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Aktionsplan Soziale Stadt

Eving-Lindenhorst

Kreative Lernwege fördern

Rotes Backsteingebäude in Eving
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Seit 2020 betreut Patricia Demel den Aktionsraum Eving-Lindenhorst. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, insbesondere die generationsübergreifende Arbeit zu fördern sowie das Miteinander und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

"Der Aktionsplan unterstützt viele schulische und außerschulische Bildungsangebote für Kinder und Familien. Ich freue mich besonders, dass es uns auch während der Pandemie gelungen ist, das ein oder andere Projekt weiterzuführen." Wie unter anderem "Kunst ist sehen, Kunst ist fühlen, Kunst ist Können", bei dem die Mädchen und Jungen der Graf-Konrad-Grundschule durch künstlerische Gestaltung und Arbeiten mit verschiedenen Techniken lernen, ihre Stärken und Talente kennenzulernen und auszubauen.

"Im Gespräch über ihre Werke werden sprachliche Kompetenzen und die Kommunikation über sich, aber auch ihre Wahrnehmung der Welt gefördert. Die Kinder lernen, sich über ihre Emotionen auszudrücken. Sie erleben kreative Lernwege zur Persönlichkeitsentwicklung und entdecken sowohl Diversität als auch ihre eigene Individualität", berichtet Demel.

In einem Biografieprojekt in Kooperation mit dem Kindermuseum Mondo Mio setzen sich die Grundschüler*innen darüber hinaus mit der eigenen Familiengeschichte auseinander. Sie erstellen sich eine Schatzkiste mit Geschichten und Erinnerungstücken, lernen biografische Texte kennen und schlüpfen in die Rolle von Weltreportern. Später tauschen sie sich untereinander über ihre Geschichten und ihre Erfahrungen in der Projektarbeit aus. "So entwickeln sie auf spannende und spielerische Weise Verständnis für andere, noch unbekannte Kulturen und Identitäten. Ihre sprachlichen Fähigkeiten in Wort und Schrift werden ausgebaut und ihr Selbstwertgefühl sowie ihre Empathiefähigkeit gestärkt", erläutert die Aktionsraumbeauftragte.

Den durch seine Bergbaugeschichte geprägten Stadtteil Eving-Lindenhorst und seine rund 10.000 Einwohner*innen lernt Patricia Demel derzeit nach und nach kennen. "Der Hammerkopfturm der ehemaligen Zeche ist natürlich immer noch ein imposantes Wahrzeichen. Trotzdem ist es ein vielfältiger und sehr grüner Stadtteil mit offenen und sportbegeisterten Menschen. Michael Zorc und Lars Ricken haben zum Beispiel ihre Fußballkarrieren hier beim TuS Eving-Lindenhorst begonnen."

Herausragendes Projekt in Eving

Haifische in der Fischsiedlung

großes Spielzimmer mit Couch, Regal mit Spielsachen
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Der Nachbarschaftstreff ist eine feste Institution in Eving. Mit breitgefächerten Angeboten trägt die Einrichtung viel zum nachbarschaftlichen Zusammenhalt bei und hilft Barrieren abzubauen. Junge Erwachsene, die als Kinder die Angebote nutzten, helfen heute mit bei der Betreuung.

Mehmet Eken wohnt direkt über dem Nachbarschaftstreff in der Fischsiedlung in Eving. Er selbst hat (noch) keine Kinder, aber eigentlich dann auch wieder ganz viele, wie er sagt. Denn vor und im Haus herrscht immer eine Menge Trubel. Die Einrichtung bietet für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, wie zum Beispiel Spiel- und Bastelangebote, gemeinsames Kochen oder Backen, Förderung der schulischen Integration durch Unterstützung bei den Hausaufgaben oder auch Nachhilfeangebote. „Die Kleinen haben hier richtig Spaß und sind echt glücklich. Und deshalb sind wir es auch“, berichtet Eken lachend. Vor der Arbeit von Filiz Karadas, der Leiterin des Nachbarschaftstreffs, hat er besonderen Respekt. Was sie hier leiste, sei aller Ehren wert. Seine Anerkennung drückt er an diesem Tag sogar mit einer Spende von 150 Euro aus.

"Das fließt in unser Sommerferienprogramm, bei dem wir auch einige Ausflüge planen", freut sich Karadas über die spontane und großzügige Geste. "Wir haben großes Glück, dass unsere Nachbarn so tolerant sind und diese Geräuschkulisse akzeptieren. Ab und zu passen sie sogar mit darauf auf, dass den Kleinen beim Spielen vor dem Haus nichts passiert." Die gelernte Sozialarbeiterin leitet den Treff seit 2015 und ist mittlerweile eine feste Institution in der Siedlung. "Sie hat die Kinder im Griff", betont Ramona Mennebröcker, die mit ihrer Familie seit 16 Jahren hier wohnt. Fast jedes ihrer acht Kinder hat den Treff besucht. "Durch das Nachmittagsprogramm haben sie Struktur erhalten und konnten gute soziale Kontakte knüpfen. Es hat ihnen sehr viel gebracht." Mittlerweile helfen ihre älteren Kinder manchmal selbst im Treff mit. "Die wissen genau, was zu tun ist. Sie helfen bei den Back- und Kochkursen oder bringen den Kleinen beim Basteln den richtigen Umgang mit der Schere bei", so Karadas.

