Infektion und Hygiene
Infektionsschutz
Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten können Krankheiten hervorrufen - zum Beispiel Influenza, RSV, Salmonellen, Campylobacter oder EHEC. Manche von ihnen sind meldepflichtig. Der Schutz vor solchen Erkrankungen gehört zu den Aufgaben der Abteilung Infektionsschutz im Gesundheitsamt.
Zur Adresse: Gesundheitsamt Dortmund - Infektionsschutz und Umweltmedizin
Themen im Bereich Infektionsschutz
Infektionskrankheiten
Als Infektionskrankheiten werden die Krankheiten bezeichnet, die durch das Eindringen von Krankheitserregern in den menschlichen Körper und deren anschließenden Vermehrung hervorgerufen werden. Solche Krankheitserreger können Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten sein.
Links & Downloads zu Infektionskrankheiten
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Erregersteckbriefe auf infektionsschutz.de -
Robert Koch Institut (RKI): meldepflichtige Krankheiten -
Meldepflichtige Erkrankungen: Arzt-Meldung, 387 KB, PDF -
meldepflichtige Krankheiten: Labormeldung, 194 KB, PDF -
Gesetze im Internet: §6 IfSG, Meldepflichtige Krankheiten -
Gesetze im Internet: §7 IfSG, Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern -
Gesetze im Internet: §34 IfSG, Mitteilungspflicht
Meldepflicht
Das Infektionsschutzgesetz schreibt namentliche und nichtnamentliche Meldepflichten fest. Die Meldepflicht besteht bei Verdacht, Erkrankung und Tod von verschiedenen Krankheiten. Des Weiteren besteht eine Meldepflicht beim Nachweis von Krankheitserregern, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen.
Bitte schicken Sie die ausgefüllten Formulare an:
Gesundheitsamt Dortmund
Infektionsschutz und Umweltmedizin
Hoher Wall 9-11,
44137 Dortmund
infektionsschutz@stadtdo.de
Fax: 0231 50 23 592
Mitteilungspflicht
Die Leitungen von Gemeinschaftseinrichtungen sind nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet einzelne Erkrankungen dem Gesundheitsamt mitzuteilen. Gleiches gilt für das Auftreten von zwei oder mehr gleichartiger Erkrankungen, soweit als Ursache Krankheitserreger anzunehmen sind.
Gemeinschaftseinrichtungen im Sinne des Infektionsschutzgesetzes sind Einrichtungen, in denen überwiegend minderjährige Personen betreut werden. Dazu gehören insbesondere:
- Kindertageseinrichtungen und Kinderhorte,
- erlaubnispflichtige Kindertagespflege gem. § 43, Abs. 1 SGB VIII,
- Schulen und sonstige Ausbildungseinrichtungen,
- Heime und Ferienlager.
Informationen zu bestimmten Infektionskrankheiten
Infektionshygienische Begehungen –
Stationäre Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kindergärten, Horte, sonstige Gemeinschaftseinrichtungen
Krankenhaushygiene
Krankenhäuser dienen der Wiederherstellung der Gesundheit von Menschen. Da im Krankenhaus jedoch viele Menschen zusammentreffen - insbesondere auch sehr abwehrgeschwächte - können spezifische Hygiene-Probleme auftreten. Diese können unter ungünstigen Bedingungen dazu führen, dass Menschen im Krankenhaus an einer sogenannten Krankenhausinfektion erkranken.
Die infektionshygienische Überwachung der Krankenhäuser durch das Gesundheitsamt gilt vor allem der allgemeinen Hygiene im Krankenhaus und dem Auftreten vom im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf Infektionen durch solche Krankheitserreger gelegt, gegen die es nur noch wenige Möglichkeiten der Antibiotikatherapie gibt, die also "multiresistent" sind.
Die Einhaltung hygienischer Verhaltensweisen hilft der Vorbeugung von Krankenhausinfektionen. Das Gesundheitsamt besichtigt einmal im Jahr alle Krankenhäuser und auch alle Privatkliniken in Dortmund. Zusätzliche Kontrollen und Prüfungen werden bei Beschwerden und Hinweisen auf mangelnde Hygiene durchgeführt.
