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Natur & Erholung

K(n)opfkino aus dem Botanischen Garten: Stachelige Strandschönheit – die Dünenrose

Vorhang auf für das „K(n)opfkino aus dem Botanischen Garten“. Jeden Monat stellt Rombergpark-Direktor Dr. Knopf auf dortmund.de ein Pflanzen-Highlight aus seinem Riesenreich vor: Wissenswertes, Hintergründiges, Anekdotisches, Verblüffendes oder Praktisches über die Schönheiten der Natur. Zum Sommerbeginn im Juni nimmt uns Dr. Knopf mit in die Dünen.

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K(n)opfkino im Juni: Rosiges Flair auf der Düne

Genauer gesagt in die spektakuläre Dünenlandschaft des Rombergparks, eine der Top-Attraktionen des Botanischen Gartens. 2018 wurde hier Innerhalb von vier Monaten eine 2.500 Quadratmeter große Waldfläche mit 1.500 Tonnen weißem Sand, bis zu fünf Tonnen schweren Felsen sowie Muscheln und Steg-Anlagen in eine maritime Küstenzone verwandelt. Ein Stück Nordsee mitten in Dortmund und zugleich die größte Dünenanlage, die es in einem Botanischen Garten gibt.

Eine fest verwurzelte Bewohnerin unter den über 100 seltenen Pflanzenarten ist Dr. Knopfs Pflanze des Monats. Sie liebt Sand und Sonne und passt deshalb prima in die beginnende Urlaubszeit: die Dünenrose.

Hart im Nehmen

„Fest verwurzelt“ ist in diesem Falle wörtlich zu nehmen. Dr. Knopf: „Bis zu vier Meter tief gehen die Wurzeln der Dünenrose, um sich Wasser zu holen Sonst könnte sie in unseren Sanddünen auch gar nicht überleben. Eine Pflanze fürs zukünftige Klima.“ Denn die Dünenrose ist in mehrfacher Hinsicht eine robuste Überlebenskünstlerin: Karge Böden, große Hitze, strenger Frost, Krankheiten oder Schädlinge – alles kein Problem für die Strandschönheit.

Tausendsassa-Rose mit vielen Namen

Dr. Knopf: „Die Dünenrose ist eine echte Tausendsassa-Rose mit vielen Namen. Je nach Region heißt sie Bibernell-Rose, Erdrose, Feldrose, Haferrose, Stachelige Rose, Reichstachelige Rose oder Felsen-Rose. Ein wildes Namens-Durcheinander. Aber die Dünenrose ist leicht zu erkennen und sehr gesund.“

Aus ihren Früchten, den vitaminreichen Hagebutten, kann man Hagebutten-Tee, Konfitüre, Marmelade, Gelee, Saft, Sirup und Gebäckfüllungen machen. Nicht so gesund, aber sehr genießbar: Auch die Herstellung von Wein, Schnaps und Likör ist möglich.

Das macht die Dünenrose so einzigartig

Ihren Hagebutten verdankt die Dünenrose auch ihre Unverwechselbarkeit. Dr. Knopf: „Die Dünenrose ist die einzige Rose mit schwarzen Hagebutten, die sie schon jetzt im Juni trägt. Der erste Hagebuttentee des Jahres, sozusagen. Die Dünenrose blüht als eine der ersten Rosen ab Ende April Anfang Mai mit schönen einfachen Blüten in Weiß mit einer gelben Mitte und einem wunderbaren Duft.“

Robuste Rosenkriegerin

Der zarte Duft lockt Blumenfans, die zarte Rinde der Stiele reizt tierische Feinschmecker. „Kaninchen knabbern im unteren Bereich nahe an der Wurzel und Rehe fressen in anderthalb Meter Höhe.“

Doch das robuste Gewächs weiß sich im Rosenkrieg zu wehren: „Die Pflanzen schützen sich mit vielen Stacheln und dazwischen sind ganz viele kleine Borsten, die sehr unangenehm sind. Sie bleiben in der Zunge und Lippen der Tiere hängen“, erklärt der Rombergpark-Chef.

Warum Dornröschen kein Dornröschen ist

Dr. Knopf mit Dünenrose
Bild: Stadt Dortmund / Niklas Kähler
Dr. Knopf: „Die Dünenrose ist eine echte Tausendsassa-Rose mit vielen Namen. Je nach Region heißt sie Bibernell-Rose, Erdrose, Feldrose, Haferrose, Stachelige Rose, Reichstachelige Rose oder Felsen-Rose."
Bild: Stadt Dortmund / Niklas Kähler

Dabei fällt ihm ein: Ein Irrglaube piekt ihn schon seit Langem. „Streng genommen haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln. Der Unterschied: Dornen sind fest mit dem Leitgewebe der Pflanze verbunden sind. Sie sind tief im Pflanzenkörper verankert und lassen sich nicht einfach abbrechen. Ein Beispiel ist der Weßdorn. Stacheln hingegen sitzen wie Haare lediglich auf der Oberfläche der Pflanze und lassen sich leicht abstreifen oder abbrechen, ohne die Pflanze wesentlich zu verletzen.“

Für Pflanzenfreunde ist dieser Unterschied gut zu wissen – für Dr. Knopf hat er jedoch märchenhafte Dimensionen: „Dornröschen ist nach der dichten Rosenhecke benannt, die im Laufe ihres 100 Jahre dauernden Schlafes um ihr Schloss wächst. Weil Rosen aber Stacheln haben, müsste sie botanisch korrekt ,Stachelröschen‘ heißen.“

Dr. Knopf und Deutschlands grüne Nummer eins

Dr. Patrick Knopf leitet und hütet Dortmunds grünen Schatz: den Botanischen Garten Rombergpark , der 69,2 Hektar (das sind 97 Fußballfelder!) große Garten mit seinen über 100.000 Pflanzen und einer Vielfalt von 11.000 bis 12.000 Sorten und Arten ist Deutschlands Nummer eins unter den botanischen Anlagen. Jedes Jahr besuchen rund 1,2 Millionen Menschen das Paradies im Dortmunder Süden.

Rombergpark-Direktor Dr. Patrick Knopf selbst ist ein grüner Großmeister: Der gebürtige Aplerbecker hat erst Gärtner gelernt, später Botanik an den amerikanischen Elite-Unis Yale, Harvard sowie Berkeley studiert und gelehrt. Jeden Monat blüht uns was: Aus jedem Gewächs sprießt eine Geschichte, jede Staude ist eine Story.

K(no)pfkino aus dem Botanischen Garten

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