Das Museum
Forschung
Als Ziel und Ergebnis musealer Arbeit wird in der Öffentlichkeit das Präsentieren von Dauer- und Wechselausstellungen wahrgenommen. Doch zu den Kernaufgaben eines Museums gehören auch Arbeitsfelder, die für Besucher im Verborgenen liegen: Sammeln, Bewahren und Forschen. Durch die Erforschung der Sammlung, die deutlich mehr Objekte umfasst, als in der Dauerausstellung zu sehen sind, entsteht Wissen. Dies bildet die Basis für das Ausstellen und Vermitteln, zwei weitere Kernaufgaben von Museen.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund erforscht seine Bestände in Kooperation mit verschiedenen Institutionen und Förderern.
Forschungsprojekte
Tapisserien, 1963-65
Die Textilsammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund wird aktuell durch ein Ensemble von fünf Wandteppichen nach den Entwürfen der Künstler Hubert Berke, Harry Fränkel und Elisabeth Kadow ergänzt.
Zeitraum:
seit 2012, Restaurierung 2013
Kooperationspartner:
Ziel:
Wiederherstellung der Wandteppiche und Erforschung ihrer kunst- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Präsentation der Sammlung zur Textilkunst in einer Ausstellung Ende 2014.
Die Textilsammlung des 1883 gegründeten Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund entwickelte sich aus der Studiensammlung der Anfangszeit heraus und hat heute verschiedene Schwerpunkte. Neben der umfangreichen Sammlung an Modeaccessoires beinhaltet sie Bestände zur Kultur-und Stadtgeschichte genauso wie kostbare flandrische Tapisserien oder die Gruppe der Exponate zur Textilkunst nach 1945.
Die Sammlung zur Textilkunst wird durch ein Ensemble von fünf Wandteppichen nach den Entwürfen der Künstler Hubert Berke, Harry Fränkel und Elisabeth Kadow ergänzt. Die Tapisserien wurden im Rahmen eines Wettbewerbs von 1963-1965 für das Opernfoyer des neu errichteten Dortmunder Stadttheaters (Eröffnung 1966) in der Nürnberger Gobelin-Manufaktur hergestellt und hingen dort über lange Jahrzehnte.
Die Ausstellung der Teppiche am ursprünglichen Ort ist nach der grundlegenden Sanierung und Neugestaltung des Foyers nicht mehr möglich. Das Ensemble ist daher in die Obhut des Museums übergegangen, dessen Sammlungen es in hervorragender Weise unter textilkünstlerischen wie stadtgeschichtlichen Aspekten bereichert.
Die Tapisserien sind aufgrund der langjährigen Präsentation im Opernfoyer und durch unsachgemäße Lagerungsbedingungen gravierend geschädigt. Sie sind stark verschmutzt und zeigen in Form von weißen und grauen Auflagerungen deutliche Merkmale von Schimmelbefall. Gerissene Kettfäden haben zur Bildung von Fehlstellen im Gewebe geführt, zudem sind offene Schlitze zu erkennen.Im Zuge der durch das Land NRW geförderten Konservierungsarbeiten erfolgt zunächst die Reinigung der Textilien. Nach der Sicherung bzw. Schließung von Fehlstellen und offenen Schlitzen sind zudem Maßnahmen für eine optimierte Hängung und Lagerung der Tapisserien vorgesehen.
Provenienzforschung
Provenienzforschung – die Untersuchung früherer Eigentumsverhältnisse eines Kunstwerkes oder Kulturgegenstandes – ist für Museen und Sammler ein bedeutendes Feld. Sie gibt Aufschluss über die Wanderschaft eines Kunstwerkes durch die Hände verschiedener Besitzer und kann so wichtige Erkenntnisse über die Originalität und Urheberschaft eines Objektes liefern. Nicht zuletzt dient sie dazu, die aktuellen Eigentumsverhältnisse oder eventuell bestehende Ansprüche festzustellen und zu klären.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist wie alle öffentliche Museen der Bundesrepublik Deutschland bemüht, offene Fragen in Bezug auf unter nationalsozialistischer Herrschaft enteignete oder geraubte Kunstwerke in seiner Sammlung zu beantworten und gerechte und faire Lösungen zu finden.
