Essstörungen
Essstörungen sind eine sehr häufige Erkrankung vor allem junger Frauen, es können jedoch alle Geschlechter betroffen sein.
Im Wesentlichen versteht man unter dem Begriff drei Krankheitsbilder, die Anorexie oder Anorexia nervosa (Magersucht), die Bulimie oder Bulimia nervosa und die Binge Eating-Störung (Ess-Sucht).
Hilfsangebote für Menschen mit einer Esstörung zusammenzutragen und transparent zu machen, ist das Ziel der Dortmunder Netzwerkes Essstörungen.
Fragen und Antworten zum Thema Essstörungen
Essstörungen – Was ist das überhaupt?
Eine Essstörung ist eine psychischosomatische Erkrankung, die die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung betrifft. Eine Esstörung beinhaltet die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Thema „Essen“.
Folgende Krankheitsbilder sind im wesentlichen unter dem Begriff "Essstörung" zusamengefasst:
- Anorexie oder Anorexia nervosa (Magersucht)
Es wird zu wenig gegessen, bis hin zur extremen Abmagerung. Die betroffenen Mädchen und Frauen (selten auch junge Männer) sind auffällig dünn. - Bulimie oder Bulimia nervosa
Es kommt zu Essanfällen mit anschließendem Fasten, Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch um das aufgenommene Essen wieder loszuwerden. Betroffene sind meist normalgewichtig bzw. eher schlank. - Binge Eating-Störung (Ess-Sucht)
Es kommt es zu regelmäßigen Ess-Attacken ohne anschließende gegensteuernde Maßnahmen (wie Erbrechen, Medikamentenmissbrauch). Betroffene sind meist stark übergewichtig bzw. fettsüchtig (adipös).
Alle Essstörungen können ineinander übergehen oder sich miteinander vermischen.
Was sind die Ursachen für Essstörungen?
Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen, die sich aufgrund von "krank machenden" seelischen Belastungen entwickeln können. Sie sind unangemessene Lösungsversuche für tiefer liegende seelische Probleme, z. B. als Ersatz für verdrängte Gefühle oder Bedürfnisse oder zur Verarbeitung innerer Konflikte.
Auch der durch Medien stark forcierte Leistungsdruck, einem schlanken Schönheitsideal entsprechen zu wollen, trägt dazu bei, dass zunehmend junge Menschen an Essstörungen erkranken.
Wie häufig sind Essstörungen?
Essstörungen sind eine sehr häufige Erkrankung vor allem junger Frauen im Alter zwischen 14-35 Jahren.
An Magersucht leiden bis zu 1% junger Frauen, besonders häufig zwischen 14-18 Jahren. An Bulimie leiden bis zu 3% der Frauen zwischen 18-35 Jahren und an einer Binge Eating-Störung bis 2% im Durchschnitt der Bevölkerung. Hier sind bis zu 70% Frauen betroffen und zwar über alle Altersgruppen hinweg.
Hinweise auf eine Essstörung
- Die Gedanken drehen sich ständig um Essen bzw. Nichtessen.
- Angst und Unsicherheit prägen den Umgang mit Essen.
- Unzufriedenheit über das Körpergewicht oder über bestimmte Körperpartien herrschen ständig vor.
- Essen oder der Verzicht auf Essen werden dazu benutzt, Gefühle zu unterdrücken oder Konflikte zu vermeiden.
Hilfsangebote für Kinder- und Jugendliche mit Essstörungen
Hilfsangebote vor Ort in Dortmund für betroffene Kinder und Jugendliche. mehr…
Hilfsangebote für Erwachsene mit Essstörungen
Hilfsangebote vor Ort in Dortmund für betroffene Erwachsene. mehr…
Weitere Informationen
Hilfreiche Internet-Links und weitergehende Informationen. mehr…
Das Dortmunder Netzwerk Essstörungen
Auf Beschluss der Dortmunder Gesundheitskonferenz wurde seit Februar 2007 unter Federführung des Gesundheitsamtes in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe mit dem Aufbau des Netzwerkes Essstörungen begonnen.
Wer gehört zum Netzwerk?
