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Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern

Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien

Die Lebenssituation von Kindern suchtkranker Eltern ist extrem belastend und wirkt sich stark auf die Entwicklung der jungen Menschen aus. Chronischer Stress, verursacht durch Unsicherheit und Instabilität dominieren den Alltag, Normalität und Sicherheit gehen verloren.

Kinder haben kaum die Möglichkeit, ihre Gefühle von Scham, Wut oder Angst auszudrücken, da Sucht im familiären Umfeld oft ein Tabuthema ist. Häufig ziehen sie sich in Schweigen zurück und versuchen, alleine mit den Belastungen zurechtzukommen.

In Deutschland leben - in allen sozialen Schichten - etwa drei bis vier Millionen Kinder und Jugendliche mit einem suchtkranken Elternteil. Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Drittel der Kinder und Jugendlichen von suchtkranken Eltern ebenfalls eine Sucht entwickelt und ein weiteres Drittel andere psychische Krankheiten.

Was kann ich als Elternteil tun?

Der erste und wichtigste Schritt ist: Wenn Sie an einer Suchterkrankung leiden, hilft es, darüber zu reden und die Situation, die Belastungen, Sorgen und Ängste anzusprechen. Auch wenn es Ihnen schwerfällt: Es ist für Sie als Mutter oder Vater und auch für Ihre Kinder wichtig, sich jemandem anzuvertrauen und Hilfe zu suchen.

Als Eltern können Sie insbesondere folgende Dinge tun:

  • Sprechen Sie Ihre Probleme und Gefühle innerhalb der Familie offen an.
  • Ermöglichen Sie Gespräche Ihres Kindes mit einer Vertrauensperson außerhalb der Kernfamilie.
  • Ermöglichen Sie freie Zeiten und altersgemäße Aktivitäten für Ihr Kind.
  • Suchen Sie gezielte Unterstützung, um Ihren Alltag zu entlasten.

Wir unterstützen Sie auf dem Weg und bieten gemeinsam mit den Psychologischen Beratungsstellen ein gruppentherapeutisches Angebot für Ihre Kinder an.

Flyer Soulsurfer, 366 KB, PDF

Wo finde ich Beratung und Unterstützung?

Wer erkannt hat, dass ein Suchtproblem besteht, kann sich kostenlos beraten lassen. Die Suchtberatung erfolgt auf der Grundlage der Freiwilligkeit und Vertraulichkeit. Auch für Angehörige gibt es spezielle Beratungsangebote.

  • Die Adressdatenbank der Suchtkooperation NRW unterstützt Sie bei der Suche nach dem passenden suchtspezifischen Hilfeangebot in Nordrhein-Westfalen.
  • Selbsthilfegruppen der Suchtselbsthilfeverbände finden Sie ebenfalls auf der Internetseite der Suchtkooperation NRW.·
  • In akuten Situationen können sich Eltern an das Elterntelefon wenden unter der Nummer gegen Kummer 0800 1110550
  • Das Nottelefon Sucht und Wendepunkt e. V. ist erreichbar unter 0800 2802801 (kostenloses bundesweites Nottelefon für Kinder, die mit alkoholkranken Eltern zusammenleben)
  • NACOA Deutschland ist eine Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche, die in ihren Familien unter den Suchterkrankungen ihrer Eltern leiden. Die Online-Beratungsstelle von NACOA bietet E-Mail-Beratung, Einzelchats, moderierte Gruppenchats dienstags von 18 bis 19 Uhr sowie telefonische Beratung montags von 10 bis 11 Uhr und von 20 bis 21 Uhr unter der Nummer 030 35122429 an.

Wenn Eltern suchtkrank sind, leiden die Kinder

In jeder suchtbelasteten Familie gelten drei ungeschriebene Gesetzte die das Denken, Handeln und Fühlen der Kinder prägen:

Rede nicht!

Es darf mit niemandem außerhalb der Familie über das gesprochen werden, was in der Familie vor sich geht.

Vertraue nicht!

Versprechen werden immer wieder gebrochen, Kinder im Stich gelassen. Sie schließen daraus, dass sie sich meist nur auf sich selbst verlassen können. Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen, fällt ihnen schwer, weil sie von dort keine Hilfe erwarten.

Fühle nicht!

Vor allem Gefühle von Wut, Trauer, Angst und Schmerz dürfen nicht ausgedrückt werden, denn da in der Familie alles in Ordnung ist, gibt es für diese Gefühle keinen Grund.