Durch die Washingtoner Erklärung aus dem Jahr 1998 und die
Abgeschlossene Projekte
Projekt zur systematischen Überprüfung nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut: Erwerbung von Werken der klassischen Moderne bis 1956 und Erwerbung von Grafik des 19. Jahrhunderts bis 1966
Zeitraum: 2018-2021
Kooperationspartner: Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg
Projekttyp: Langfristiges Projekt zur systematischen Prüfung von Sammlungsbeständen
Inhalt: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte und das Museum Ostwall im Dortmunder U überprüfen systematisch seine Kunstbestände, die nach 1933 erworben bzw. vor 1945 entstanden sind. Sie haben zu diesem Zweck ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg, gefördertes Provenienzforschungsprojekt eingerichtet. Es soll offene Fragen in Bezug auf unter nationalsozialistischer Herrschaft enteignete oder geraubte Kunstwerke in den Sammlungen beantworten und gerechte und faire Lösungen finden.
Dr. Leonie Reygers (1905-1985), ehemals Assistentin von Dr. Rolf Fritz (1904-1992) im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, leitete seit 1947 das neu gegründete Museum am Ostwall in Dortmund. Sie erwarb Kunstwerke der klassischen Moderne wie zunächst auch Rolf Fritz. In den 1950er Jahren kam es zur Aufgabenteilung beider Museen: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte sammelt seither Kunst und Kunstgewerbe bis 1900 sowie vorgeschichtliche, stadtgeschichtliche und volkskundliche Objekte, das Museum am Ostwall Kunst ab 1900. Im Zuge der Aufgabenteilung übergab das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in den Jahren 1957-1960 die Kunstwerke des 20. Jahrhunderts ans Museum am Ostwall.
Gegenstand der Forschungen sind 91 Grafiken im Museum für Kunst und Kulturgeschichte sowie 46 Skulpturen und Bildwerke, zwölf Gemälde und 56 Grafiken im Museum Ostwall im Dortmunder U. Es werden insgesamt 205 Objekte bearbeitet.
Das Projekt wurde von der
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Erwerbungen in der Ära Rolf Fritz (1934-1966): Skulpturen und Gemälde
Zeitraum: 2015 – 2018
Kooperationspartner: Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, MagdeburgProjekttyp: Systematische Erschließung von Sammlungsbeständen
Ziel: Klärung der Provenienzen der in der „Ära Rolf Fritz“ (1934-1966) erworbenen Gemälde und Skulpturen
Inhalt: Als der promovierte Kunsthistoriker Rolf Fritz 1934 die kommissarische Leitung und 1936 die Direktion des Städtischen Kunst- und Gewerbemuseums der Stadt Dortmund übernahm, forcierte er den Ausbau einer Gemäldesammlung und erwarb in kurzer Zeit bedeutende Werke des Barock und der Romantik. Im Hochsommer 1941 berichteten deutschsprachige Zeitungen im In- und Ausland: „Dortmund erhält eine Gemäldegalerie“.
Unterstützt wurden die ehrgeizigen Ambitionen des Direktors durch den Dortmunder Museumsverein, in dem sich politisch einflussreiche Personen wie der Politiker und Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke, Albert Vögler, engagierten. Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs führte Fritz seine Ankaufspolitik fort. Er konzentrierte sich nun auch auf Werke mittelalterlicher Kunst und erwarb zudem vermehrt Skulpturen und Bildwerke, Grafiken und Kunstgewerbe. Diese Ankäufe prägen wesentlich die heutige Gestalt und Charakter des Museums, das sich seit 1937 Museum für Kunst und Kulturgeschichte nennt. Dank seiner Publikationen und Ausstellungstätigkeiten war Fritz bestens in der Kunsthistoriker- und Museumsszene vernetzt. Er hatte sich zudem einen Ring von Galeristen und Kunsthändlern aufgebaut, die ihn regelmäßig mit Angeboten versorgten oder in deren Geschäften er vor Ort fündig wurde. Dazu gehörten – wie die Ankäufe und überlieferte Korrespondenz dokumentieren können – u.a. Abels (Köln), Pieter de Boer (Amsterdam), Fritz Gurlitt (Berlin), Dr. Hildebrand Gurlitt (Dresden), Heinrich Kühl (Dresden), Elfriede Langeloh (Köln), Dr. W. A. Luz (Berlin - bereits bearbeitet), Malmedé (Köln), Carl Naubert (Leipzig), Carl Nicolai (Berlin), Dr. Eduard Plietzsch (Berlin), Paul Rusch (Dresden), Alex Vömel (Düsseldorf) und Weinmüller (München). Nicht wenige waren am NS-Kulturgutraub direkt beteiligt.
