2022 an der Messstelle Brackeler Straße aber nur fünfmal und in Eving nur viermal der Fall. An den beiden genannten Messstellen wird ebenfalls Feinstaub (PM2,5) gemessen. Hier wurde an der Station in Eving und an der Brackeler Straße jeweils ein Jahresmittelwert von 11 µg/m3 festgestellt. Dieser Wert unterschreitet den Grenzwert von 25 µg/m3 Luft deutlich.
Zukünftige Entwicklung und weiteres Vorgehen
Die Einhaltung der aktuellen nationalen Grenzwerte in Dortmund darf aber nicht zu der Annahme führen, dass keine Anstrengungen zur Verbesserung der Luftqualität mehr erforderlich wären. Im Gegenteil hat die World Health Organization (WHO) in ihren 2021 veröffentlichten neuen Richtlinien langfristige Ziele definiert, die zu erreichen sind, um gesundheitliche Folgen der Luftschadstoffbelastung auszuschließen. Diese liegen deutlich unter den aktuellen Grenzwerten und werden in Dortmund und anderen Städten derzeit nicht eingehalten. Als langfristiges Ziel für die Belastung mit Stickstoffdioxid gibt die WHO z.B. einen Wert von 10 µg/m3 im Jahresmittel vor.
Die EU-Kommission hat auf die Vorschläge der WHO reagiert und einen Entwurf zur Änderung der Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft in Europa (Luftqualitätsrichtlinie 2008/50EG) mit dem Ziel einer Verschärfung der Grenzwerte vorgelegt. Auch dieser Entwurf sieht vor die Grenzwerte weiter abzusenken.
Insofern wird die Verbesserung der Luftqualität eine kontinuierliche Aufgabe der Verwaltung in dieser Dekade bleiben. Der Rat der Stadt Dortmund hatte bereits im Dezember 2021 das Handlungsprogramm Klima-Luft 2030 beschlossen und die Verwaltung u.a. mit der Umsetzung der dort vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität beauftragt.
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