Städtebauliche Sanierung
Bei der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme handelt es sich um ein räumlich, zeitlich und sachlich begrenztes Sonderrecht. Es ist im besonderen Städtebaurecht des Baugesetzbuches in den §§ 136 bis 164 und 180 bis 186 geregelt.
Eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme darf nur angewendet werden, wenn in einem Gebiet erhebliche städtebauliche und funktionale Mängel und Missstände vorliegen. Diese müssen zuvor durch sogenannte Vorbereitende Untersuchungen nachgewiesen werden. Weiterhin muss die Sanierung dem Wohl der Allgemeinheit dienen und in einem überschaubaren Zeitraum von in der Regel max. 15 Jahren umgesetzt werden.
Diese Seite dient der Information über wesentliche Inhalte und Verfahrensschritte eines Sanierungsverfahrens. Zu Details und Besonderheiten der einzelnen Sanierungsverfahren sowie den Vorbereitenden Untersuchungen besuchen Sie bitte die entsprechenden Seiten zu Nordstadt, Umfeldentwicklung SMART RHINO und Hörde.
In einem ersten Schritt muss die Kommune herausfinden, in welchen Stadtteilen und Quartieren Herausforderungen und Probleme vorhanden sind, die den Einsatz einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme begründen könnten. Dieser sogenannte Sanierungsverdacht kann z. B. das Ergebnis von Vorstudien, Integrierten Handlungskonzepten oder Erkenntnissen aus Quartiersanalysen sein.
Die so erkannten ersten Handlungsbedarfe sowie entwickelte, vorläufige Zielsetzungen bilden die Grundlage für die Abgrenzung eines Sanierungsverdachtsgebiets. In diesem Gebiet werden anschließend Vorbereitende Untersuchungen durchgeführt. Sowohl die Abgrenzung des Sanierungsverdachtsgebiets als auch die Einleitung Vorbereitender Untersuchungen werden vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen.
Anlass für den Einsatz einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme sind städtebauliche Missstände. Hierunter versteht das Baugesetzbuch Funktions- oder Substanzschwächen:
Funktionsschwächen liegen vor, wenn das Gebiet seine aktuelle oder zukünftige Funktion für die Gesamtstadt (z.B. Wohnfunktion, Gewerbestandort, Versorgungsfunktion) nicht erfüllt. Substanzschwächen beziehen sich auf die Gebäude sowie ihr unmittelbares Umfeld. Sie liegen vor, wenn Gebäude, ihre Ausstattung und/oder ihre Umgebung den Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse nicht mehr entsprechen. Dies kann z.B. bauliche Mängel oder das Nichteinhalten energetischer Standards umfassen.
Ob städtebauliche Missstände vorliegen und demnach die Notwendigkeit einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme begründet werden kann, wird im Rahmen von Vorbereitenden Untersuchungen überprüft.
Hierzu wird im Sanierungsverdachtsgebiet eine Bestandsaufnahme durchgeführt, bei der insbesondere die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhänge in den Blick genommen werden. Dazu zählen beispielsweise:
Im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen findet auch eine Beteiligung der im Gebiet lebenden Bewohner*innen, Haus- und Grundstückseigentümer*innen und Gewerbetreibenden statt. Diese werden über die anstehenden Untersuchungen und das anschließende Sanierungsverfahren informiert und zur Mitwirkung an der Aufwertung des zukünftigen Sanierungsgebietes angeregt.
Auf Grundlage der Bestandsaufnahme und der Beteiligung werden Sanierungsziele und Sanierungsmaßnahmen abgeleitet. Die Sanierungsziele umschreiben die beabsichtigten Entwicklungen für das künftige Sanierungsgebiet. Sanierungsmaßnahmen können sowohl von der Kommune als auch durch Private durchgeführt werden (s. Durchführungsphase). In diesem Zusammenhang wird auch geprüft in welchem Zeitraum die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und wie sie finanziert werden können.
Die Bestandssituation im Sanierungsgebiet sowie die Sanierungsziele und Sanierungsmaßnahmen werden in einem Sanierungskonzept zusammengeführt und über einen städtebaulichen Rahmenplan veranschaulicht.
Im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen wird abschließend geprüft, ob die Ergebnisse die Durchführung einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme begründen können, es wird die Art des Sanierungsverfahrens abgeleitet und das Sanierungsgebiet abgegrenzt. Hierzu werden öffentliche und private Belange gegeneinander abgewogen. Geprüft wird auch inwieweit durch die Sanierung negative Auswirkungen für Eigentümer*innen, Beschäftigte oder Bewohner*innen entstehen können. Sollte sich herausstellen, dass durch die Sanierung erhebliche negative Auswirkungen für Bewohner*innen oder Beschäftigte zu erwarten sind, ist die Kommune zur Aufstellung eines sogenannten Sozialplans verpflichtet. In diesem werden Maßnahmen entwickelt, um die negativen Auswirkungen abzumildern.
Wenn die Vorbereitenden Untersuchungen zu dem Ergebnis kommen, dass die Durchführung einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme notwendig ist, kann der Rat der Stadt eine Sanierungssatzung beschließen.
