Städtepartnerschaften
Rostow am Don, Russland
Am 4. Juli 1977 fasste der Rat der Stadt Dortmund den Beschluss zur Städtepartnerschaft mit Rostow am Don und am 23. Januar 1978 besiegelte die Stadt Rostow am Don in einer offiziellen Erklärung die freundschaftlichen Beziehungen zu Dortmund.
Hinweis
Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs der Russischen Föderation unter Wladimir Putin gegen die souveräne Ukraine und die ukrainische Bevölkerung, wird die Städtepartnerschaft mit Rostow am Don in der Gesellschaft, Politik und Stadtverwaltung intensiv diskutiert. Der Rat der Stadt Dortmund hat sich mehrfach mit dieser Thematik auseinandergesetzt und u. A. in der Ratssitzung am 31. März 2022 eine Resolution beschlossen.
Die Stadt Dortmund verurteilt den Angriffskrieg aufs Schärfste und spricht ihre Solidarität mit allen Menschen in der Ukraine aus. Gemäß der oben genannten Resolution wird die Städtepartnerschaft aufrechterhalten, um in der direkten Kommunikation mit der Stadtspitze von Rostow am Don die Verurteilung des Krieges und der Menschenrechtslage in Russland unmissverständlich deutlich zu machen. Alle darüberhinausgehenden Maßnahmen und Austausche aus Dortmunder Sicht sind bis auf Weiteres ruhend gestellt.
Zudem hat Oberbürgermeister Thomas Westphal in Briefen an die Administration der Stadt Rostow am Don den Appell geäußert, eine friedliche Lösung zu finden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
In Übereinstimmung mit der oben genannten Resolution hat die Stadt Dortmund eine Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Schytomyr aufgebaut und treibt den Ausbau zu einer Städtepartnerschaft voran.
Partnerschaftsgeschichte vor dem Kriegsausbruch
Hintergrund
Die Idee zu einer Städtepartnerschaft entstand während der Auslandskulturtage 1973 in der Sowjetunion. Im Frühsommer 1974 bot der sowjetische Botschafter in Bonn, Valentin Falin, dem Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Günter Samtlebe, offiziell die Städtepartnerschaft mit Rostow am Don an.
Seit über vier Jahrzehnten hat die Stadt Dortmund unterstützt Kontakte zu knüpfen, vorhandene Verbindungen zu vertiefen und neue aufzubauen. Im persönlichen Kontakt haben u. a. Schüler*innen, Sportler*innen und Künstler*innen festgestellt, dass die Kluft zwischen unterschiedlichen Systemen nicht unüberbrückbar ist. Trotz ideologischer Gegensätze waren zahlreiche freundschaftliche Begegnungen und gegenseitige Besuche möglich.
Hilfsaktionen und intensive Wirtschaftskontakte bis 2022
Eine starke Intensivierung der Beziehungen erfolgte 1990 als der "Eiserne Vorhang" fiel, Deutschland vereint wurde und Russland sich in einer humanitären Notlage befand. In einer groß angelegten Aktion halfen die Dortmunder*innen den Menschen aus Rostow über mehrere Jahre hinweg. Mit russischen Sondermaschinen und deutschen Lastwagen wurden Lebensmittel für Bedürftige, für Kinder- und Alteneinrichtungen, Fahrzeuge für Behinderte, medizinische Geräte und Medikamente an den Don gebracht. Klinische Einrichtungen wurden verbessert, Klinikpersonal qualifiziert, viele russische Patient*innen ärztlich und orthopädisch versorgt. Durch Finanzierung des Dortmunder Kreisverbandes des Roten Kreuzes wurden Ambulatorien in mehreren Stadtbezirken eingerichtet.
Neben Aktivitäten im humanitären Bereich und im Kultur-, Jugend- und Sportaustausch wurden zwischen Rostow und Dortmund auch Wirtschaftskontakte aufgebaut. Die Industrie- und Handelskammern von Dortmund und Rostow waren seit 1992 partnerschaftlich miteinander verbunden. Außerdem wurde im Rahmen dieser Kooperation im Juni 2005 ein "Deutsch-Russischer KMU-Finanzierungstag" in Rostow am Don durchgeführt. Firmen wurde die Möglichkeit gegeben, im Rahmen einer begleitenden Ausstellung ihre Produkte, Leistungen und Technologien zu präsentieren.
Jazz in Dortmund für Kinderklinik in Rostow
Bereits seit 1994 fand im Dortmunder Rathaus regelmäßig eine Jazz-Veranstaltung zugunsten krebskranker Kinder statt. Der Erlös kam der Kinderkrebs-Station der Gebietskinderklinik in Rostow am Don zugute.
Aufgrund der aktuellen Situation sind derzeit alle Maßnahmen und Austausche mit der Stadt Rostow am Don ruhend gestellt.
Die Stadt Dortmund verurteilt den Angriffskrieg der Staatsführung der Russischen Föderation unter Wladimir Putin gegen die souveräne Ukraine und die ukrainische Bevölkerung aufs Schärfste und spricht seine Solidarität mit allen Menschen in der Ukraine aus.
Information zur Städtepartnerschaft mit Rostow am Don: Resolution aus der Ratssitzung vom 31.03.2022
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