Tag des offenen Denkmals
Rückblick 2024
Tausende hatten sich am Wochenende des diesjährigen Tags des offenen Denkmals® am 7. und 8. September auf den Weg gemacht, um die Dortmunder Denkmallandschaft zu erkunden. In diesem Jahr gelang es dem Dortmunder Programm erneut, nicht nur die Einwohner*innen von Dortmund, sondern auch viele Menschen aus den umliegenden Städten, aus Bonn und anderen Bundesländern anzuziehen.
Eingeleitet wurde der Tag bereits am Vorabend mit der Eröffnung auf der Hochschulebene im Dortmunder U durch Oberbürgermeister Thomas Westphal und Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund. Im Anschluss fand ein Gespräch mit Studierenden zum Thema „Wahr-Zeichen in einer diversen Stadtgesellschaft“ unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Welzel statt. Musikalisch begleitet wurde der Abend durch den Bonner Musiker Christian Padberg. Mit seiner „a-capella-mit-sich-selber“ mittels einer „Loop Station“ sorgte er für beste Unterhaltung.
Zuvor gab es bereits ein ausgewähltes Programmangebot: Bruno Wittke (Kunsthistoriker und freier Mitarbeiter der Unteren Denkmalbehörde Dortmund) hatte in zwei Führungen das Mahnmal Bittermark vorgestellt. Obwohl das Denkmal von außen jederzeit frei zugänglich ist, konnte Bruno Wittke mit seinen Erläuterungen die Besucher*innen auf „Unentdecktes“ aufmerksam machen: „Man hat es schon oft gesehen beim Spazieren etc., aber wenn es einem erklärt wird, schaut man doch genauer hin und entdeckt viele Details und Hinweise, die man sonst übersieht“, so der Tenor nach der Führung.
Auch Dr. Lucia Reckwitz (Untere Denkmalbehörde Dortmund) hatte schon am Samstag eine einstündige Führung durch den Fredenbaumpark angeboten, welche gut besucht wurde. Ebenfalls am Samstag konnte der historische Vollportaldrehkran im Hafen besichtigt werden. Neben Kurzführungen und Erläuterungen durch Ralf Herbrich (Untere Denkmalbehörde Dortmund) und Jan Dechsel (Firma „Die Schmiede“) wollten viele Besucher*innen zudem der Musik des Gitarristen, Komponisten und Kuratoren Matthias Spruch aus Dortmund zuhören. Auch Susanne Schulte (Geschichtskreis Scharnhorst), die sowohl am Samstag als auch am Sonntag einen Spaziergang durch Alt-Scharnhorst anbot, zieht positive Bilanz: „Gut angekommen ist die Besichtigung der Auferstehungskirche nach gut anderthalb Stunden. […]. Die im Programm angegebenen drei Stunden Länge des Rundgangs inklusive der Kirchenführung hat niemanden abgeschreckt.
Eines der vielen Highlights beim Tag des offenen Denkmals® 2024 war die ehemalige Hofstelle mit Brennerei „Hof Korte“ in Marten. Die rund 250 Besucher*innen waren nicht nur an der Geschichte des in den 1870er-Jahren erbauten Denkmals, sondern auch an der bevorstehenden Umbaumaßnahme – es sollen insgesamt 16 Wohnungen entstehen – interessiert. Besonders gut kam außerdem die Kooperation mit den angehenden bautechnischen Assistent*innen des Fritz-Henßler-Berufskollegs an. So konnten die Besucher*innen mithilfe einer VR-Brille einen Eindruck der geplanten Wohnungen erhalten. „Die Zusammenarbeit mit der Berufsschule war wirklich klasse", so Richard Schmalöer, Architekt und Stadtplaner (Hof Korte GmbH & Co KG).
In direkter Nachbarschaft liegt das Westfälische Schulmuseum und daher nutzten viele die Gelegenheit, das Museum noch einmal vor seiner Schließung wegen des bevorstehenden Umbaus zu besuchen.
Ebenso fand die Teilnahme des Fachwerkhauses aus dem Jahr 1768 der Privateigentümer Dorothea und Jan Schulze Waltrup in Barop großen Anklang. Hier konnten sich Interessierte nicht nur über die Lehmbauweise informieren, sondern sich auch in einer Mitmachaktion daran versuchen.
Mechthild Becker (Vorsitzende der Freunde und Förderer des
Im Kaiserstraßenviertel gab es in diesem Jahr ein breites Programmangebot: Neben Führungen in der geöffneten katholischen Kirche St. Franziskus fand ein Vortrag von Dr. Lucia Reckwitz (Untere Denkmalbehörde Dortmund) zum Kaiserbrunnen-Denkmal und im Anschluss eine Führung mit Heike Wulf (Stadtführerin) durch das Viertel statt. Ein besonders hoher Andrang konnte bei den Führungen von Rüdiger Wulf und Klaus Winter mit zwei verschiedenen Themenschwerpunkten auf dem Ostfriedhof verzeichnet werden. So teilte Klaus Winter mit: "Insgesamt war die Gruppe fast zu groß für die Führung. […] Aber die große Zahl der Interessenten war natürlich erfreulich."
