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Aktionsplan Soziale Stadt

Nette

Mittendrin statt nur dabei

ein Wohngebäude in der Butzstraße in Nette/Westerfilde
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

"Meine Tätigkeit ist keine typische Verwaltungsarbeit. Das liegt mir persönlich sehr, denn ich kann mit meinem Einsatz sehr viel für die Menschen im Aktionsraum tun, unter anderem neue Projekte ins Leben rufen", erklärt Claudia Schroth. Wie zum Beispiel das neue Beratungsangebot "MITTENDRIN Beratung für Nette vor Ort" in der Butzstraße 48.

"Mittendrin ist ein Pilotprojekt des Aktionsplan Soziale Stadt Dortmund, das es in Dortmund bislang an keiner anderen Stelle gibt. Es ist eine tolle Sache, bei der wir viele verschiedene Beratungen durch drei kompetente Fachbereiche an einer Stelle direkt bei den Menschen vor Ort anbieten." Vertreten sind dort Ansprechpartner*innen aus Sozialamt, Jobcenter und Familienbüro. Sie informieren zu unterschiedlichen Leistungen wie Pflege, Sozialticket, Leistungen zum Lebensunterhalt, Arbeitssuche, beruflichen oder gesundheitlichen Fördermöglichkeiten, Kinderbetreuung, Sprachförderprogrammen oder anderen Angeboten für Familien.

Die Räumlichkeiten in der Butzstraße wurden renoviert und mietfrei vom Kooperationspartner Vonovia zur Verfügung gestellt. Das Wohnungsunternehmen unterhält in der BuRiAd-Siedlung in Nette über 600 Wohnungen. "Ich hoffe, 'MITTENDRIN' wird einen ähnlichen Nachahmungseffekt wie unser 'Repair Cafe' im katholischen Gemeindehaus in der Friedrich-Naumann-Straße haben. Das war 2014 auch das erste in Dortmund. Heute existieren viele weitere über die ganze Stadt verteilt", freut sich Schroth.

Der Aktionsraum Nette liegt im Stadtbezirk Mengede und setzt sich aus den Unterbezirken Nette, Alte Kolonie und Niedernette zusammen. Wie viele Gegenden der Stadt, ist der rund 10.000 Bewohner*innen umfassende Ortsteil ein Kind der Industrialisierung und als Wohngebiet für die vielen Bergarbeiterfamilien der Zechen Westhausen in Bodelschwingh und Hansemann in Mengede entstanden. Trotzdem ist Nette bis heute eher landwirtschaftlich geprägt. "Es ist total nett in Nette. Hier gibt es viele schöne Plätze, Grünflächen und Freizeitangebote. Besonders beeindrucken mich die sehr engagierten Akteurinnen und Akteure. Ich freue mich darauf, dass wir das, was hier noch zu tun ist, gemeinsam angehen werden", so Claudia Schroth.

Zu sehen sind eine Frau und ein Mann die im Repair Cafe in Nette mithelfen
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Reparieren statt wegwerfen – so lautet die Devise des 2014 in Nette gegründeten Repair Cafés. Circa 20 Ehrenamtliche hauchen dafür vielen kaputten Gegenständen wieder neues Leben ein. Ein Zeitungsartikel brachte den Stein ins Rollen.Die Kaffeemaschine liegt mit geöffnetem Boden auf dem Tisch. Mit geübtem Blick ins Innenleben fahndet Jürgen Utecht nach der Ursache, weshalb das Gerät seinen Dienst quittiert hat. Heute scheint es eine recht lösbare Aufgabe zu sein: "Die Temperatur-Sicherung ist durchgebrannt. Eine gute Sache. So wird ein möglicher Brand der Maschine verhindert", weiß der EDV-Spezialist und gelernte Elektriker zu berichten.

