Familienportal
Die Initiierung von Angeboten und Maßnahmen
an den Schnittstellen anderer Sozialsysteme
Der vierte Baustein der Frühen Hilfen in Dortmund spiegelt die Vielfalt der Angebote und die damit verbundene Kooperation einzelner Sozialleistungssysteme wider. Angebote und Maßnahmen werden im Netzwerk Frühe Hilfen aufgrund von Bedarfslagen der (werdenden) Familien initiiert, weiterentwickelt und verstetigt. Dabei werden auch sozialgesetzbuchübergreifende Vernetzungsstrukturen berücksichtigt. Besonders hervorzuheben ist in Dortmund die Zusammenarbeit der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Gesundheitswesen.
"Werdende Eltern – informiert von Anfang an"
Die Unterarbeitsgruppe "Werdende Eltern-informiert von Anfang an" wurde 2011 durch eine Kooperation vom Jugend- und Gesundheitsamt mit freiberuflich tätigen Hebammen gegründet. Es ging im Besonderen darum, (werdende) Familien über Angebote und Leistungen von Hebammen zu informieren, bei der Hebammensuche zu unterstützen und passgenaue gesundheitsbezogene Angebote im Sozialraum mit Hebammen zu entwickeln. Dadurch entstanden nach und nach vielfältige Angebote im Bereich "Werdende Eltern – informiert von Anfang an" für schwangere Frauen, werdende Väter und junge Eltern.
Zum Thema
Zu den Angeboten gehören u.a.:
Familien-Info-Point (FIP)- Cafés
Aus dieser Unterarbeitsgruppe „Werdende Eltern- informiert von Anfang an“ entstand auch die Idee der Familien-Info-Points (FIP) Elterncafés, in denen (werdende) Familien mit Kindern von 0–3 Jahren sich treffen und austauschen können. Sie finden einmal wöchentlich, immer am selben Tag und zur selben Uhrzeit an Orten statt, wo Familien sich aufhalten.
FIP-Cafés finden beispielweise trägerübergreifend in Familienzentren, Räumen der Dortmunder Tafel und in der Kleiderkammer im Jugendamt statt. Begleitet wird das Elterncafé durch eine pädagogische Kraft, die bei Bedarf als Lots*in fungiert und Familien zu weiteren Angeboten der Frühen Hilfen überleitet. Einmal im Monat ist eine medizinische Fachkraft anwesend, berät zu Gesundheitsthemen und gibt hilfreiche Tipps für den Alltag. Informationen zu den Standorten in Wohnortnähe erhalten die Teilnehmenden in den Familienbüros im Stadtteil.
Maßnahme "Stillen? Hier gerne!"
Bei der Maßnahme "Stillen? Hier gerne!" steht die Aufklärung über Stillmöglichkeiten in der Öffentlichkeit im Vordergrund. An unterschiedlichen Orten, wie z.B. in Büchereien, Apotheken und in der Gastronomie, werden Rückzugsmöglichkeiten geschaffen, die das Stillen von Säuglingen unterstützen. Diese Orte werden als „stillfreundliche Einrichtung“ ausgezeichnet.
An folgendem Aufkleber erkennen Sie die stillfreundlichen Einrichtungen:
Dateien:
Hebammen Zentrum
Aufgrund des akuten Hebammenmangels in Dortmund wurde im Gesundheitsamt das Angebot des Hebammen Zentrums entwickelt. (Werdende) Eltern, die keine aufsuchende Hebamme gefunden haben oder nicht krankenversichert sind, können montags bis freitags von 10:00 bis 14:00 Uhr eine Hebamme unter der Telefonnummer 0231 50-27303 erreichen. Im Gespräch mit der Hebamme werden Bedarfe ermittelt und die jungen Eltern können einen Termin für eine Hebammenbetreuung im Gesundheitsamt buchen.
Veranstaltungen und Fortbildungen
Die Maßnahme „Werdende Eltern – informiert von Anfang an“ bietet Fortbildungen, Schulungen und Veranstaltungen in Kooperation mit der Jugendhilfe an.
Zweimal im Jahr finden Hebammenfortbildungen statt, die für die Hebammen mit Fortbildungsstunden nach der Hebammenberufsordnung NRW kombiniert werden. Somit erhalten die Dortmunder Hebammen Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote und Qualitätsstandards.
Der Qualitätszirkel „Gesundheitsfachkräfte und Akteur*innen der ambulanten erzieherischen Hilfen im Auftrag der Jugendhilfe“ findet einmal jährlich statt. Darin werden Themen, die beide Sozialgesetzbücher (SGB V und SGB VIII) betreffen besprochen und die Fachkräfte beider Handlungsfelder können sich vernetzen und austauschen.