Hygiene in Pflege- und Altenheimen
Pflegeheime bieten umfassende Pflegemöglichkeiten für ihre pflegebedürftige Bewohner*innen an. In Altenheimen steht hingegen der soziale Aspekt in der Gemeinschaft im Vordergrund.
Pflegeheime sind denjenigen vorbehalten, die aufgrund von körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkungen auf die Hilfe professioneller Pflegekräfte angewiesen sind. Die häufigsten Faktoren für die Unterbringung sind Alter, schwere chronische Erkrankungen oder eine Schwerstbehinderung.
Die infektionshygienische Überwachung der Pflegeeinrichtungen/Altenheime durch das Gesundheitsamt gilt vor allem der allgemeinen Hygiene und der Verhinderung von möglichen Infektionen und deren Weiterverbreitung. Das Gesundheitsamt besichtigt einmal im Jahr alle stationären Pflegeeinrichtungen/Altenheime in Dortmund. Zusätzliche Kontrollen und Prüfungen werden bei Beschwerden und Hinweisen auf mangelnde Hygiene durchgeführt.
Downloads und Links
Überwachung Rettungsdienst
Die infektionshygienische Überwachung des Rettungsdienstes und Krankentransports ist eine gesetzlich festgelegte Aufgabe der Gesundheitsämter.
Auch, wenn im Rettungsdienst akute durchzuführende lebenserhaltende Maßnahmen Priorität haben, dürfen geeignete Hygienemaßnahmen zur Infektionsverhütung nicht vernachlässigt werden. Nur so können die Patient*innen und das Personal geschützt werden.
Es is unumstritten, dass viele sogenannte Krankenhausinfektionen bereits bei der präklinischen Versorgung der Patient*innen gesetzt werden. Diese können sich aber erst später auswirken und dann im Krankenhaus möglicherweise weitere Patient*innen gefährden. Dies gilt es zu vermeiden.
Überwachung nach Hygiene-Verordnung NRW
Die
Hierzu gehören insbesondere Tätigkeiten im Frisörhandwerk, in der Kosmetik und Fußpflege, beim Tätowieren und Piercing, Ohrlochstechen, aber auch andere Tätigkeiten, bei denen Verletzungen der Körperoberfläche vorgenommen werden, soweit hierbei Geräte, Werkzeuge oder Gegenstände eingesetzt werden, die bei ihrer bestimmungsgemäßen Anwendung am Menschen Verletzungen der Haut oder Schleimhaut verursachen oder unbeabsichtigt verursachen können.
Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) / Lebensmittelbelehrung
Umweltmedizin
STI und sexuelle Gesundheit
Podcast gesund&bunter
Folgende Podcastfolgen unseres Gesudnehitsamts-Podcasts "gesund&bunter" behandeln Themen aus dem Bereich Infektionsschutz:
Informationen zu bestimmten Infektionskrankheiten
Tuberkulose
Die Tuberkuloseerkrankung (früher auch als „Schwindsucht“ bezeichnet) ist eine Erkrankung, die bevorzugt die Lungen befällt. Durch Einatmung des Tuberkuloseerregers (Mykobakterium tuberkulosis) kann der Krankheitserreger in die Lungen gelangen und dort zu einer speziellen Entzündung führen.
Erkrankte Menschen geben die Bakterien vor allen dann durch Husten an die Umgebung und andere Menschen weiter, wenn bei ihnen die Tuberkuloseherde in der Lunge direkten Anschluss an die Bronchien und damit die Außenluft haben. Diesen ansteckenden Zustand der Krankheit nennt man "offene Tuberkulose".
Erkrankte mit einer offenen Tuberkulose werden im Krankenhaus auf einer Isolierstation behandelt, solange sie ansteckend sind. Zum Schutz der Bevölkerung vor einer Weitergabe des Tuberkuloseerregers besteht für Erkrankte gemäß des Infektionsschutzgesetzes auch die Pflicht, sich für die Zeit der Ansteckungsfähigkeit auf einer Isolierstation aufzuhalten. Die Einhaltung dieser Pflicht wird vom Gesundheitsamt überprüft und kann bei Weigerung auch mit Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden.
