Amt für Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz
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Spezialeinheiten

Psychosoziale Unterstützung

Blaulichtbalken des PSU-Fahrzeugs
Bild: Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund

"Von Kollegen für Kollegen"

Die Feuerwehrkollegen müssen in ihrem beruflichen Alltag und / oder ehrenamtlichen Einsatz viele Situationen erleben und verarbeiten. Dieses Spektrum an Eindrücken kann sich belastend auswirken. So haben Studien gezeigt, dass Feuerwehrangehörige durch ihre Dienste stärker psychisch belastet werden als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Einsatzbedingt können traumatische Ereignisse zu posttraumatischen Belastungsstörungen / Reaktionen führen. Daher werden Feuerwehrangehörige zur Risikogruppe gezählt. Das Risiko besteht für jede Einsatzkraft und ist individuell und tagesformabhängig.

Weiterhin zeigen Studien, dass der Umgang mit diesen Ereignissen und dementsprechend der Einsatzkraft entscheidend ist, ob es zu einer psychischen Belastung kommt.

Die Feuerwehr Dortmund hat bereits im Jahr 1999 damit begonnen, ein Team von 13 Feuerwehrleuten als soziale Ansprechpersonen zur psychosozialen Unterstützung (PSU) von eigenen Mitarbeitenden auszubilden, regelmäßig zu schulen und durch Supervision zu unterstützen.

Nach einem Jahr und 122 Unterrichtseinheiten war das KIT (Kriseninterventionsteam), heute PSU-Team, einsatzbereit. Um sicher zu stellen, dass zu jeder Zeit ein PSU-Angehöriger Dienst hat, wurden nach vier Jahren weitere 12 Mitarbeitende ausgebildet. Seit mehreren Jahren bereits, findet eine anerkannte Ausbildung zum/zur PSU-Assistenten*in an zentralen Ausbildungsstandorten in Nordrhein-Westfalen statt.

PSU-Kräfte im Haupt- und Ehrenamt

PSU-Kraft mit Einsatzfahrzeug
Bild: Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund

Die Feuerwehr Dortmund bildet darüber hinaus PSU-Helfer für die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr aus, die aktiv in ihren jeweiligen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Wirkungsstätten Angebote zur psychosozialen Unterstützung anbieten können und mit den PSU-Assistenten vernetzt sind. Auch können diese ausgebildeten Kollegen*innen bei großen Ereignissen herangezogen werden und so im gesamten PSU-Team unterstützend tätig werden (Flutkatastrophe, Massenanfall von Verletzten, etc.).

Im PSU-Team der Feuerwehr Dortmund wirken mittlerweile 24 Mitarbeitende als PSU-Assistenten*in und 20 Mitarbeitende als PSU-Helfer*in von der Berufsfeuerwehr mit. Die Aufgabenwahrnehmung erfolgt neben ihren originären Tätigkeiten bei der Feuerwehr. Der Feuerwehrseelsorger ist ebenfalls Mitglied des PSU-Teams.

In den Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr übernehmen 20 Angehörige die Aufgabe des PSU-Helfenden. Das Aufgabengebiet des PSU-Teams umfasst neben Einsatznachbesprechungen nach belastenden Einsätzen auch eine Einzelbetreuung oder -beratung der Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsumfeld. Das Angebot beschränkt sich allerdings auf die Beratung, es erfolgt keine Therapie. Hierfür kann auf ein Netzwerk von anerkannten Fachleuten zurückgegriffen werden und eine weiterführende Betreuung vermittelt werden.

Die Mitarbeitenden sind intensiv in den Bereichen Stress und Psychotraumatologie, Kommunikation, soziale Wahrnehmung und Gesprächsführung, Notfallpsychologie, Rechtskunde, Umgang mit Sterben, Tod und Trauer sowie Umgang mit fremden Kulturen geschult. Es erfolgt eine regelmäßig supervisorische Begleitung, die in Form einer Gruppen-Supervision stattfindet.

PSNV-Erkunder

Mittlerweile wird das PSU-Team durch eine im 24-Stunden-Dienst fest verankerte Funktion, die im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) zum Einsatz kommt, ergänzt. Mit der Indienstnahme des sogenannten PSNV-Erkunder am 1.Februar 2021, leistet die Feuerwehr Dortmund auf dem Gebiet der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) Pionierarbeit. Sie ist die erste Feuerwehr bundesweit, die an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, eine solch fest besetzte Funktion im Dienst vorhält.

Besetzt wird diese Funktion durch insgesamt fünf PSU-Assistenten mit Gruppenführerqualifikation. Sie sind seit mehreren Jahren im PSU-Team aktiv und können auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Vertretungsweise können andere PSU-Teammitglieder, die entsprechend qualifiziert sind, die Aufgaben des PSNV-Erkunders übernehmen, sodass die Besetzung dieser Funktion immer gewährleistet ist.

Der PSNV-Erkunder steht allen Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und den am Rettungsdienst beteiligten Dortmunder Hilfsorganisationen nach psychisch belastenden Einsatzsituationen ad- hoc zur Verfügung, um sie bei der Verarbeitung dieser Situationen zu unterstützen. Hier wirken bei Bedarf auch weitere ausgebildete PSU-Kräfte aus dem PSU-Team der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr mit.

Zur Vorbereitung auf solche belastenden Einsatzsituationen führt das Team der PSNV-Erkunder jährlich Fortbildungen und Schulungen mit allen Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes durch. Auch werden die Ausbildungslehrgänge der Feuerwehr und der Notfallsanitäter frühzeitig mit dem Thema psychische Belastungen und Präventionsmaßnahmen durch den PSNV-Erkunder geschult.

