Nachlässe und Sammlungen
Journalistische Nachlässe im Institut für Zeitungsforschung
Seit den 1970er Jahren bewahrt das Institut für Zeitungsforschung Nachlässe deutschsprachiger Journalisten, die in der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren mussten. Die Nachlässe werden im Zusammenhang mit der mittlerweile vollständigen Sammlung aller Periodika der Exilpresse archiviert.
Der Bestand umfasst 15 größere Nachlässe Findbücher sowie zahlreiche kleinere Erwerbungen Findbücher kleinere Nachlässe . Umfang und Qualität der Nachlässe sind heterogen. Außer schriftlichen Dokumenten und Materialien wie Briefen, Tagebüchern, Manuskripten, persönlichen Dokumenten oder Ausschnittsammlungen sind manchmal auch Tonaufzeichnungen, Fotos, Porträtzeichnungen oder Karikaturen vorhanden. Die Nachlässe sind individuell durch Findbücher erschlossen.
Bei noch bestehenden Persönlichkeitsrechten unterliegt die Arbeit mit dem Nachlassmaterial den für Archive üblichen Benutzungsbeschränkungen und erfordert besondere Absprachen.
Findbücher
Immanuel Birnbaum (1894 - 1982)
arbeitete als Journalist und Auslandskorrespondent für die Frankfurter Zeitung, das Volksblatt Bremen und die Vossische Zeitung, ab 1953 für die Süddeutsche Zeitung. Die Jahre des Exils verbrachte er in Finnland und Schweden.
Benedikt Fred Dolbin (1883-1971)
war als Pressezeichner tätig für das Berliner Tageblatt, die Deutsche Allgemeine Zeitung und den Berliner Börsen Courier. Wegen seiner jüdischen Herkunft erhielt er 1933 Berufsverbot und emigrierte 1935 in die USA.
Karl d'Ester (1881-1960)
war ein bedeutender Zeitungswissenschaftler und tätig als Professor an den zeitungswissenschaftlichen Instituten in Münster und München. Zeitweise arbeitete er als Lehrer in Dortmund, wo er ein ständiger Förderer des Instituts für Zeitungsforschung war.
Moritz Goldstein (1880 – 1977)
errang besondere publizistische Aufmerksamkeit durch seine Reportagen aus Berlin und den dortigen Gerichten während der Weimarer Republik. Sie wurden in der weltberühmten „Vossischen Zeitung“ unter seinem Pseudonym „Inquit“ veröffentlicht. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 entlassen und begab sich auf eine lange Odyssee, die ihn über Italien, Frankreich und England schließlich 1947 in die USA brachte. Ihm verblieben weitere 27 Jahre, die er in New York verbrachte, wo auch sein einziger Sohn lebte.
Will Schaber (1905-1996)
arbeitete als Redakteur für das Neckar-Echo und den Sozialdemokratischen Pressedienst, bevor er aus politischen Gründen in die Tschechoslowakei emigrierte, von dort 1938 in die USA. In New York war er tätig für die Emigrantenzeitschrift „Der Aufbau“.
Johannes Steel ( geb. unter dem Namen Herbert Stahl, 1908-1988)
emigrierte 1933 nach Großbritannien und von dort in die USA, wo er als Hörfunkkommentator und Korrespondent für verschiedene Zeitungen arbeitete. Ab 1938, inzwischen eingebürgert, nannte er sich Steel.
Emil Stumpp (1886 - 1941)
war einer der produktivsten und bekanntesten Pressezeichner der Weimarer Republik. Er zeichnete vornehmlich für den Dortmunder General-Anzeiger, der außerhalb Berlins die auflagenstärkste Tageszeitung war. Als begeisterter Wanderer zeichnete er neben den bekannten Portraits prominenter Zeitgenossen, Städte und Landschaften, beschrieb Erlebtes in kurzen Reportagen und Feuilletons. 1933 mit Berufsverbot belegt, emigrierte er nach Schweden. Er kehrte 1940 nach Deutschland zurück, wo er verhaftet wurde und 1941 in der Haft verstarb.