Im Netzwerk vertreten sind Krankenhäuser (LWL-Klinik Bochum, Marienhospital Dortmund, Ev. Krankenhaus Lütgendortmund, Elisabeth-Klinik), Psychotherapeutisches Praxisnetz Dortmund (Zusammenschluss niedergelassener psychologischer und ärztlicher Psychotherapeuten), Ärztekammer Westfalen-Lippe, ambulante psychiatrische Dienste, psychosoziale Beratungsstellen, ambulante Beratungsstellen für suchtkranke Menschen, Jugendamt Dortmund, Fachbereich Schule, Vertreter der Dortmunder Hausärzte, Vertreterin der Dortmunder Gynäkologen/-innen und der Selbsthilfebereich durch die Selbsthilfe-Kontaktstelle Dortmund.
Welche Ziele verfolgt das Netzwerk?
Ausgangspunkt für die Gründung des Netzwerkes Essstörungen war der, dass von verschiedenen Seiten die ambulante Versorgungslage essgestörter Menschen hier in Dortmund als weiter optimierungsbedürftig angesehen wird. Das erste Ziel des Netzwerkes besteht daher darin, mehr Transparenz im Dortmunder Hilfesystem zu schaffen.
Im Rahmen von Befragungen psychosozialer Beratungsstellen zur Einschätzung der ambulanten Versorgungslage von essgestörten Menschen, die von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Dortmund und vom Gesundheitsamt durchgeführt wurden, wurde folgendes deutlich:
Es besteht ein wesentliches Problem darin, dass es häufig an Informationen darüber mangelt, an welche Anlaufstellen und auch spezialisierte Stellen sich essgestörte Menschen wenden oder weitervermittelt werden können.
Daraufhin beschloss die Dortmunder Gesundheitskonferenz, einen Abstimmungskreis mit möglichst vielen beteiligten Akteuren einzurichten, um Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln. Dies sollte u. a. durch die Entwicklung eines Wegweisers, in dem Dortmunder Hilfeangebote im Bereich Essstörungen aufgeführt sind, erreicht werden.
Projekt: Wegweiser Essstörungen
Eine kleine Arbeitsgruppe, der die LWL-Klinik Bochum, die Elisabeth-Klinik, die Selbsthilfe-Kontaktstelle Dortmund, die Fachstelle für Suchtvorbeugung der Drogenberatungsstelle Dortmund und die Frauenberatungsstelle Dortmund angehörte, nahm sich der Aufgabe an, einen Wegweiser Essstörungen zu entwickeln. Die Koordination lag beim Gesundheitsamt.
Die Handhabung des Wegweisers sollte möglichst praktikabel sein - so lautete die Prämisse.
Praktikabel in dem Zusammenhang hieß, kein umfangreiches Schriftstück, welches aufwändig zu drucken und zu verteilen ist. Stattdessen sollte es ein kurzes Informationsblatt bzw. Flyer mit wichtigen Informationen zum Thema Essstörungen geben. Dieser Flyer sollte außerdem auf eine Internetseite hinweisen, auf der u. a. in ausführlicher Form sämtliche Adressen von Dortmunder Hilfeanbietern bei Essstörungen aufgeführt sind.
Auf diese Weise ist als Endprodukt diese Internetseite entstanden. Wie Sie im folgenden sehen, sind die Hilfeangebote unterteilt in Beratungsstellen, ambulante Hilfen, stationäre Hilfen, Selbsthilfe und Prävention.
Ziel des Wegweisers ist es, Betroffene und auch Angehörige, Freunde, Lehrer*innen sowie Fachkräfte aus dem professionellem Bereich (z.B. Beratungsstellen, ärztlicher Bereich) ein Stück weit für das Problem "Essstörungen" zu sensibilisieren und ihnen einen kleinen Überblick über weiterführende Hilfen hier in Dortmund zu geben.
Koordination und Ansprechpartnerin für das Netzwerk
Stadt Dortmund - Gesundheitsamt - Koordinationsstelle im GesundheitsbereichSusanne Fleck, Ansprechpartnerin
Adresse im Stadtplan anzeigen:
Anfahrt planen:
Montag bis Mittwoch 8:00 - 12:00 und 13:00 - 16:00
Donnerstag 8:00 - 12:00 und 13:00 - 17:00
Freitag 8:00 - 12:00
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