Krankheitssymptome
Die Tuberkulose ist eine Erkrankung, die sich erst sehr langsam entwickelt, dann aber zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.
Als typische Krankheitszeichen werden zunächst nur Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust beobachtet, häufig berichten die Erkrankten auch über ein starkes Schwitzen in der Nacht. Erst zu einem sehr späten Zeitpunkt tritt ein starker Husten auf, oft verbunden mit Schmerzen beim Atmen, gelegentlich auch mit Blut im Hustenauswurf.
Der Tuberkuloseerreger kann über das Blut auch in andere Körperteile gelangen.
Bei Nachweis des Erregers und spätestens beim Vollbild der Erkrankung ist eine umfassende und langdauernde Behandlung mit speziellen Medikamenten erforderlich.
Sollten Sie verdächtige Krankheitszeichen an sich beobachten, empfehlen wir dringend eine Vorstellung und Untersuchung bei Ihrem Hausarzt.
Häufigkeit
Nicht jeder Mensch, der den Erreger der Tuberkulose einatmet, erkrankt. Nur bei einem kleinen Teil der Infizierten (ca. 5-10 %) bricht nach der Infektion die Tuberkuloseerkrankung im Laufe des Lebens aus. Die meisten Infizierten (90%) können mit Hilfe ihres Immunsystems die Erreger kontrollieren, so dass es nie zur Erkrankung kommt.
Besonders gefährdet sind vor allem kleine Kinder, enge Partner*innen der erkrankten Person und Menschen mit chronischen Erkrankungen in deren*dessen Umgebung. Nach einer frühen Ansteckung z.B. bereits im Kindesalter kann der Tuberkuloseerreger jedoch auch ohne Krankheitszeichen viele Jahre im Körper bleiben und erst im höheren Lebensalter oder bei einer Schwäche des Immunsystems wieder aktiv werden.
Da die Tuberkulose in Deutschland aber insgesamt sehr selten geworden ist, wird eine Impfung in Deutschland seit 1998 nicht mehr durchgeführt. In vielen Ländern der Welt ist die Tuberkulose jedoch noch sehr häufig. In Dortmund sahen wir in den letzten Jahren ca. 40-60 Neuerkrankungen pro Jahr.
Überwachung durch das Gesundheitsamt
Zum Schutz der Allgemeinbevölkerung und der betroffenen Patient*innen ist es die Aufgabe des Dortmunder Gesundheitsamtes, krankheitsverdächtigen Personen zu ermitteln sowie die Überwachung der ausreichenden Behandlung zu übernehmen und sicherzustellen. Das Gesundheitsamt begleitet Patient*innen, Kontaktpersonen und Behandler*innen während der gesamten Behandlungszeit.
Dabei wird durch das Gesundheitsamt auch ermittelt, welcher Personenkreis in der Familie oder im Umfeld so intensiven Kontakt mit der erkrankten Person gehabt hat, dass das Risiko einer Ansteckung besteht. das betrifft insbesondere auch Risikogruppen wie z.B. Kinder. Auch wenn das Risiko einer Ansteckung sehr gering ist, muss aufgrund des schweren möglichen Krankheitsverlaufes eine Ansteckung mit Tuberkulose sicher ausgeschlossen werden.
Da sich der Tuberkuloseerreger nur sehr langsam entwickelt, muss die Zeitspanne von zumindest 8 Wochen nach dem letzten Kontakt abgewartet werden, um ein aussagefähiges Ergebnis zu erhalten. Erst dann kann bei den engen Kontaktpersonen eine Blutuntersuchung erfolgen. Durch die Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob sich die Körperabwehr tatsächlich mit dem Tuberkuloseerreger auseinandergesetzt hat.
Bei positivem Nachweis erfolgt zur weiteren Abklärung eine Röntgenaufnahme der Lungen. Im Einzelfall ist anstelle der ersten Blutuntersuchung auch direkt eine Röntgenuntersuchung der Lunge erforderlich und möglich.