Für ihr weiteres Leben stellt dies eine schwere Bürde dar. Die Muster und Bewältigungsstrategien, die den Kindern dazu dienen, im Kontext familiärer Sucht zu überleben, richten sich im späteren Leben gegen die erwachsen gewordenen Kinder:

Die Festung des Kindes wird zum Gefängnis des Erwachsenen.

  • Wer nicht redet, verschließt sich.
  • Wer nicht vertraut, führt ein Leben in Angst.
  • Wer nicht fühlt, verliert sich selbst oder findet sich gar nicht erst.

Diese Kinder nehmen oft unterschiedliche Rollen ein.

Postkarten „Rollen der Kinder suchtkranker Eltern“, 575 KB, PDF

#ichwerdelaut – Vergessenen Kindern eine Stimme geben

Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 16. bis 22. Februar 2025

Vom 16. bis 22. Februar 2025 findet die bundesweite COA*-Aktionswoche statt, die unter dem Motto #ICHWERDELAUT steht. Ziel ist es, Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme zu geben, die oft ungehört bleiben. Auch in Dortmund setzen wir ein Zeichen: Verschiedene Akteure aus der Dortmunder Suchthilfe-Landschaft, die Fachstelle für Kinder aus suchtbelasteten Familien sowie die Psychologischen Beratungsdienste des Jugend- und Gesundheitsamtes beteiligen sich mit vielfältigen Veranstaltungen.

Von informativen Präsenzveranstaltungen bis hin zu niedrigschwelligen Online-Formaten – das Programm bietet für Interessierte eine Möglichkeit, sich zu informieren, auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden. Die Aktionswoche richtet sich an Fachkräfte, Betroffene und Angehörige gleichermaßen. Gemeinsam wollen wir das Bewusstsein für die Herausforderungen und Bedürfnisse der sogenannten „vergessenen Kinder“ schärfen und ihnen Mut machen, ihre Stimme zu erheben.

* (Children of Alcoholics)

Mit der COA-Aktionswoche 2025 wollen wir den vergessenen Kindern eine laute Stimme geben. Denn diesmal drehen wir auf! #ICHWERDELAUT (aus dem Aufruf zur COA-Aktionswoche 2025)

www.coa-aktionswoche.de

Unsere Veranstaltungen:

Online-Seminar: Auswirkungen von FASD

Erfahren Sie mehr über die Folgen einer fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) und deren Auswirkungen auf Betroffene und ihr Umfeld. In diesem Seminar vermitteln Expert*innen wertvolles Wissen zu den Herausforderungen im Alltag und geben praktische Tipps für den Umgang mit FASD. Nutzen Sie die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Einblicke in aktuelle Erkenntnisse zu gewinnen.

Termin: 17.02.2025 9:30 – 11 Uhr
Wer: Timm Hübner, Gesundheitsamt Dortmund in Kooperation mit der Präventionsfachstelle Jugendamt Dortmund

Für: Fachkräfte

Anmeldung: https://us06web.zoom.us/j/89151401961?pwd=HlJGXSilBGHeHLp9hQjAdoVaLzfZ4X.1

Meeting-ID: 891 5140 1961

Kenncode: VA9qRx

Praxisworkshop und Infonachmittag: Kinder aus suchtbelasteten Familien stärken

Im Rahmen der Aktion "Stark für Familien" gibt das Familienbüro vierteljährlich einen Überblick über die Vielfalt der Angebote in den Stadtbezirken.

Am Beispiel von SOULSURFER (gruppentherapeutisches Angebot des Psychologisches Beratungsdiensts und der Präventionsfachstelle/Jugendamt Dortmund) und SMILYKIDS (Selbsthilfegruppe Kreuzbund Dortmund).

Im Rahmen des Nachmittags möchten wir:

  • die Bedürfnisse von Kindern in suchtbelasteten Familien in den Blick nehmen
  • Methoden unserer Arbeit vermitteln & erlebbar machen (z.B. Wie kann ich mit dem Kind über die Suchterkrankung sprechen?
  • mit Ihnen ins Gespräch kommen & Fragen zu unseren Angeboten beantworten

Wann: Dienstag, 18.02.25, 14.30-17.30 Uhr

Wo: Beratungsstelle Hombruch, Harkortstraße 36, 44225 Dortmund

Für: Eltern, Angehörige und Fachkräfte

Workshopbeginn jeweils um 14.30, 15.30 & 16.30 Uhr

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Rückfragen gerne an Noemi Kumpmann

E-Mail: nkumpmann@stadtdo.de, Tel.: +49 231 50-19218 oder die Beratungsstelle Hombruch Tel.: +49 231 50-11990

Flyer Praxisworkshop, 86 KB, PDF

Vorstellung des Präventionsprogramms Halt!