Die Sanierungssatzung legt die räumliche Abgrenzung des Sanierungsgebietes und die Verfahrenswahl fest und sie regelt rechtliche Rahmenbedingungen wie die Anwendung bestimmter Paragraphen aus dem Baugesetzbuch. Die Satzung wird mit der Bekanntmachung im Amtsblatt rechtskräftig.
Sanierungsmaßnahmen können sowohl von der Kommune als auch durch Private durchgeführt werden. So kann die Kommune bspw. öffentliche Gebäude wie Schulen, Kitas usw. neu bauen oder modernisieren. Außerdem kann sie Grünflächen, Wege und Plätze aufwerten sowie die Verkehrssituation im Sanierungsgebiet verbessern.
Private Eigentümer*innen können z. B. über den Neubau, Abriss oder Sanierung bzw. Modernisierung von Gebäuden zur Weiterentwicklung des Sanierungsgebietes beitragen. Bei der Sanierung und Modernisierung von Gebäuden können sie von erhöhten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten im Sanierungsgebiet profitieren.
Nach Abschluss aller Sanierungsmaßnahmen bzw. dem Erreichen der Sanierungsziele, wird das Sanierungsgebiet durch einen entsprechenden Beschluss des Rates der Stadt aufgehoben.
Die Stadt Dortmund hat ein großes Interesse an der gemeinsamen Entwicklung der Sanierungsgebiete mit den Akteur*innen vor Ort. Vor allem eine aktive Zusammenarbeit mit den Eigentümer*innen und Bewohner*innen kann die Planungs- und Entwicklungsprozesse beschleunigen und die Ergebnisse für alle Beteiligten verbessern.
Diese Seite dient der allgemeinen Information für Eigentümer*innen und Mieter*innen, die in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder Sanierungsverdachtsgebiet leben. Im Folgenden werden nur die allgemeingültigen Regelungen beschrieben. Ggf. können in einzelnen Gebieten weitere Vorgaben (z. B. Genehmigungen bei Bauvorhaben) hinzukommen.
Innerhalb eines förmlich festgelegten Sanierungsgebietes sind erhöhte steuerliche Abschreibungen für bestimmte bauliche Investitionen möglich. Dafür muss - vor der Beauftragung - eine Vereinbarung mit der Stadt Dortmund abgeschlossen werden. Richten Sie sich mit Ihren Modernisierungsplänen an die Stadt Dortmund und bezüglich der finanziellen Vorteile an Ihr Finanzamt.
Methangas in Dortmund: Gefahren und Schutzmaßnahmen. Handbuch für Bauvorhaben und Baugenehmigungen.
Schonender Bodenschutz in Dortmund: Erhaltung natürlicher Bodenfunktionen bei Bauvorhaben. Tipps für nachhaltiges Bauen.
Kataster bietet Informationen zu Altlasten & schädlichen Standorten. Schriftliche Katasterauskünfte sind gebührenpflichtig erhältlich. Mehr hier.
Der Verdacht auf Bodenbelastung ist nach § 2 des Landesbodenschutzgesetzes unverzüglich zu melden. Weitere Details & Kontaktinfos finden Sie hier.
Hier finden Sie eine Übersicht der Services des Vergabe- und Beschaffungszentrums der Stadt Dortmund.
Kontaktinformationen, Services, Publikationen und mehr: Erfahren Sie hier mehr zu den Themen des Vergabe- und Beschaffungszentrums Dortmund.
Sie möchten Kontakt zum Vergabe- und Beschaffungszentrum Dortmund aufnehmen? Hier finden Sie alle Kontaktinformationen.
Informationen zum Thema Kampfmittelbeseitigung/Luftbildauswertung des Ordnungsamtes der Stadt Dortmund
Entdecken Sie die Stadterneuerung in Huckarde: Von historischer Montanindustrie bis zu modernen Spielplätzen im Wandel.
Förderprogramm für Huckarde-Nord: Verschönern Sie Ihre Höfe und Fassaden mit finanzieller Unterstützung. Erfahren Sie mehr in den Förderrichtlinien.
Aktuelle Informationen zum Entwicklungsprozess zur Internationalen Gartenschau 2027, Rückblick Beteiligungsveranstaltungen
Die IGA Metropole Ruhr 2027 ist ein regionales Dekadenprojekt und Laborraum für die nachhaltige Städte-Landschaft der Zukunft mit überregionaler Ausstrahlung.
Die Internationale Gartenausstellung kommt 2027 ins Ruhrgebiet – Dortmund macht mit!
Der Zukunftsgarten Dortmund: Ein nachhaltiger Brückenschlag zur Emscher-Promenade - entdecken Sie innovative Entwicklungen und Grünräume.
Die Stadt Dortmund hat zusammen mit der IGA Metropole Ruhr gGmbH den internationalen, interdisziplinären freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH ausgelobt.
Hier können Sie individuell einstellen, welche Social-Media-Angebote und externen Webdienste Sie auf den Seiten von dortmund.de zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei Aktivierung Daten, z.B. Ihre IP-Adresse, an den jeweiligen Anbieter übertragen werden.
Informationen zum Datenschutz von dortmund.de finden Sie in der