Zu dieser Zeit sind die Kontaktpersonen weder krank noch selbst ansteckend. Es besteht also keine Gefährdung weiterer Personen. Ziel der Umgebungsuntersuchungen ist es, zum Schutz der möglicherweise angesteckten Personen die Tuberkulose früh zu erkennen und zu behandeln.
Bestätigen die abschließenden ärztlichen Untersuchungen eine Ansteckung, wird eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Kleine Kinder besitzen noch keine vollständig funktionierende Immunabwehr. Aus diesem Grunde wird bei entsprechendem Kontakt eine vorbeugende Behandlung begonnen, auch wenn eine Ansteckung noch nicht nachweisbar ist.
Alle medizinischen Entscheidungen werden von Ärzt*innen getroffen, die umfassende Erfahrung mit dem Krankheitsbild haben. Das Gesundheitsamt wird automatisch über alle Befunde, die eingeleiteten Behandlungen und Kontrolluntersuchungen informiert und ist in der gesamten Zeit Ansprechpartner*in und Berater*in für alle Beteiligten. Die Nachverfolgung und -betreuung der an Tuberkulose erkrankten Personen umfasst in der Regel einen Zeitraum von 24 Monaten.
Downloads und Links zur Tuberkuloseüberwachung
Kontakt (nur für Tuberkulose)
Gesundheitsamt Dortmund - Infektionsschutz und Umweltmedizin - Tuberkulose
Anschrift und Erreichbarkeit44137 Dortmund
Kontakt
Kontakt
Informationen zu bestimmten Infektionskrankheiten
Masern
Masern sind sehr ansteckend und können einen schweren oder sogar tödlichen Verlauf nehmen. Eine Impfung kann vor der Erkrankung schützen.
Das Masernschutzgesetz schreibt für Besuchende und Beschäftigte bestimter Einrichtungen eine Nachweispflicht der Immunität gegen Masern vor. Das Gesundheitsamt Dortmund hat dafür ein Serviceportal eingerichtet.
Masernerkrankung
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung - und keinesfalls harmlos.
Impfung
Die Masern-Schutzimpfung bietet einen sehr hohen Schutz vor einer Masernerkrankung und hält nach zweimaliger Impfung normalerweise ein Leben lang an.
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Masernimpfung (Infoblatt), 22 KB, PDF -
Robert Koch-Institut: Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) -
Bundesministerium für Gesundheit: Masern Impfung -
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Masern-Impfung bei Kindern -
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Kurzfilm Masern Impfempfehlung Kinder -
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Kurzfilm Masern Impfempfehlung Erwachsene -
Robert Koch-Institut: Informationen zur Schutzimpfung Masern
Das Masernschutzgesetz
Das Masernschutzgesetz soll den Schutz vor Masern in Kindergärten, Schulen und anderen Gemeinschafts- und Ausbildungseinrichtungen sowie in medizinischen Einrichtungen fördern.
Eltern und Erziehungsberechtigte
Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigte müssen nachweisen, dass ihre Kinder vor Eintritt in den Kindergarten, die Kindertagespflege oder Schule gegen die Masern immunisiert worden sind.
Beschäftigte
Alle Beschäftigten in Gemeinschaftseinrichtungen, in denen überwiegend Minderjährige betreut werden sowie Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, Beschäftigte in Unterkünften für Asylbewerber- und Geflüchtete sowie Tagespflegepersonen müssen gegen Masern geimpft oder immun sein – sofern sie nach 1970 geboren sind.
Einrichtungsleitungen
Die Leitungen von Gemeinschaftseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen müssen vor Beginn der Betreuung oder der Tätigkeit von Personen den Impfschutz oder die Immunität gegen Masern überprüfen.
Kontakt (nur für Masern)
Gesundheitsamt Dortmund - Zentrale Dienste - Masernschutz
Anschrift und Erreichbarkeit44137 Dortmund
Gesundheitsamt Dortmund - Infektionsschutz
Anschrift und Erreichbarkeit44137 Dortmund
Ansprechpartner*innen / Zuständigkeiten ergeben sich nach der Postleitzahl des Wohnortes des*der Erkrankten; bei der infektionshygienischen Überwachung aus dem Standort der Einrichtung.