Trotz vieler Nationalitäten sei der Zusammenhalt unter den Bewohner*innen des Viertel sehr groß. "Bei den Nachbarschaftsfesten oder dem Wintermarkt des Treffs packt jeder mit an. Wir bauen die Zelte und Pavillons gemeinsam auf und alle Familien backen Plätzchen und Kuchen. Es ist wirklich eine ganz tolle Atmosphäre, die hier geschaffen wird", erklärt Mennebröcker. Solche Veranstaltungen locken dann auch schon einmal 200 bis 300 Gäste an.

Breite Unterstützung - Großer Zusammenhalt

Zwei Frauen in einer Gesprächsrunde
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Der Nachbarschaftstreff wurde 2014 auf Initiative des Aktionsplan Soziale Stadt und des Stadtteil-Schule Dortmund e.V. gegründet. Letzterer fungiert als Träger der Einrichtung. "Als Betreiber einer Kita in der Siedlung hatten wir schon immer das Gefühl, dass es hier eine Anlaufstelle für Kinder, aber auch für Senioren geben sollte", erläutert Veit Hohfeld, geschäftsführender Vorstand der Stadtteil-Schule. "Das Konzept wird von einer breiten gesellschaftlichen, politischen und städtischen Gruppe mitgetragen. Da ist zum einen natürlich der Aktionsplan Soziale Stadt, der den Nachbarschaftstreff und viele unserer Angebote dort finanziert. Zum anderen stellt uns der Vermieter die Räumlichkeiten für den symbolischen Betrag von einem Euro zur Verfügung. Unser Bezirksbürgermeister Oliver Stens sowie die gesamte Bezirksvertretung unterstützen uns ideell und finanziell. Und über den Besuch von Sozialdezernentin Birgit Zoerner haben wir uns auch bereits gefreut."

Ein Großteil der Angebote richtet sich zwar an Kinder bis zu zwölf Jahren und deren Familien, aber die Räumlichkeiten stehen grundsätzlich auch älteren Anwohner*innen zur Verfügung. "Für Jugendliche haben wir unsere professionelle Hausaufgabenhilfe ‚Haifisch‘ ins Leben gerufen – unser Symbol für wissbegieriges Lernen. Außerdem helfen wir beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen oder vermitteln Integrationskurse für Zugereiste. Unser Vorteil ist, wir haben ein sehr gutes Netzwerk. Wenn wir selbst nicht helfen können, kennen wir jemand anderen, der es kann", so Hohfeld. "Der persönliche Kontakt ist wichtig. Wir setzen uns zum Beispiel auch einmal zu den Müttern nach draußen und sprechen über ganz Alltägliches. Oder wir hören einfach zu, wenn es Probleme gibt und versuchen diese im Rahmen unserer Möglichkeiten zu lösen."

Die Betreiber des Treffs waren und sind auch in der schwierigen Pandemie-Zeit immer darum bemüht, für die Bewohner*innen der Siedlung irgendetwas Gutes zu arrangieren und den Kontakt zu halten. Filiz Karadas war während der Schließungszeiten immer wieder vor Ort, hat mit den Menschen gesprochen und ihnen Hilfe angeboten. Als die Infektionszahlen es im Sommer 2020 zuließen, fanden einige Veranstaltungen draußen statt. Und im Herbst des Jahres wurden digitale Angebote eingerichtet. "Da erhielten unsere Kinder kleine Materialpäckchen und konnten via Tablet backen, kochen und basteln. Das war bei den Schulschließungen eine schöne Abwechslung", betont Ramona Mennebröcker. Die Tablets sind teilweise mit Internetzugang ausgerüstet, um auch Familien die Teilnahme zu ermöglichen, die keinen eigenen besitzen.

Dem Corona-Virus ist es auch geschuldet, dass einige Pläne derzeit auf Eis liegen. "Wir haben einen Durchbruch in den Garten angedacht. Dort sollen dann eine Spielfläche und Hochbeete entstehen, wo die Kinder Gemüse und Kräuter pflanzen und ernten können. Das ist immer eine ganz tolle Erfahrung", erklärt Patricia Demel, Aktionsraumbeauftragte für Eving-Kemminghausen und Eving-Lindenhorst. "Zudem möchten wir die Angebote für Eltern und Erwachsene erweitern – sie sollen sich hier treffen und untereinander austauschen können. Zum Beispiel können junge Eltern, die ihr erstes Kind bekommen haben und in vielen Dingen noch unsicher sind, von den Erfahrungen anderer Eltern profitieren. Wir möchten einen Raum geben, wo man sich begegnen, kennenlernen und ja – auch Vorurteile und Barrieren abbauen kann. Das erzielt ganz viel an Miteinander, gegenseitiger Unterstützung und weiterer Stärkung dieser Nachbarschaft."

Daten/Zahlen/Fakten

Kontakt

Patricia Demel Frau Patricia Demel Aktionsraumbeauftragte

Aktionsräume Eving/Kemminghausen/Lindenhorst

Kontakt

Anschrift

August Wagner Platz 2-4
44339 Dortmund

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