George Wronkow (1905-1989)
war tätig beim Mosse-Verlag in Berlin, wo er wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 entlassen wurde. Er emigrierte nach Frankreich und arbeitete dort für das Pariser Tageblatt. Ab 1941 lebte er in New York. Hier war er tätig bei verschiedenen Rundfunkanstalten und arbeitete als Korrespondent für deutschsprachige Zeitungen.
Findbücher kleinere Nachlässe
Das Institut bewahrt zahlreiche weniger umfangreiche Nachlass-Teile und -Splitter von Journalisten und Verlegern, aus Verlagsarchiven und von Kommunikationswissenschaftlern aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Die einzelnen Nachlässe sind über Findbücher erschlossen.
Kleinere Nachlässe im Institut für Zeitungsforschung
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Rudolf Zacharias Becker, 73 KB, PDF -
Karl Brandt, 147 KB, PDF -
Alfred Brasch, 117 KB, PDF -
Friedrich Arnold Brockhaus jr., 74 KB, PDF -
Salomon Dembitzer, 73 KB, PDF -
Deutsche Blätter, Verlagsarchiv, 361 KB, PDF -
Adam Essinger, 96 KB, PDF -
Erich Everth, 78 KB, PDF -
Felix Fechenbach, 119 KB, PDF -
August Freudenthal, 212 KB, PDF -
Joseph von Görres, 75 KB, PDF -
Walter Grigat, 84 KB, PDF -
Bernhard Guttmann Vita, 227 KB, PDF -
Bernhard Guttmann Nachlass, 386 KB, PDF -
Johann Wilhelm Häusgen, 223 KB, PDF -
Fritz Henßler, 79 KB, PDF -
Felix Jahyer, 71 KB, PDF -
Kurt Kersten, 72 KB, PDF -
Johannes Kleinpaul, 80 KB, PDF -
Wilhelm Klutentreter, 380 KB, PDF -
Heinrich Kortum, 240 KB, PDF -
Erich Koszyk, 317 KB, PDF -
Kurt Koszyk, 250 KB, PDF -
Lambert Lensing, 292 KB, PDF -
Paul Lindau, 185 KB, PDF -
Elisabeth Löckenhoff, 224 KB, PDF -
Hubert Max, 346 KB, PDF -
Peter de Mendelssohn, 187 KB, PDF -
Gerhard Menz, 183 KB, PDF -
Robert Prutz, 181 KB, PDF -
Stefan Quirmbach, 471 KB, PDF -
Edwin Redslob, 165 KB, PDF -
Wilhelm Riedel, 189 KB, PDF -
Arnold Riehl, 160 KB, PDF -
Julius Rodenberg, 177 KB, PDF -
Friedrich Wilhelm Ruhfus, 185 KB, PDF -
Johann Schäfer, 174 KB, PDF -
Viktor Schanzer, 167 KB, PDF -
Erich Schulz, 215 KB, PDF -
Jakob Stöcker, 265 KB, PDF -
Sudetendeutsche Emigration in London, 208 KB, PDF -
Gabriele Tergit, 195 KB, PDF -
Josef Tietz, 447 KB, PDF -
Hans Karl Theodor Traub, 306 KB, PDF -
Gertrud Anna Wenzel, 239 KB, PDF -
Albert Wand, 295 KB, PDF -
Erich Wrona, 184 KB, PDF -
Ludwig Wronkow, 4 MB, PDF -
Ernst Ziel, 161 KB, PDF -
Roland Ziel, 172 KB, PDF -
Franz Zons, 198 KB, PDF
Informationen zu Dr. Patrick Berendonk, dem stellvertretenden Leiter des Instituts für Zeitungsforschung.
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Übersicht über alle Nachlässe und Sammlungen im Institut für Zeitungsforschung
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Das Institut für Zeitungsforschung bewahrt Nachlässe deutschsprachiger Journalisten, die in der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren mussten.
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