Es ist die Aufgabe des PSNV-Erkunders, den von belastenden Notfällen betroffenen Personen im Bereich der psychosozialen Akuthilfe Unterstützung anzubieten. Hierzu ist er für die Sichtung der jeweiligen Situation am Einsatzort aus dem speziellen Blickwinkel der PSNV zuständig. Sind eine oder mehrere Personen von einem Ereignis betroffen oder spezielle Fachkenntnisse in der psychosozialen Notfallversorgung erforderlich, so werden z.B. für Angehörige, Betroffene, Augenzeugen und Ersthelfende Einsatzkräfte aus dem Bereich der Notfallseelsorge hinzugezogen und durch den PSNV-Erkunder koordiniert. Dabei können sich die Kollegen der Notfallseelsorge voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren und während der PSNV-Erkunder unterstützt und koordiniert. Betreuungsmaßnahmen bis zum Eintreffen der Fachkräfte der Notfallseelsorge können durch die Feuerwehrangehörigen im akuten Bedarfsfall geleistet werden.

Der PSNV-Erkunder steht der Einsatzleitung jederzeit beratend zur Seite. Seine wesentliche Aufgabe an den Einsatzstellen im Stadtgebiet Dortmund ist es, psychosoziale Belastungen zu erkennen und für diese unmittelbar adäquate Hilfsangebote bereitzustellen. Diese Aufgabe führt er jeweils im Auftrag der Einsatzleitung aus.

Die Notfallseelsorge

PSNV-Weste
Bild: Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund
Die Notfallseelsorge

Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund und die Katholische Stadtkirche Dortmund halten die Notfallseelsorge als gemeinsames Angebot „Psychosozialer Akuthilfe“ und der „seelsorglichen Unterstützung“ in der Stadt Dortmund vor, in der neben hauptamtlich beschäftigten Seelsorgenden zu einem Großteil Ehrenamtliche mitwirken. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Notfallseelsorge und Feuerwehr ist daher unabdingbar und findet kontinuierlich statt.

Ein PSNV/PSU-Team aus Feuerwehr und Notfallseelsorge kann auch überörtlich außerhalb des Stadtgebietes Dortmund eingesetzt werden. In diesen Fällen plant und organisiert der PSNV-Erkunder den überörtlichen Einsatz.

Mit der Indienstnahme dieser neuen Funktion, erfährt die 1999 bei der Feuerwehr Dortmund begonnene PSU-Arbeit eine deutliche Aufwertung bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Letztlich kommt der Zugewinn des PSNV-Erkunders nicht nur den Einsatzkräften, sondern auch den in der Stadt Dortmund von belastenden Notfällen betroffenen Menschen zugute.

- Team PSNV Erkunder - Feuer- und Rettungswache 9

Anschrift und Erreichbarkeit
Anschrift:
Haberlandstr. 13-15
44359 Dortmund

Mehr zum Thema

Standorte

Hier erhalten Sie eine Übersicht zu den Standorten der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr.

Löschzug 28 – Holzen

Der Löschzug Holzen befindet sich im Dortmunder Süden, an der Grenze zu Schwerte und wurde 1913 gegründet.

Löschzug 22 – Mengede

Der Löschzug 22 (Mengede) der Freiwilligen Feuerwehr Dortmund ist auf der Feuer- und Rettungswache 9 an der Haberlandstraße untergebracht.

Feuer- und Rettungswache 8 – Eichlinghofen

Die Feuerwache 8 der Feuerwehr Dortmund stellt für den Brandschutz und Hilfeleistungen einen sogenannten Grundschutz.

Dienstleitung, Personal, Organisation und Finanzen

Die Feuerwehr Dortmund fungiert als Dienstleistungsunternehmen u.A. auch in den Bereichen Personalmanagement, Finanzsteuerung und Organisation.

ADLeR

Das Projekt ADLeR soll für Menschen mit Behinderungen und alten Menschen mehr Sicherheit und größere Selbstbestimmung im Alltag ermöglichen.

Fernmeldezug der Feuerwehr – Löschzug 40

Der Fernmeldezug (FMZ) wird bei bestätigter Lage durch den Einsatzleiter/-in (meist A-Dienst) angefordert.

Feuerwache 7 – Airport 21

Die Feuerwache 7 der Feuerwehr Dortmund beheimatet die Flughafenfeuerwehr des Flughafens Dortmund.

Beratung durch die Brandschutzdienststelle

Im Zusammenhang mit dem komplexen Themenfeld Brandschutz gibt es zahlreiche Fragestellungen, die an die Feuerwehr herangetragen werden.

Feuer- und Rettungswache 9 – Mengede

Die Feuerwache 9 liegt im Stadtbezirk Mengede. Sie ist eine sogenannte „Grundschutzwache“ der Feuerwehr Dortmund.

Löschboot

Die Berufsfeuerwehr Dortmund unterhält ein leistungsstarkes Feuerlöschboot für Einsätze auf dem Dortmund-Ems-Kanal und im Dortmunder Hafen.

Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit

Die Pressestelle der Dortmunder Feuerwehr bringt mithilfe der Öffentlichkeitsarbeit die Arbeitsbereiche transparent den Bürger*innen nahe.

Löschwasserversorgung und -rückhaltung

Um für große Brände besser aufgestellt zu sein, wurde die Spezialeinheit Löschwasserversorgung und- rückhaltung bei der Feuerwehr Dortmund gegründet.

Löschzug 19 – Lütgendortmund

Der Löschzug 19 (Lütgendortmund) der Freiwilligen Feuerwehr Dortmund wurde bereits im Jahr 1882 gegründet.

Löschzug 29 – Deusen

Seit 2001 ist der Löschzug 29 im neuen Gerätehaus an der Straße Wulfgraben stationiert.