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Umweltamt

Open-Source-Saatgut

Was haben leuchtend-gelbe Cocktail-Tomaten mit der Klimakrise zu tun? Und wieso ist Open-Source-Saatgut gut für die Klimafolgenanpassung? Antworten darauf gibt das Klimaschutzteam des Umweltamtes.

Open-Source-Tomate
Bild: Culinaris - Saatugut für Lebensmittel
Open-Source-Tomate "Sunviva"
Bild: Culinaris - Saatugut für Lebensmittel

"Open-Source"-Saatgut bedeutet, dass das Saatgut frei von privatrechtlichen Schutzrechten und somit als Gemeingut frei nutzbar ist. Die Open-Source-Lizenz sorgt dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Mit Open-Source-Saatgut kann Offenheit gesät, Freiheit geerntet und leckeres Gemüse gegessen werden. Möglichst viele Dortmunder*innen sollen Open-Source-Saatgut nutzen und untereinander als Community teilen. Die Stadt Dortmund stellt als Impulsgeberin zum Initiieren des Community-Kreislaufs Open-Source-Tomatensaatgut der Sorte Sunviva initial bereit. Das Umweltamt steuert die Saatgutverteilung zum Aufbau einer Open-Source-Saatgut-Community.

Klimawandel fordert Vielfalt im Saatgut

Der internationale Saatgutmarkt wird von immer weniger Unternehmen bestimmt. Da die Saatgutfirmen ihre Züchtungen immer stärker vereinheitlichen, geht die Pflanzenvielfalt stetig zurück. Diese Entwicklung verringert die Fähigkeit der Landwirtschaft, sich an regionale Unterschiede und den Klimawandel anzupassen und macht sie damit auch anfälliger für Umwelteinflüsse. Ökologische Vielfalt ist eine zentrale Grundlage dafür, dass sich Landwirtschaft an den Klimawandel anpassen kann. Damit leistet das samenfeste Open-Source-Saatgut einen entscheidenden Beitrag zur Klimafolgenanpassung. Durch die aktuelle Entwicklung auf dem Saatgutmarkt ist nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern auch unsere Ernährung gefährdet.

Open-Source-Saatgut Cocktail-Tomaten

23.08.2023
Flyer und Saatgut auf dem Boden
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Erde in einer Schale mit einer davorstehenden Karte zu den Tomaten
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Samenkörner aus einem Umschlag
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Samenkörner werden in Töpfe mit Erde gepflanzt
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Person während des Einpflanzens
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufnahme der Pflanzenentwicklung
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufnahme der geschlsonnen Blüte.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Person steht zwischen Pflanzen
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Ein Mann hält eine Tomatenpflanze in der Hand
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufnahme einer Pflanze.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufeiner Cocktail-Tomatenpflanze.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Cocktail-Tomate reift herand
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Cocktail-Tomate reift in der Sonne.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
blauer Pflanztopf mit dem Strauch einer Cocktail-Tomate.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
fertige, gelbe Cocktail-Tomaten in einer Schale.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Hand greift nach gelben Cocktail-Tomaten.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Flyer und Saatgut auf dem Boden
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Erde in einer Schale mit einer davorstehenden Karte zu den Tomaten
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Samenkörner aus einem Umschlag
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Samenkörner werden in Töpfe mit Erde gepflanzt
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Person während des Einpflanzens
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufnahme der Pflanzenentwicklung
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufnahme der geschlsonnen Blüte.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Person steht zwischen Pflanzen
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Ein Mann hält eine Tomatenpflanze in der Hand
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufnahme einer Pflanze.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Nahaufeiner Cocktail-Tomatenpflanze.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Cocktail-Tomate reift herand
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Cocktail-Tomate reift in der Sonne.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
blauer Pflanztopf mit dem Strauch einer Cocktail-Tomate.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
fertige, gelbe Cocktail-Tomaten in einer Schale.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog
Eine Hand greift nach gelben Cocktail-Tomaten.
Bild: Luisa Schober und Marcel Plog