In den Räumlichkeiten der Fachstelle Sucht der Diakonie Dortmund.

Wann: Donnerstag, 20.02.25 um 14 – 15:30 Uhr

Wer: Frank Schlaak – Leiter Fachstelle Sucht

Wo: Diakonie Dortmund, Arndtstraße 16, 44135 Dortmund

Für: Fachkräfte

Das Präventionsprogramm “HaLT – Hart am Limit” richtet sich an Jugendliche, die riskanten oder exzessiven Alkoholkonsum zeigen, sowie an deren Umfeld. Es verfolgt das Ziel, den bewussten Umgang mit Alkohol zu fördern und riskantem Verhalten vorzubeugen. Das Programm kombiniert frühzeitige Interventionen, etwa durch Gespräche nach Alkoholvergiftungen im Krankenhaus, mit präventiver Arbeit in Schulen, Jugendgruppen oder anderen Einrichtungen. Es setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, Eltern, Schulen und lokalen Partnern, um sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Filmvorführung Zoey für Schulklassen im Dortmunder U

Wann: 20. + 21.02.2025

Wo: Kino im U

Wer: Fachbereich Schule in Kooperation mit der Präventionsfachstelle der Stadt Dortmund

Für: Schulklassen der Dortmunder weiterführenden Schulen

In dem 40-minütigen fiktionalen Spielfilm geht es um die 14-jährige Zoey, die mit dem Rückfall ihres alkoholkranken Vaters zu kämpfen hat. Der Alltag des Teenagers gerät ins Wanken und sie muss Verantwortung für ihren Vater, ihren 8-jährigen Bruder und sich selbst übernehmen, was nicht ohne Folgen bleibt.

Zoeys Eltern leben getrennt. Sie und ihr jüngerer Bruder wohnen abwechselnd bei ihrer Mutter und ihrem Vater. Der Vater ist Alkoholiker und hat gerade einen stationären Klinikaufenthalt hinter sich. Nach einigen Tagen trinkt er wieder sein erstes Bier. Der Konsum steigt und der Vater kommt seinen Pflichten nicht mehr nach. Er hält sich nicht an Versprechen und stört betrunken eine wichtige musikalische Aufführung seiner Tochter. Zoey schärft ihrem Bruder ein, der Mutter nichts über den Alkoholkonsum zu erzählen. Während die Mutter und ihr Partner Urlaub machen, wohnen Zoey und ihr Bruder zwei Wochen lang beim Vater. Nachdem Zoey es eines Nachts nicht schafft, ihren Vater aus der gegenüberliegenden Kneipe zu holen, nimmt sie ihren Bruder und geht mit ihm zur Wohnung der Mutter, die mit ihrem Partner vorzeitig aus dem Urlaub zurückkehrt.

Hier anmelden

Anmeldungen für alle Veranstaltungen über:

COA-Aktionswoche

Kontakt

Jugendamt Dortmund - Präventionsfachstelle- Suchtprävention

Anschrift und Erreichbarkeit
Anschrift:
Voßkuhle 37
44141 Dortmund

Die Adresse Voßkuhle 37, 44141 Dortmund, ist gut erreichbar:
Mit ÖPNV: Die U-Bahn-Linie U47 hält an der nahegelegenen Haltestelle "Voßkuhle" (ca. 3 Gehminuten entfernt). Die Buslinien 455 und 456 halten ebenfalls an der Haltestelle "Voßkuhle".
Mit dem Auto: Die Adresse liegt nahe dem Westfalendamm (B1) und ist über das Straßennetz gut angebunden. Parkmöglichkeiten stehen Ihnen sowohl auf unseren Besucherparkplätzen als auch in der umliegenden Umgebung kostenfrei zur Verfügung.

Öffnungszeiten:
  • Montag
    bis
  • Dienstag
    bis
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    Geschlossen
  • Donnerstag
    bis
  • Freitag
    bis
  • Samstag
    Geschlossen
  • Sonntag
    Geschlossen

Terminvereinbarungen sind möglich

Personen
Annemarie Skubch Fachstelle Kinder alkoholkranker Eltern

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