Bei der Veranstaltung „Schwangerschaft und Elternzeit“ werden Angebote und Maßnahmen von Ämtern, Trägern und Einrichtungen in Form einer Informationsbörse angeboten. Sie ermöglicht (werdenden) Eltern und Familien mit kleinen Kindern den direkten Kontakt zu ca. 50 Fachkräften rund um das Thema Geburt und Frühe Hilfen zu erhalten. An zahlreichen Infoständen beantworten beispielsweise Hebammen, Kinder- und Zahnärzte, Gynäkologen *innen, Schwangerenberater*innen und Fachkräfte aus den Bereichen Eltern- und Kindergeld sowie Jugend- und Gesundheitshilfe die Fragen der Besucher*innen.
Weitere Informationen über die Maßnahme „Werdende Eltern- informiert von Anfang an“ finden Sie unter:
Babylots*innen in Dortmunder Geburtskliniken
Schwangere Frauen, werdende Väter und Familien mit Neugeborenen sind oftmals aufgrund ihrer neuen Lebenssituation vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt. Um (werdende) Familien in diesem besonderen Lebensabschnitt zu unterstützen, wurde im Jahr 2021 das Angebot einer Babylots*in in jeder Dortmunder Geburtsklinik eingerichtet oder aufgestockt. Dazu wurde eine Kombination der Förderstrukturen von „kinderstark – NRW schafft Chancen“ und der „Bundesstiftung Frühe Hilfen“, in Kooperationen mit den Kliniken, im Jugendamt umgesetzt.
Babylots*innen ermöglichen durch eine systematische Bedarfsanalyse eine frühzeitige Beratung und Unterstützung im klinischen Setting, informieren zum Start ins Elternsein, insbesondere bei Themen der Gesundheitsförderung. Sie erkennen und stärken die Ressourcen und Potentiale der jungen Familien und leiten bei Bedarf und auf Wunsch der Eltern zu lokalen Angeboten und Maßnahmen der Frühen Hilfen und weiterführenden Unterstützungsangeboten über.
Online Portal "Frühe Hilfen in Dortmund"
Das Online Portal
Vielfältige Anbieter*innen haben informative und interessante Angebote unter anderem für (werdende) Familien im Online-Portal eingestellt.
Dabei beziehen sich die Einträge auf Angebote für die unterschiedlichen Lebensphasen einer Familie und sind nach Stadtbezirken sortiert.
"Aktive Väter in Dortmund"
Der Arbeitskreis "Aktive Väter in Dortmund" ist eine Unterarbeitsgruppe des Netzwerkes der Frühen Hilfen, die sich darauf konzentriert, Väter und männliche Bezugspersonen in ihrer Rolle als Elternteil zu unterstützen.
Dazu werden Angebote und Ideen von diesem Arbeitskreis entwickelt, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Väter und Kinder orientieren.
Diese vielfältigen Angebote können unterschiedliche Aktivitäten umfassen, zum Beispiel gemeinsame Ausflüge, Sport- oder Spielgruppen, Workshops oder Informationsveranstaltungen zu spezifischen Themen der Kindererziehung. Das Ziel ist, den Vätern Möglichkeiten zu bieten, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, neue Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig den Austausch mit anderen Vätern zu fördern.
Im aktuellen Flyer „Aktive Väter in Dortmund“ finden sich verschiedene Vater-Kind-Angebote wieder. Diese Angebote sollen Spaß machen und gleichzeitig die Chance bieten, die Kompetenzen der Väter sowie die Bindung zwischen Vätern und ihren Kindern zu stärken.
Arbeitskreis "Besondere Kinder"
Der Arbeitskreis "Besondere Kinder" gehört ebenfalls zu den Frühen Hilfen in Dortmund. Er widmet sich der Unterstützung von (werdenden) Familien mit Kindern, die besondere Bedürfnisse haben, sei es aufgrund von Behinderungen, drohenden Behinderungen oder chronischen Krankheiten.
Der Arbeitskreis hat mehrere Zielrichtungen und Wege, um Familien mit besonderen Kindern zu unterstützen.
Gemeinsam mit Familien entwickeln die Fachkräfte spezifische Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern mit besonderen Kindern. Das können beispielsweise Freizeitaktivitäten, Beratungsangebote oder Weiterbildungen sein. Diese Angebote sind darauf ausgerichtet, die individuellen Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien in den Blick zu nehmen, Informationen weiter zu tragen und alltagspraktische Entlastung anzubieten.