Das Projekt wird von der
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Zugänge von Gemälden des 19. Jahrhunderts an das Museum Folkwang, Essen, und das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund, 1933-1945
Wilhelm August Luz (1892-1959) – ein Kunsthändler im NS-Staat und in der Nachkriegszeit
Zeitraum: 2009 – 2012
Kooperationspartner: Museum Folkwang, Essen; Arbeitsstelle für Provenienzrecherche und Provenienzforschung, Berlin
Projekttyp: Systematische Erschließung von Sammlungsbeständen
Ziel: Klärung der Provenienzen der aus der Galerie Dr. W. A. Luz, Berlin, erworbenen Gemälde
Im April 2009 konnte dank der Unterstützung der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche und Provenienzforschung, Berlin, ein Projekt ins Leben gerufen werden, das zusammen mit dem Museum Folkwang Essen durchgeführt wurde. Ziel des Projektes war die Erforschung der Provenienzen von Gemälden des 19. Jahrhunderts, die nach 1933 vor allem über die Galerie Dr. W. A. Luz, in die Sammlungen beider Museen gelangten.
Diese Galerie war von 1935 bis 1959 unter wechselnden Geschäftsadressen in Berlin ansässig, der Inhaber Wilhelm August Luz (*1892 in Göppingen, † 1959 in Berlin) verkaufte dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte in der Zeit von 1937 bis 1948 zehn Gemälde.
Sowohl das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund als auch das Museum Folkwang in Essen haben die Kunsthistorikerin Dr. Ulrike Gärtner als freie Mitarbeiterin beider Museen mit der Durchführung des Projektes betraut. Dr. Gärtner wurde von Oktober 2009 bis September 2010 von Dr. Sibylle Ehringhaus unterstützt.
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Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Anschrift und Erreichbarkeit44137 Dortmund
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Sonntagbis
Freier Eintritt in die Dauerausstellung.
Feiertage (Öffnungszeiten wie sonntags)
Geöffnet: Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, Fronleichnam, 3. Oktober, Allerheiligen, 2. Weihnachtstag
Geschlossen: Neujahr, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester
Provenienzforschung
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Graphiksammlung des Engelbert Seibertz
Zusammen mit dem Kunsthistorischen Seminar der Universität Trier untersucht das Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Sammlung Johann Suibert Seibertz, die sich seit 1911 nahezu vollständig im Besitz des Museums befindet.
Zeitraum:
Januar 2010 bis November 2012
Projekttyp:
Ausstellungsprojekt / Projektseminar
Kooperationspartner:
Universität Trier, Fachbereich Kunstgeschichte, Prof. Dr. Stephan Brakensiek
Ziel:
Ausstellung und Katalog "Altpapier meisterhaft"
Der westfälische Jurist Johann Suibert Seibertz (*1788 in Brilon, † 1871 in Arnsberg) gilt als einer der ersten Vertreter des im 18. Jahrhundert aufblühenden Bildungsbürgertums. Trotz seines Jurastudiums galt sein eigentliches Interesse der Geschichte. Er war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Vereins für Vaterländische Geschichte und Altertumskunde, gehörte dem Gelehrtenausschuss des Germanischen Nationalmuseums an und wurde 1859 zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät Leipzig ernannt.
Zu Beginn des Forschungsprojektes galt er als derjenige, der die mehr als 1600 Blatt umfassende Kupferstichsammlung angelegt hatte. Es stellte sich jedoch heraus, dass sein Sohn, der Maler Engelbert Seibertz (1813-1905), der seinen Berufswunsch trotz anfänglichen Widerstands des Vaters durchgesetzt hatte, der Sammler war.