Schnell behebt er den Defekt, so dass der glückliche Besitzer des Geräts sich schon am nächsten Morgen wieder einen leckeren Kaffee zubereiten kann.Jürgen Utecht gehört von Beginn an zu den mittlerweile circa 20 Ehrenamtlichen, die alle sechs bis acht Wochen im Repair Café in Dortmund-Nette solche defekten Gegenstände und Geräte wieder instandsetzen. Nicht jede Reparatur gestaltet sich allerdings so einfach. Bei komplizierten Fällen bedarf es deshalb auch schon einmal der Teamarbeit aller Spezialist*innen, um das Problem zu diagnostizieren und den Fernseher, Computer, Toaster, die Nähmaschine, das Fahrrad oder das alte Röhrenradio wieder zum Laufen zu bringen.

Für die vielen handwerklich und technisch begabten Frauen und Männer aber meistens kein großes Problem. "Bisher haben wir fast allen Sachen wieder neues Leben einhauchen können", so Utecht.Viel zu oft werden Gegenstände, die nicht mehr funktionstüchtig sind, einfach weggeworfen. Laut „Global E-Waste Monitor 2020“ wurden im Jahr 2019 weltweit 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott erzeugt, wobei Deutschland mit einem Beitrag von 1,6 Millionen Tonnen auf Platz acht liegt. Dabei sind oftmals nur kleine Reparaturen nötig und der Schaden ist wieder behoben. Aber wie? Und vor allem: Wer macht es?

Vor einigen Jahren war das für viele, insbesondere ältere Mitbürger*innen in Nette, eine brennende Frage. Die Antwort lieferte ein Zeitungsbericht. Thomas Brandt aus dem Mengeder Seniorenbüro las einen Artikel über ein Repair Café in Lünen. "Nach einer Besichtigung stellte er die Idee unserem damaligen Aktionsraumbeauftragten, Werner Schardien, und den Verantwortlichen des Diakonischen Werks vor", erklärt Renate Jäckel, Pfarrerin der ev. Noah-Kirchengemeinde und Gründungsmitglied des Netter Repair Cafés. "Uns allen war schnell klar, dass dies genau den Bedürfnissen unserer älteren Mitmenschen entsprach.

Also haben wir das Projekt in Angriff genommen."Talentierte und fachkundige Reparateur*innen, die ihre Dienste ehrenamtlich zur Verfügung stellen, waren schnell gefunden. Die Nachfrage überstieg jedoch sehr bald die Kapazitäten. "Anfangs wurden die Tage, an denen die Repair Cafés stattfanden, öffentlich bekannt gegeben und jeder konnte mit kaputten Geräten vorbeischauen. Heute geht es nur pandemiebedingt noch mit Termin" so Utecht. Um Anmeldungen, Organisation, Werbung und Pressearbeit kümmert sich die Aktionsraumbeauftragte Claudia Schroth in Kooperation mit Ulrike Klotz vom Seniorenbüro.

Den Verantwortlichen ist es sehr wichtig, dass die Besitzer*innen bei der Reparatur mit dabei sind. Zum einen, um das Problem möglichst treffend zu analysieren, zum anderen um etwaige Bedienungsfehler zukünftig zu vermeiden. "Manchen Menschen ist zum Beispiel gar nicht bewusst, dass man beim Staubsauber den Filter vor dem Motor regelmäßig wechseln oder einen beutellosen auch mal leeren muss", erklärt Utecht. "Schließlich möchten wir den Leuten auch Anleitung zur Selbsthilfe geben." Mehr noch: Die Wartezeit bietet die Gelegenheit, mit anderen Menschen aus der Kundschaft bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen. Auch das ist für viele ein wichtiger Aspekt des Treffs.Mit der Idee dieses gegenseitigen Helfens waren die Netter*innen 2014 die ersten in Dortmund.

Mittlerweile gibt es weitere Repair Cafés in der Stadt. "Das Repair Café ist eine Erfolgsgeschichte, die Mut macht, etwas auszuprobieren. Wir sind leider eine Wegwerfgesellschaft. Aber es finden sich immer kreative Menschen, die gemeinsam etwas unternehmen. Und das ist eines der Geheimnisse des Repair Cafés", betont Jäckel.

Daten/Zahlen/Fakten

Kontakt

Claudia Schroth Frau Claudia Schroth Aktionsraumbeauftragte

Aktionsräume Bodelschwingh/Westerfilde/Nette

Kontakt

Anschrift

Am Amtshaus 1
44359 Dortmund

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