Der Arbeitskreis übernimmt auch eine Lotsenfunktion, indem er den Familien Informationen über bestehende Unterstützungsangebote, Dienstleistungen und Institutionen zur Verfügung stellt und diese auf Wunsch zu weiterführenden Hilfen weiterleitet.
Im Rahmen der Aufklärungsarbeit engagiert sich der Arbeitskreis für die Sensibilisierung der Gesellschaft bezüglich der Belange von Familien mit besonderen Kindern. Er organisiert z.B. Informationsveranstaltungen oder Workshops, um das Bewusstsein für die Herausforderungen und Bedürfnisse dieser Familien in der Öffentlichkeit zu schärfen.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um das Bewusstsein für Frühe Hilfen in der Gesellschaft weiterzuentwickeln und (werdenden) Familien passgenaue Beratungs- und Unterstützungsangebote anzubieten.
Die Unterarbeitsgruppe des Netzwerkes Frühe Hilfen Dortmund stellt (werdenden) Eltern, Kooperationspartner*innen und anderen Kommunen speziell entworfene Materialien zur Verfügung.
Flyer, Broschüren und Konzepte sind wichtige Informationsmittel, die im Netzwerk und in Arbeitskreisen zu verschiedenen Themen im Bereich der Frühen Hilfen nach Bedarf entwickelt werden. Diese Materialien werden von den Netzwerkakteur*innen gesamtstädtisch oder in den jeweiligen Sozialräumen verteilt. Zudem sind sie auch online verfügbar, was Reichweite und Zugänglichkeit erhöht.
Beispiele:
Kooperation mit dem Standesamt
Auch diese Unterarbeitsgruppe der Frühen Hilfen hat sich aufgrund der aktuellen Bedarfslage zusammengefunden. Familien müssen nach der Geburt ihrer Kinder unterschiedliche Dokumente beim Standesamt vorlegen, damit die Mitarbeitenden eine Geburtsurkunde ausstellen können. Oftmals fehlen entscheidende Unterlagen oder es mangelt an Übersetzungen internationaler Papiere. Somit kann zeitnah keine Geburt beurkundet werden und die Familien können weiterführende Schritte (Beantragung Mitgliedschaft des Kindes bei einer Krankenkasse, Eltern- oder Kindergeld) nicht erledigen.
Die Unterarbeitsgruppe setzt sich aus Fachkräften zusammen, die rund um die Geburt eines Kindes die Familien beraten und begleiten. Diese stehen im engen Austausch mit den Mitarbeitenden des Standesamts. Geplant ist die Erstellung einer Checkliste für (werdende) Eltern in einfacher Sprache, die dann im Rahmen der Netzwerkarbeit stadtweit genutzt werden kann. Diese Checkliste soll niederschwellige Informationen an die Eltern geben, damit eine Beurkundung möglichst reibungslos stattfinden kann.
Erreichbarkeit von Praxen für Kinder- und Jugendmedizin in Dortmund
Diese Unterarbeitsgruppe der Frühen Hilfen hat sich direkt aus den aktuellen Rückmeldungen und Bedarfen von Familien und den begleitenden Fachkräften gebildet. Sie setzt sich aus Expert*innen zusammen, die den Mangel an freien Kapazitäten von Kinder- und Jugendmediziner*innen auch in ihrer täglichen Arbeit für und mit Familien hautnah miterleben. In Dortmund gibt es über 40 niedergelassene Kinderärztinnen und Kinderärzte in Praxen, die für die Kinder im Alter von 0-18 Jahren zuständig sind. Diese haben aber nur wenige freie Kapazitäten. Oftmals finden Familien mit Neugeborenen keinen Kinderärztinnen und Kinderärzte, die noch neue Patient*innen annehmen können. Auch bei neu zugezogenen Eltern mit Kindern gibt es immer wieder Schwierigkeiten eine Praxis zu finden, die diese Kinder behandeln kann.
Die Unterarbeitsgruppe recherchiert die Problematik, entwickelt Positionspapiere und sorgt regelmäßig für eine Rückkopplung der Ergebnisse in das Gesamtnetzwerk Frühe Hilfen.
Stadt Dortmund - Jugendamt - Präventionsfachstelle
Anschrift und Erreichbarkeit44141 Dortmund
Kontakt
Kontakt
Zum Thema
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Kostenlose, vertrauliche Familienberatung in Mengede für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene & Eltern. Erfahrene Fachkräfte helfen Ihnen.
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Fachreferat Kinder- und Jugendschutz: Hilfe und Prävention bei Abhängigkeit, Sucht und digitalen Medien für Lehrer, Schüler, Eltern und Jugendarbeit.
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