Nach dessen Tod kam die Sammlung 1911 zusammenhängend in das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, seit Januar 2010 wird sie in einem studentischen Ausstellungsprojekt der Universität Trier (http://www.uni-trier.de/index.php?id=32153) erforscht. Zentrale Fragen dabei sind: Wozu diente die Sammlung? Beeinflusste sie das Werk des Malers Engelbert Seibertz? Welche Schlüsse auf den Umgang mit Graphik im 19. Jahrhundert lassen sich ziehen?Z
iel des Projektes war die Ausstellung mit ausgewählten Blättern dieser Sammlung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund im Jahr 2012, die von einem umfassenden Katalog begleitet wurde, der vom Kustos der Graphischen Sammlung des Fachs Kunstgeschichte in Trier, Dr. Stephan Brakensiek, betreut wurde.
Museum für Kunst und Kulturgeschichte
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Historische Glasmalereifenster
Im Bestand des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund befinden sich drei sakrale Glasmalereifenster, über die bisher nur wenig bekannt ist.
Zeitraum:
seit 2007, Restaurierung 2008 bis 2009
Projekttyp:
Systematische Erschließung von Sammlungsbeständen
Kooperationspartner:
Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen
Ziel:
Klärung der Urheberschaft und der Herkunft
Während einer Baumaßnahme im Museum für Kunst und Kulturgeschichte wurden 2007 drei Glasmalereifenster in der Sammlung wiederentdeckt. Zwei der Fenster sind figürlich bemalt und zeigen Mariä Verkündigung sowie die Anbetung der Hirten, das dritte Fenster ist ornamental gestaltet. Wahrscheinlich komplettierte mindestens ein weiteres Fenster den Zyklus, welches die Geburt Christi darstellte.
Kunsthistorische und kunsttechnologische Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass die Fenster in der Zeit um 1870 entstanden. Auf diesen Zeitraum weisen sowohl die Malerei als auch die verwendeten Glasarten hin. Vermutlich waren die Glasmalereifenster für den Chor einer neugotischen Kirche bestimmt.
In einem aufwendigen Verfahren wurden alle drei Fenster über zwei Jahre hinweg von der Diplom-Restauratorin
Wie die Fenster Teil des musealen Bestandes wurden, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nur vermuten. Möglich ist, dass sie im Rahmen einer Ausstellung über den Glasmaler Friedrich Stummel auf Schloss Cappenberg im Jahr 1980 in die damals dorthin ausgelagerte Sammlung des Museums kamen. Auch die Herkunft und die künstlerische Urheberschaft sind noch ungeklärt. Diese offenen Fragen stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojektes.
Eine ausführliche Beschreibung der Fenster und eine detaillierte Übersicht über die bisherigen Forschungsergebnisse bietet der Aufsatz von Dr. Brigitte Buberl und Kathrin Rahfoth in der vom Land Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Broschüre "Substanzerhalt. Das Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen".
Museum für Kunst und Kulturgeschichte
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Fleischwissen
Das Verbundprojekt "Fleischwissen" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und befasst sich im Sinne einer Verdinglichung des Lebendigen mit dem Kulturgut "Fleisch".
Entlang der Produktionskette von Fleisch- und Wurstwaren lässt sich ein Prozess nachvollziehen, im Zuge dessen das Objekt Fleisch "seine Sprache findet" und durch verschiedene Akteure und Handlungen, Orte und Objekte eine spezifische Dingbedeutsamkeit erhält. Es soll gezeigt werden, wie Tiere zu Lebensmitteln werden. Dabei geraten auch Instrumente und Orte der Zerlegung, der Zubereitung und des Konsums in den Blick: Wie stützen, präzisieren und kontextualisieren sie unser Wissen? Inwieweit verweisen sie selbst reziprok auf heterogene Akteure, Praktiken und Wissen? Und auf welche Weise prägen sie schließlich den Umgang mit Tier und Fleisch in unserer Gesellschaft?
