Masterplan Mobilität 2030
Analyse der Ausgangssituation
Die geplante, zielgerichtete Entwicklung eines Leitbildes, einer Strategie und später die Entwicklung von Maßnahmen basiert auf Analysen der verkehrlichen Ausgangssituation. Ausschnitte von hilfreichen Daten und Fakten, die für den Masterplan Mobilität 2030 genutzt und gegebenenfalls ergänzt werden, wollen wir hier kurz zusammenstellen.
Verkehrsteilnehmer*innen
Nach einigen Jahren des Einwohnerrückgangs steigt die Bevölkerungszahl Dortmunds seit dem Jahr 2013 wieder an und lag Ende Oktober 2016 bei 600.933. Dies sind fast 15.000 Menschen mehr als noch in den Jahren 2002/2003, als der "alte" Masterplan Mobilität 2004 aufgestellt wurde.
Dortmund ist eines der größten Oberzentren NRWs mit regionaler und überregionaler Bedeutung: Im Jahr 2015 war Dortmund Arbeitsort für über 222.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Davon pendelten 97.400 täglich aus anderen Städten ein. Die Lage im Ballungsraum führte gleichzeitig auch zu einer hohen Zahl der Auspendler (73.100) (Statistisches Jahrbuch 2015).
Mobilitätsverhalten
Von wo nach wo bewegen sich die Dortmunderinnen und Dortmunder, mit welchem Verkehrsmittel und zu welchem Zweck, ...? Unter diesen und weiteren Fragestellungen führte die Stadt Dortmund im Jahr 2013 eine Haushaltsbefragung zur Mobilität der Dortmunder Bevölkerung durch. Die gewonnenen Daten sind eine wichtige Grundlage für die Stadt- und Verkehrsplanung und somit auch für den Masterplan Mobilität 2030.
Einige ausgewählte Ergebnisse der Haushaltsbefragung im Jahr 2013:
Auto
Fast die Hälfte der Wege (47 %) fahren die Dortmunderinnen und Dortmunder mit dem Auto (als Fahrer oder Mitfahrer). Im Vergleich mit anderen Städten (Düsseldorf, Hannover, Bremen, Münster, ...) zeigt sich in Dortmund eine höhere Bedeutung des Autofahrens.
Pkw-Dichte
Die Pkw-Dichte ist im Innenstadtbezirk Nord am geringsten (0,5 Pkw je Haushalt). In den Außenbezirken ist sie am höchsten (mehr als 1 Pkw je Haushalt). Die Bevölkerung der Außenbezirke nutzt das Auto auch deutlich häufiger als die Bevölkerung der Innenstadt.
Bus & Bahn
Bus und Bahn spielen eine große Rolle in der Mobilität: 20 % aller Wege legen die Dortmunderinnen und Dortmunder mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zurück- dies ist verglichen mit vielen anderen Städten (Essen, Düsseldorf, Münster, Hannover, Bremen) ein überdurchschnittlicher Wert. Fast die Hälfte der Dortmunder Bevölkerung fährt mindestens einmal pro Woche mit Bus oder Bahn (45 % der Befragten). Viele von ihnen besitzen ein Zeitticket (Monats- oder Jahresabo, Semesterticket, ...). Die höchsten ÖPNV-Anteile verzeichnen Huckarde und die Innenstadt-Nord.
Die Busse und Stadtbahnen Dortmunds beförderten im Jahr 2014 etwa 136 Millionen Fahrgäste (Quelle:
Fahrrad
Nur 29 % der Dortmunderinnen und Dortmunder fahren mindestens einmal pro Woche mit dem Fahrrad. Dies ist im Vergleich zu anderen Städten eher wenig. Insgesamt liegt auch der Fahrradanteil an allen zurückgelegten Wegen nur bei 6 %.
Zu Fuß
Vergleichsweise viele Wege legen die Dortmunder zu Fuß zurück (27 % der Wege). Dies ist sicherlich eine Folge der recht kompakten Stadtstruktur - vor allem in der Innenstadt.
Kurze Wege
Viele der Wege, die die Dortmunder*innen täglich zurücklegen, sind kurze Wege: 59 % der Wege sind kürzer als 5 km und 36 % sogar kürzer als 2 km. Diese Wege können noch gut mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigt werden. Dennoch werden immer noch ein Drittel dieser kurzen Wege mit dem Auto gefahren.
Potenziale
Die Mobilität der Dortmunderinnen und Dortmunder ist derzeit noch stark durch das Auto geprägt. Zwar nimmt der ÖPNV im Vergleich mit anderen Städten schon eine überdurchschnittliche Rolle im täglichen Verkehrsgeschehen ein, deutliche Potenziale bestehen aber darüber hinaus in der Förderung der Nahmobilität, insbesondere des Radverkehrs. Die kompakte Stadtstruktur Dortmunds bietet hierzu gute Voraussetzungen.
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