Regionales Bildungsbüro
Sprachbrücken
Gute Sprachkenntnisse sind heute ein Grundpfeiler für erfolgreiche Bildung und für die chancengerechte Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben. Daher startete die Stadt Dortmund – auf Anregung der dritten Dortmunder Bildungskommission im Jahr 2013 – eine Qualitätsoffensive zur Weiterentwicklung der durchgängigen Sprachbildung in der frühen Bildung. In diesem Zusammenhang entstand in einem gemeinsamen Prozess aus der Praxis für die Praxis der Orientierungsrahmen für durchgängige Sprachbildung in Dortmunder Kindertageseinrichtungen und Grundschulen.
Mit ihm ist ein mit allen Akteur*innen der Dortmunder Bildungslandschaft abgestimmter Katalog an Qualitätskriterien entstanden. Er setzt Leitlinien für eine durchgängige Sprachbildung und gleichzeitig für die Kooperation im Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Seit 2015 steht der Orientierungsrahmen den pädagogischen Fachkräften in Dortmund als Handlungshilfe zur Verfügung.
Mit dem städtischen Pilotprojekt Sprachbrücken (2016-2019) wurde die Umsetzung des Orientierungsrahmens in die Praxis erprobt. Innerhalb von drei Jahren, die für die Pilotprojektphase vorgesehen waren, sind fünf Quartiersnetzwerke aus jeweils ein bis zwei Grundschulen und den umliegenden Kindertageseinrichtungen entstanden.
Vorrangiges Ziel der Zusammenarbeit in den Netzwerken ist die Entwicklung und Erarbeitung anschlussfähiger Konzepte, die Kinder u.a. in ihrer sprachlichen Entwicklung fördern sollen. Die Weiterentwicklung der durchgängigen Sprachbildung sowie das Einbeziehen der Eltern als Erziehungs- und Bildungspartner*innen sind im Rahmen der Zusammenarbeit besondere Aufgaben im Übergang. Nähere Informationen zu den Anfängen des Projekts, dem Projektverlauf sowie den einzelnen "Sprachbrücken“-Netzwerken sind im Projektabschlussbericht zu finden
Ein Team der Universität Paderborn (Prof. Dr. Timm Albers, Maike Hoeft) begleitete die Pilotprojektphase wissenschaftlich. Wichtige Erkenntnisse der Erhebungen konnten auf diese Weise von Beginn an im laufenden Prozess angewandt werden. Eine abschließende Bilanz zeigt deutlich: der Orientierungsrahmen als gemeinsame Richtschnur und die sozialräumliche Vernetzung im Kooperationsprogramm "Sprachbrücken" tragen in einem besonderen Maße zur Bewältigung des Übergangs bei. Ausführliche Ergebnisse werden im Bericht der wissenschaftlichen Begleitung dokumentiert.
Auch während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass stabile Kooperationsnetzwerke, wie die "Sprachbrücken", einen großen Mehrwert haben: Auf Herausforderungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, konnte rechtzeitig und gemeinsam – aufeinander abgestimmt – reagiert werden. Die wie selbstverständlich gewordene Kooperation in den Übergangsnetzwerken birgt den Vorteil, kreative und flexible Lösungen zu entwickeln – denn: "Vernetzung ist mehr als die Summe aller Einzelteile".
An vielen in der Pandemie wichtig gewordenen Fragen arbeiteten die Netzwerkeinrichtungen kollaborativ und engagiert miteinander. Das Ergebnis ist eine Handreichung ("Durch die Krise – Mit Abstand den Übergang gestalten") mit vielen best-practice-Beispielen, weiterführender Literatur, Tipps zu Online-Tools für das einrichtungsübergreifende Arbeiten und vielem mehr.
Im Oktober 2020 hat der Rat der Stadt Dortmund die Verstetigung der Maßnahme Sprachbrücken beschlossen. In dieser Phase gilt es, sowohl bewährte Strukturen zu erhalten, als auch weitere, aktuelle Herausforderungen aufzugreifen. Maßgeblich ist und bleibt dabei der gemeinsame Fokus auf das Kind, seine Bedarfe und Potenziale.
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Mit dem städtischen Pilotprojekt Sprachbrücken (2016-2019) wurde die Umsetzung des Orientierungsrahmens in die Praxis erprobt.