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Auswirkungen von sterilem Hybridsaatgut und lokale Alternativen

Steriles Hybridsaatgut und seine Folgen für Landwirt*innen

Gemüse keimt heutzutage in der Regel von sogenanntem Hybridsaatgut. Für Hybridzüchtungen werden bestimmte Eigenschaften einer Pflanze wie Pflanzengröße, Form und Farbe der Früchte durch Kreuzung von Inzuchtlinien verstärkt. Ein gewünschter Effekt ist, dass die erste Generation überdurchschnittlich gute Ertragsergebnisse liefert. Die Kehrseite ist jedoch, dass die Landwirt*innen das Saatgut aus eigener Ernte nicht verwenden können. Es verliert seine Einheitlichkeit. Manche Pflanzen würden z.B. sehr groß, andere sehr klein. Das bringt enorme Schwierigkeiten für die Weiterverarbeitung und den Verkauf der Ernte mit sich. Zum Teil sind Hybride sogar steril, so dass sie sich gar nicht fortpflanzen können. Zudem dürfen Landwirt*innen das selbst geerntete Saatgut mitunter aufgrund von Lizenzbestimmungen nicht verwenden. Auf diese Weise entsteht neben der ökologischen Verringerung auch eine Abhängigkeit der Landwirt*innen von Saatgutproduzent*innen, denn das Saatgut muss jedes Jahr neu gekauft werden. Dies trifft sowohl die heimische Landwirtschaft als auch Landwirt*innen in Länden des Globalen Südens. Die Alternative zu Hybridsaatgut ist samenfestes Saatgut, das nachbaufähig, also fruchtbar ist und in den nächsten Generationen Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften hervorbringt.

Berücksichtigung regionaler und klimatischer Unterschiede

Die in Dortmund auf dem Acker der Solidarischen Landwirtschaft Kümper Heide gesäte Tomatenpflanze Sunviva ist samenfest. Sie ist aber nicht nur aufgrund ihrer Samenfestigkeit, sondern auch wegen ihrer rechtlichen Eigenschaften ein wesentlicher Baustein für die Klimafolgenanpassung. Denn nach ihrer Züchtung wurde die Tomatensorte unter eine Open-Source-Saatgutlizenz gestellt. Anders als bei herkömmlichen Rechten an Saatgut erlaubt diese Art der Lizenz, die Samen frei und kostenlos zu verwenden. Auf diese Weise wird die Verwendung des Saatguts für die Allgemeinheit gesichert. Die Besonderheit ist, dass Landwirt*innen das Saatgut vermehren und für regionale Bedürfnisse weiterentwickeln dürfen. Dabei bleibt es auch in Zukunft frei von Lizenzkosten. Anders als bei Einheitssaatgut großer globaler Konzerne können daher bei Open-Source-Saatgut regionale Unterschiede und klimatische Veränderungen bei der Züchtung und beim Anbau dauerhaft berücksichtigt werden (Standortgerechtigkeit).

Solidarische Landwirtschaft in Dortmund

Als Partnerin für den Anbau der Open-Source-Tomate Sunviva hat sich die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Kümper Heide in Dortmund angeboten. Die Grundidee jeder Solawi ist, dass sich Landwirt*innen mit Verbraucher*innen von Anfang an in einer Gemeinschaft zusammentun. So verpflichten sich die Mitglieder im Vorfeld zur Abnahme des Gemüses und finanzieren alles, was für den Anbau notwendig ist. Die Ernte steht allen gleichermaßen zur Verfügung. Somit werden Risiko und Ernte geteilt. Außerdem können alle Mitglieder der Gemeinschaft auf dem Acker mitarbeiten, sich in Arbeitsgruppen und demokratisch in ein Plenum einbringen. Ernährung wird als gemeinschaftliche Aufgabe wahrgenommen.

Stadt Dortmund - Umweltamt - Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimafolgenanpassung

Anschrift und Erreichbarkeit
Anschrift:
Brückstr. 45
44122 Dortmund

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