Im frühen 21. Jahrhundert werden Formen industrieller Nahrungsmittelproduktion zunehmend hinterfragt und diskutiert. Das Projekt folgt der übergeordneten These, dass Fleisch im Verlauf des Industriezeitalters vom Symbol für Fortschritt und hohen Lebensstandard zunehmend auch zur Chiffre für Fehlernährung, Umweltzerstörung und Tierleid wurde. Gefragt wird, wie Fleisch zum kulturellen Bedeutungsträger wird und Objekte als Wissensspeicher fungieren.
Zum Thema
Das Projekt verbindet museologische und kulturwissenschaftliche, soziologische und innovationsanalytische Perspektiven und Expertisen verschiedener Kooperationspartner. Siehe hierzu:
Weitergabe, Festschreibung und Normierung von "Fleischwissen" in historischer Kochbuch- und Ratgeberliteratur
Am Deutschen Kochbuchmuseum steht die Sammlung historischer Kochbücher im Fokus, die zu den Aspekten der Fleischproduktion, Verarbeitung und Konsumption befragt werden.
Ab dem 18. Jahrhundert enthielten die Texte komplexe Anleitungen, unterschiedliche Haushalte zu organisieren, die auf Selbstversorgung aber auch den Einkauf von Roh- und Teilfertigware hin ausgerichtet waren. Die Vielfalt dieser Gattung mit enormen Auflagenzahlen erreichte ab dem 19. Jahrhundert fast alle Bevölkerungsschichten. Die Quellenbestände des Museums umfassen Literatur ab dem 16. Jahrhundert, handschriftliche Rezeptsammlungen, Zeitschriftenreihen, Speise- und Menükarten, zahlreiche Sachzeugnisse aus den Themenfeldern Kochen, Essen und Trinken und Unterrichtmaterialien wie Lehrbücher für den Hauswirtschaftsunterricht.
Kochbücher, Ratgeber und Lexika für den Hausgebrauch sind grundsätzlich Alltagsdinge und Wissensspeicher ihrer Zeit, die sich in Wechselwirkung mit zeitgenössischen Faktoren verändern. Tabus und Speisevorschriften sind gerade im Umgang mit dem symbolisch besonders aufgeladenen Lebensmittel Fleisch ein wiederkehrendes Thema.
Die Rückwirkungen von Globalisierung, internationaler Ab- und Zuwanderung und die Aufnahme fremder Zutaten oder Zubereitungsformen sind bereits um 1900 auszumachen. Auch die Betrachtung der Literatur zu Diätetik, fleischloser Kost und religiöser Aspekte vermag zeitgenössisches Fleischwissen zu spiegeln. Die Studie soll Phänomene der materiellen Überlieferung untersuchen und in die jeweiligen historischen Kontexte einordnen.
Zum Thema
Internetseite "Verdinglichung des Lebendigen. Fleisch als Kulturgut"
Deutsches Kochbuchmuseum
Anschrift und Erreichbarkeit44135 Dortmund
Postanschrift:
Deutsches Kochbuchmuseum
c/o Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Hansastr. 3
44137 Dortmund
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Jeden 1. Mittwoch im Monat von 10:00 bis 17:00 Uhr
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Die Bibliothek des Museums für Kunst und Kulturgeschichte
Die Bibliothek des Museums für Kunst und Kulturgeschichte stellt für wissenschaftliche Forschung und private Recherche einen systematisch aufgearbeiteten Präsenzbestand von ca. 50.000 Medien bereit.
Neben Überblickswerken und Lexika zu Kunst, Design, Stadtgeschichte und Archäologie sind die Bestände zusätzlich nach Schwerpunkten der Museumsarbeit geordnet. So finden Sie etwa Markenbücher zu Gold-, Silber- und anderen Metallarbeiten, Kataloge über Porzellanmanufakturen, Publikationen zu Stilepochen wie Barock oder Jugendstil, Fachbücher der Möbelkunde und Werke zu Themen wie historisches Spielzeug oder Postwesen. Zudem können Sie zu allen Abteilungen und Themen der Dauerausstellung mit einschlägiger Literatur vertiefen. Eine Hilfestellung bei der Literaturrecherche bietet Ihnen eine alphabethische und verschlagwortete Sachkartei, so wie die sachkundigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Bibliothek ist nach vorheriger Absprache und Voranmeldung frei zugänglich.