Ebenso war Annette Back (Pfarrerin Ev. Kirchengemeinde Wellinghofen) von der Alten Kirche Wellinghofen mit der Resonanz zufrieden. Die Architektin Susan Kowalski (ritter architekten + planungsbüro GmbH aus Bochum) erläuterte in einer Führung die denkmalgerechte Sanierung des Turmes. Als Highlight konnte man über eine enge steinerne Stiege den Dachstuhl, der den Blick auf das Tonnengewölbe ermöglicht, sowie den Turm selbst besteigen.
In der City kam der Adlerturm mit fast 600 Besucher*innen besonders gut an: „Das Kindermuseum Adlerturm hatte bei bestem Wetter einen wunderschönen Tag des offenen Denkmals. Es gab Ponyreiten und mittelalterliches Handwerk rund um das Pferd, Mittelaltermusik zum Mitspielen, ein Ritterlager mit vielen Dingen zum Ausprobieren für Klein und Groß, mittelalterliches Essen zur Verkostung, Walking-Acts in Gewandung, Märchenerzähler und natürlich ein Bastelangebot“, so Philipp Sulzer (Leiter des Kindermuseums Adlerturm). Aber auch die Innenstadtkirchen verzeichneten ein breites Interesse. Monika Radtke (Vorstandsmitglied der Stiftung Kulturgut und Kirchenmusik der Ev. St. Mariengemeinde und ehem. Kirchenführerin) gab für die Ev. Stadtkirche St. Marien an: „Das Orgelkonzert wurde besonders gelobt, Musik geht immer. Der Vortrag zum Thema ‚Dortmund im Wandel‘ wurde als spannend bezeichnet."
„Es war gut besucht, da wir aber das erste Mal mitgemacht haben, fehlt der Vergleich." gab Claudia Vennes (Stadt Dortmund) für Haus Schulte-Witten als Rückmeldung. Fast 400 Besucher*innen nahmen an dem vielgefächerten Programm teil. Auch wenn die IG Zechensiedlung und der Verein für Orts-und Heimatkunde in Dorstfeld etwas weniger Besucher*innen als im Vorjahr verzeichnetn, stieß die Werkssiedlung Oberdorstfeld und die ehem. Waschkaue der Zeche Dorstfeld auf Interesse: „Die Führungen sind, wie immer, gut angekommen, sehr interessierte Besucherinnen und Besucher. Besonders gelobt wurde das ehrenamtliche Engagement der Bürgerhaus-Beteiligten und der IG-Mitglieder. Besonders gefreut hat uns, dass ein Besucher ganz gezielt unsere Programmpunkte ausgesucht hat und extra aus Bonn angereist ist“, so Elke Torspecken (IG Zechensiedlung Oberdorstfeld).
Uwe Lang (Stiftung Natur in Kultur, in Sölde und Sölder Geschichts-Stammtisch) und Hans-Ulrich Peuser (Heimatverein Mengede e. V.) stellten fest, dass viele Besucher*innen aus den Nachbarstädten zur Teilnahme am Tag des offenen Denkmals nach Dortmund gereist sind. Uwe Lang: „Spannend schien mir, dass Besucher aus den Nachbarstädten Castrop-Rauxel und Bochum die Reichhaltigkeit des Dortmunder Programms gelobt haben.“
Für Ulrich Wemhöhner von der Großen Kirche Aplerbeck war der diesjährige Denkmaltag ein voller Erfolg. Besonders die Turmbesteigungen und die spezielle Führung zu zwei in der Kirche ausgestellten Grabplatten der Georgskirche sorgten für viele Interessierte. In der Ev. Kirche St. Margareta in Eichlinghofen waren „sehr interessierte Besucher, die sich an der mittelalterlichen Kirche, deren Historie und dem besonderen Flair des Kirchplatzes erfreuten“.
Trotz etwas geringerem Besucher*innenandrang als in den Jahren zuvor kamen Führungen und Fotoaktion im Wasserschloss Haus Rodenberg gut an. So berichtet Anette Göke (VHS Dortmund): „Die Führungen am Schloss waren besonders beliebt und bei den Kindern die Fotoaktion mit den historischen Kostümen. Bei der Kinder-Fotoaktion war auch ein Vater mit seiner kleinen Tochter dabei – sie zog ein echtes Prinzessinnenkleid an (wir hatten nur historische Gewänder vom Kostümverleih Sommer) und freute sich sehr über das Foto. Sie ging, kam aber kurz danach laut weinend zurück, weil sie das Kleid unbedingt mit nach Hause nehmen wollte – es war doch so schön. Wir mussten ihr versprechen, dass sie sich nächstes Jahr wieder bei uns verkleiden darf und sie dann noch schöner aussehen würde."
Vielleicht spricht sich bis dahin das breite Angebot des Tags des offenen Denkmals® in Dortmund noch weiter herum, so dass neben Isolde Parussel (Leiterin Hoesch-Museum) auch weitere Veranstalter*innen von Gästen „aus anderen Bundesländern und Österreich“ berichten können. Und was möchte man mehr als „das Lob jugendlicher Gäste, wie spannend die Führung war“?
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