Eine besondere Literatursammlung stellt die Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums mit ca. 10.000 Werken rund um das Thema "Kochen, Backen, Haushaltsführung" dar.
Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums
Dokumentation
Eine zentrale Aufgabe jedes Museums ist neben dem Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln. Jeder dieser Gebiete setzt die Dokumentation voraus. Dies bedeutet die genaue Sichtung und Beschreibung jedes einzelnen Sammlungsobjekts.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte beherbergt ungefähr 50.000 Objekte aus den Bereichen Archäologie, Malerei und Plastik bis 1900, Möbel, Kunstgewerbe und Design bis zur Gegenwart, Grafik, Fotografie, Textilien, Stadtgeschichte und Vermessungsgeschichte. Die digitale und manuelle Inventarisierung stellt eine Bestandsaufnahme dar und bietet somit eine genaue Übersicht über den Sammlungsbestand. Die Abwicklung und Dokumentation des Leihverkehrs – von der Versicherung bis zum Transport der Leihobjekte, sind wichtige Voraussetzungen für Ausstellungsplanungen. Diese Verwaltungsaufgaben sind das Fundament für die Konzeption und Umsetzung wissenschaftlicher Publikationen. Ausstellungskataloge, Monographien und Datenbanken u.v.m. sind sichtbare Ergebnisse der Dokumentationsarbeit.
Konservierung und Restaurierung
Eine der Hauptaufgaben eines Museums liegt in der Bewahrung und Pflege kulturellen Guts um die Erhaltung für heutige und nachfolgende Generationen zu gewährleisten.
ür die Erhaltung zahlreicher Kunstobjekte in der Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte sind zwei Dipl.- Restauratorinnen mit unterschiedlichen Aufgabengebieten zuständig, deren Kernaufgabe die präventive Konservierung ist, um mögliche Schäden im Vorfeld zu vermeiden. Das Arbeitsgebiet umfasst ein breit gefächertes Spektrum, dass von der Optimierung des Umfelds über die Stabilisierung der klimatischen Verhältnisse, Schadstoffverringerung und Schädlingsbekämpfung, idealen Transport- und Lagerbedingungen bis hin zur ordnungsgemäßen Beleuchtung reicht. Ziel hierbei ist der Schutz und die Pflege von Kulturgütern ohne direkten Eingriff.
Ist eine Konservierung und/oder Restaurierung unumgänglich muss auf wissenschaftlicher Grundlage unter Beachtung berufsethischer und künstlerischer Gesichtspunkte ein Konzept erstellt werden, dass die bestmögliche Erhaltung und Wahrung der Authentizität und Identität berücksichtigt.
Museum für Kunst und Kulturgeschichte
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Feiertage (Öffnungszeiten wie sonntags)
Geöffnet: Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, Fronleichnam, 3. Oktober, Allerheiligen, 2. Weihnachtstag
Geschlossen: Neujahr, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester
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Der STADT_RAUM ist ein Denk-, Dialog- und Arbeitsraum für die vielfältige Dortmunder Stadtgesellschaft.
Informationen zur Pressestelle der Stadt Dortmund
Informationen zur Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte.
"Ankommen. 13 Frauen vom Borsigplatz erzählen", ein Projekt aus dem Archiv des STADT_RAUMs im Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Akutelle Ausstellungen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte.
Informationen zur Museumsgeschichte des Museums für Kunst und Kulturgeschichte von 1883 bis heute
Eine Übersicht über alle Freund*innen und Förder*innen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte
Zu den Kernaufgaben eines Museums gehören neben dem Präsentieren von Ausstellungen die Arbeitsfelder Sammeln, Bewahren und Forschen.
Projektarchiv des STADT_RAUMs im Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Informationen über die Veranstaltungsreihe "ZUKUNFT MUSEUM" im Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Ein Kurzportrait und aktuelle Ausstellungen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte.
Informationen zu den Mitarbeiter*innen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte
"Shifting Spaces", ein Projekt aus dem Archiv des STADT_RAUMs im Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Mit einer großen Auswahl museumspädagogischer Angebote wird jeder Museumsbesuch zu einem abwechslungsreichen und spannenden Erlebnis.